Mission: Impossible – Dead Reckoning Teil 1 - Schlüssel zur Weltherrschaft
Mission: Impossible – Dead Reckoning Teil 1
Schlüssel zur Weltherrschaft
Die Ursprünge dieses immens erfolgreichen Film-Franchises reichen zurück bis ins Jahr 1966, als „Mission: Impossible“ erstmals von CBS ausgestrahlt wurde. Ab 1967 ermöglichte es die ARD dann auch den deutschen Fernsehzuschauern, mit Greg Morris und Martin Landau (später gehörten dann auch Peter Graves und Leonard Nimoy zum Team) auf Gangsterjagd zu gehen – unter dem einprägsamen Titel „Kobra, übernehmen Sie“. Das Kinorevival 1996 war einer von zahlreichen Versuchen Hollywoods, aus einer Marke mit treuer Fanbase noch einmal Gewinn zu schlagen – und die Rechnung ging auf.
In den folgenden 27 Jahren sind bislang sechs weitere Kinofilme realisiert worden. Den Protagonisten Ethan Hunt verbindet man wie kaum eine andere Rolle mit Hauptdarsteller Tom Cruise („Top Gun“), der seit dem ersten Film auch als Produzent an der Reihe beteiligt ist und sich damit einige zusätzliche Millionen hat einstreichen dürfen. „Dead Reckoning“ ist das großes Finale der Reihe (immerhin ist Cruise bereits jenseits der 60 und sicherlich nicht mehr lange in der Lage, die körperlich anstrengenden Stunts selbst auszuführen, wie er es bislang noch tut) und wurde, wie auch bei „Harry Potter“, „Twilight“ oder „Die Tribute von Panem“ der Fall, als Zweiteiler angelegt. Der abschließende Teil soll nach derzeitigem Stand im Mai 2025 in unseren Kinos starten.
Ethan Hunt (Tom Cruise) erhält den Auftrag, zwei Teile eines komplexen Schlüssels in seinen Besitz zu bringen. Eine Hälfte wird bei seiner britischen Kollegin Ilsa Faust (Rebecca Ferguson) vermutet, die sich derzeit in der Wüste bei Abu Dhabi befindet. Aber auch die zweite Hälfte muss so rasch wie möglich gefunden werden, denn Ethans CIA-Chef Eugene Kittridge (Henry Czerny) glaubt, dass man mit dem Schlüssel die Weltherrschaft an sich reißen könnte. Denn man vermutet beim Geheimdienst, dass man mit dem Schlüssel eine Entität, eine künstliche Intelligenz, beherrschen kann, die sich gerade weltweit Zugang zu allen wichtigen digitalen Datenbanken verschafft.
Als Ethan gerade am Besitzer der zweiten Schlüsselhälfte dran ist, wird ihm diese vor der Nase von der Taschendiebin Grace (Hayley Atwell) weggeschnappt. Sie handelt im Auftrag der „Weißen Witwe“ (Vanessa Kirby), die zu den weltweit bekanntesten Waffenhändlerinnen zählt und den Schlüssel bei einer Party in Venedig an den Meistbietenden veräußern möchte. Profikiller Gabriel (Esai Morales) setzt alles daran, den Schlüssel in die Hände zu bekommen und erweist sich in Folge als erbarmungsloser Gegner für Ethan und seine Freunde (Simon Pegg und Ving Rhames).
Fans der Reihe kommen ohne Frage auch bei „Dead Reckoning Teil 1“ wieder gut zweieinhalb Stunden voll und ganz auf ihre Kosten. Sonderlich glaubwürdig waren die Einfälle bei „Mission: Impossible“ nie, und da bildet nun auch dieser Film keine Ausnahme, der uns technische Gimmicks und Überwachungsanlagen präsentiert, die (noch) Science-Fiction sind. Aber die Kritik an KI und die Sorge an einer Übernahme durch die Maschinen erweist sich als zeitgemäß und hochspannend. Hayley Atwells Figur ist weit mehr als schmückendes Beiwerk, sie ist in ihrer Cleverness und ihrem toughen Auftreten Hauptdarsteller Tom Cruise durchaus ebenbürtig.
Humorvoll war die Serie schon immer, aber hier gibt es nun gleich an mehreren Stellen ordentlich was zu lachen, ohne dass die Brisanz und der Schauwert der zahlreichen Actioneinlagen darunter leiden würde. Kurzweiliges Popcornkino, das zu gefallen versteht. Die technischen Qualitäten der 4KUHD-Erstveröffentlichung sind ebenfalls über jeden Zweifel erhaben und präsentieren den Film in einer aktuell technisch nicht mehr zu toppenden Form. Der Ton liegt dabei auf Englisch und Deutsch in Dolby Atmos vor, in Italienisch und Spanisch ist er zusätzlich in Dolby Digital 5.1 Surround abrufbar. Untertitel sind in diesen vier Sprachen sowie auf Türkisch verfügbar. Das Bonusmaterial umfasst neben einem Audiokommentar von Regisseur Christopher McQuarrie und dem Editor Eddie Hamilton auch noch die isolierte Filmmusik und (auf einer weiteren BluRay-Scheibe) die Specials „Abu Dhabi (4 Minuten), „Rom“ (4 Minuten), „Venedig“ (4 Minuten), „Freier Fall“ (9 Minuten), „Speed Flying“ (4 Minuten) und „Zug“ (6 Minuten).
(C) by Frank Brenner (11/2023)
Kommentare
Der spektakuläre Motorrad-Stunt, der schon monatelang beworben wurde, wirkt leider im Film nicht ganz so dolle. Gemessen an dem unbeschreiblichen Aufwand, der nur für diese eine Szene betrieben wurde, sticht sie nicht sonderlich hervor.
Am schmerzhaftesten jedoch, dass der Film ein absoluter Kino-Flop war und mindestens 150 Millionen USD Verlust gemacht hat.
Gerade das hat dieser Film nicht verdient, ist er doch ein unterhaltsamer Actionstreifen, der sich vor allem nicht um political correctness schert.