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Uschi : 2 = ? - Eine Kolumne mit Chor

Auf eine Mail mit Uschi ZietschUschi : 2 = ?
 Eine Kolumne mit Chor

Uschi Zietsch hat ein neues Buch geschrieben.

Nein, eigentlich hat Prisca Burrows ein neues Buch geschrieben. Was verbindet Uschi mit Prisca? Um welche kleinwüchsigen Wesen geht es in dem Buch? Und wer hat nun unsere Jubiläumsverlosung gewonnen? Gute Fragen, um deren Beantwortung wir uns heute kümmern. Ausnahmsweise in einem „Literarischen Trio“..


Das Opfer der BoginsAndreas
: Gönnen wir uns zum Jahresende traditionell eine Frage zu deinem aktuellen Schaffen. Passend zum neuen Hobbitfilm erscheint von einer dir mehr als nahestehenden Person, der Autorin Prisca Burrows, im Bastei Lübbe Verlag der Roman „Das Opfer der Bogins“. Es ist die Fortsetzung von „Der Fluch der Halblinke“, der vor zwei Jahren erschien. Magst du uns ein wenig zur Entstehung erzählen? Wie kam es dazu und warum die zwei Jahre Pause?
Uschi:
Halblinke? Und wo bleiben da die Halbrechten? Und die Mittleren? Und die Hinterdupfinger? Bin empört!

Andreas: Ups, da hat mir meine Autokorrektur einen Streich gespielt. Ich sollte besser aufpassen. Natürlich muss es „Der Fluch der Halblinge“ heißen. Entschuldige bitte.
Uschi:  In Ordnung. Prisca hat übrigens gemeint, sie würde gern antworten. Soll sie! Na guuut, ich auch.
Der Auftrag, etwas über Halblinge zu schreiben, kam natürlich schon recht früh – sobald publik war, dass eine Verfilmung des Hobbits geplant war. Das haben selbstverständlich die meisten Großverlage getan und dann gewartet, wann wohl der 1. Film herauskommen würde und entsprechend terminiert.
Prisca:  Ich habe mich gefreut, nach all den jahrelangen Recherchen, nun tatsächlich auch ein bisschen der Öffentlichkeit aus der Geschichte des Volkes der Bogins erzählen zu können. Geplant war zunächst ein Titel, der mit dem ersten Film erscheinen sollte. Ich habe ja mit diesem ganzen Veröffentlichungskram und so weiter nichts zu tun, darum hat sich meine Namensvetterin gekümmert. Jaja, so hat sich das alles überhaupt erst ergeben! Es hat sich nämlich herausgestellt, dass Uschi in meiner Welt als Bogin meinen Namen hätte. Und ich umgekehrt ihren in ihrer Welt. Sag noch einer, dass es Zufälle gibt! Nein, das musste so sein.
Jedenfalls, ich hatte da diesen ganzen Wust an Nachforschungsergebnissen und war einem gewaltigen Geheimnis auf die Spur gekommen. Hintergründen, wie sie so bisher nie bekannt gewesen waren! Das war geradezu skandalös, und so habe ich begeistert zugesagt, als mir angeboten wurde, eine ausführliche, lebendige Geschichte daraus zu machen.
Uschi: Die Hauptarbeit hatte ich mit den Namen, um die für uns einigermaßen verständlich zu machen. Sie sind großteils sehr alten Ursprungs, allerdings teilweise nicht mehr original, sondern leicht verändert. Hinzu kam die Zusammenstellung der Karte und des Glossars. Es ist ja an sich alles wie bei uns, nur eben nicht ganz. Also wir haben sehr eng zusammengearbeitet, eine andere Möglichkeit blieb uns ja gar nicht.
Das Opfer der BoginsDabei habe ich festgestellt, dass die Bogins ein sehr liebenswertes Völkchen sind und es verstehen, sich zu behaupten. Doch diese ganzen Intrigen und Lügen auseinanderzuklabüstern und aufzuklären, das war ein ordentliches Stück Arbeit! Und wie sich am Ende herausstellte, war diese Geschichte zwar an sich beendet, aber immer noch einige Fäden offen. Und irgendwie war alles am Ende noch schlimmer als am Anfang ...
Prisca:  Ja, einige Fragen waren offen, und ja, auch so manches im Argen. Ich bin in den folgenden zwei Jahren natürlich nicht untätig geblieben und habe weitergeforscht und gesammelt und meine Notizen gemacht, bei deren Sortierung mir der Bücherlindwurm Litli aus Asgells Bibliothek behilflich war. Ich wusste allerdings nicht, ob es zu einer weiteren Veröffentlichung kommen durfte.
Uschi: Der Verlag wollte erst mal den Verkaufserfolg abwarten. Als der sich dann erfreulicherweise einstellte, kam das grüne Licht, und von der Planung her kam dann zur Veröffentlichung der Termin des dritten Filmteiles in Frage. Und flugs hat sich herausgestellt, dass in der Geschichte die Lügen und Intrigen munter weitergehen, und es sich in Wirklichkeit um sehr viel mehr Gegner handelt als bisher angenommen ...

