Kommando Sondermüll - »Men at Work«
Kommando Sondermüll
»Men at Work«
Wer hätte das gedacht, als er im Jahr 1990 mit seinem zweiten Film als Regisseur, „Men at Work“, in den Kinos auf Publikumsfang ging!
Die Plakate zum Film zeigten Estevez zusammen mit seinem jüngeren Bruder Charlie Sheen in den verschmutzten Overalls von Müllmännern. Vor ihnen eine Giftmülltonne, aus der die Beine eines kopfüber darin versenkten Mannes herausragen. In Kombination mit dem Plakatslogan „Zwei, die wissen, wann es stinkt!“ durfte man hinter „Men at Work“ nicht viel mehr als eine simple Actionkomödie vermuten. Dass Emilio Estevez aber auch damals bereits ein politisches Signal setzen wollte, wird nun spätestens aus dem Rückblick heraus klar. Denn der Starspross war es leid, dass die Strände seiner Heimatstadt Santa Monica Bay zusehends verdreckten und schrieb deswegen ein Drehbuch, in dem die Verantwortlichen dafür als Filmschurken herhalten mussten.
Carl Taylor (Charlie Sheen) und James St. James (Emilio Estevez) sind ein eingespieltes Müllmännerteam im schicken Strandresort von Las Playas. Ihr oftmals etwas kindisch-alberner Humor reizt die Kollegen zur Weißglut und hat den Unmut schon bis in die Chefetage hinaufgetragen. Deswegen bekommen die beiden ab sofort den Aufpasser Louis Fedders (Keith David) an die Seite gestellt, einen ehemaligen Vietnamkriegsveteranen, der den Schabernack der Müllmänner in Grenzen halten soll. Aber es dauert nicht lange, bis plötzlich alle drei gehörig im Dreck stecken, als sie auf ihrer Tour in einer Mülltonne die Leiche des aussichtsreichen Bürgermeisterkandidaten, Jack Berger (Darrell Larson), entdecken. Carl hegt den Verdacht, dass er selbst irgendwie in das Ableben des Politikers verwickelt sein könnte, weil er ihn tags zuvor mit einem Luftgewehr angeschossen hatte, als Berger mit Carls Nachbarin Susan Wilkins (Leslie Hope) in einen Streit geriet. Nun machen sich die drei Männer daran, Licht ins Dunkel dieses ungewöhnlichen Mordfalles zu bringen.
Das Regietalent von Emilio Estevez wird auch schon bei diesem frühen Film des Regisseurs offensichtlich. Die zwar recht formelhaft gestrickte Geschichte wurde von ihm ohne Längen und mit viel Tempo in Szene gesetzt. Einige Slow-Motion-Kapriolen der beiden Helden und das bewusst comichaft angelegte Finale mit einem überzogen schurkisch auftretenden Antagonisten stehen zwar im Gegensatz zu den hehren Absichten des Films. So gelingt es Estevez aber andererseits auch, mit den Mitteln des Mainstream-Unterhaltungsfilms Themen wie Umweltverschmutzung und Korruption an sein Publikum zu bringen. Die auf 1500 Exemplare limitierte BluRay-Erstveröffentlichung des Films im Steelpak kann mit einem sehr guten Bild (im Widescreen-Format 1,85:1) aufwarten, bei dem es nur gelegentlich zu leichtem Bildrauschen kommt. Der Ton (Deutsch und Englisch im DTS HD Master Audio 2.0 Stereo, optional mit deutschen Untertiteln) ist ebenfalls zufriedenstellend und der Entstehungszeit des Films angemessen. Leider gibt es als einziges Extra lediglich den englischsprachigen Original-Kinotrailer zum Film.