Andreas:Musstet ihr euch in die Geschichte erst wieder einlesen?
Uschi: Ja, und ob. Ich habe sie noch einmal komplett durchgeackert und Notizen gemacht, bevor ich an die Planung gegangen bin.
Prisca:  Ich hatte nach der langen Zeit der Arbeit daran noch ziemlich viel im Gedächtnis, aber bevor ich Uschi lange mit Gestammel ermüdete, hat sie lieber alles nachgelesen. Auch gut, konnte ich mich mehr auf das nächste lockere Gespinst konzentrieren, um alles zusammenzufügen.

Andreas: Wie behaltet ihr den Überblick, vor allem bei der längeren Pause, über Charaktere, Ereignisse und Details der Welt?
Uschi: Prisca hat sehr sorgfältig für den ersten Teil Glossare, Hintergründe, Verweise, Gruppierungen und so weiter in vielen betitelten Notizen zusammengestellt. Das kam uns beiden jetzt für den zweiten Teil wieder zugute. So waren lediglich Ergänzungen notwendig (hauptsächlich trauriger Art, wer den Tod findet) und die Verknüpfungen herzustellen.

Andreas: Es gibt zum Roman wieder eine Leserunde. Was versprecht ihr euch mehr von einer solchen Runde: Bekanntheit für das Buch oder Feedback der Leser?
Im Chor: Ich finde beides gleich wichtig und würde mich natürlich darüber freuen, wenn es Auswirkungen zeigt. Ich mag Leserunden sehr gern, weil man sich dadurch unmittelbar mit den aufmerksamen, kritischen Lesern auseinandersetzen kann und beispielsweise erkennt, inwieweit die Überraschungsmomente und dergleichen richtig geplant waren oder etwa danebengegangen sind.

Andreas: Was geht in einem Autor vor, wenn er seine Charaktere gerne „weiterleben“ lassen möchte, der Verlag aber unter Umständen diesen Wunsch nicht erfüllt?
Im Chor: Bomben und Granaten.

Andreas: Bleibt nun noch die ehrenvolle Aufgabe der Verkündung der Gewinner unserer Jubiläumsverlosung. Da bald Weihnachten ist und wir wahnsinnig feierlich gestimmt sind, gibt es sogar zwei Gewinner. Es sind, ta-ta-ta-taaaaaa: Kerstin und RoM! Herzlichen Glückwunsch, ihr habt beide je ein von Uschi gestiftetes und handsigniertes Exemplar der Anthologie „Dark Ladies 3“ aus dem Fabylon Verlag gewonnen! Bitte meldet euch per PN bei mir und sendet mir eure Adresse, damit wir euch euer Exemplar zukommen lassen können. Viel Spaß beim Lesen! Und allen anderen danken Uschi und ich für eure Treue über nunmehr 51 Ausgaben „Auf eine Mail mit Uschi“ und hoffen, dass ihr uns auch im nächsten Jahr gewogen seid. Frohe Weihnachten!

Kommentare  

#1 RoM 2014-12-14 14:36
Bore da, Andreas.
Ob jetzt Kirks zweiter Transporter-Aufguß, oder Smeagols Talk-Runde mit Gollum - bei dem obigen Interview scheint es mir eher um die Zusammenarbeit (!) beider AlternativAusgaben ein und der selben Persönlichkeit zu handeln. Transdimensional-Chat sozusagen.

Hm...unter dem "Fluch der Halblinke" könnte man/frau sich an ein, zwei gewagte Ideen für eine Story wagen. ;-)

Ich vermute, daß sich jeder Autor, jede Schriftstellerin über ein ansprechendes Interesse am eigenen Werk freut. Nicht nur wegen schwarzer Zahlen, sondern auch, weil in einer erschriebenen Welt viele Dinge noch schlummern, die entdeckt werden wollen. Schreiben muß ja nicht ausschließlich harte Fleißarbeit sein.

Dann also diolch yn fawr für die gestiftete Anthologia erotica; X-Mass ist ja das Fest der Liebe - wie landauf, landab betont wird.
Ich melde mich direkt bei Uschi.

bonté

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