Trotz der Tatsache, dass General Arthur Crow zu den Antagonisten der Romansaga MADDRAX zählt, so kann man auch Gutes über ihn sagen. Er liebte seine Tochter Lynn über alles und versuchte stets im "nationalen Interesse" zu handeln.
Um dies zu erreichen schreckte er auch nicht vor einem Mord am Präsidenten des Weltrats, Victor Hymes, zurück, der seiner Meinung nach zu weich war. Doch trotzdem war er auf seine Weise ein Ehrenmann.
Er war? Richtig, war.
Inzwischen ist er mit einem Wesen, das sich Koordinator nennt verschmolzen. Nicht nur sein Aussehen änderte sich radikal - auch seine Ansichten. Von nun an war er dazu bereit jeden zu vernichten der ihm im Wege stand. Selbst Zivilisten!
Doch wieso änderte sich der ehemalige Anführer des Weltrates derartig?
Sicher, der Tod seiner Tochter Lynn war ein schwerer Schlag. Auch dass Matthew Drax und vor allem Mr. Black immer wieder gegen ihn antraten, sorgte für schlechte Laune beim General. Doch dann geschah etwas, dass man als wegweisend betrachten könnte: Das Ende der Daa´muren.
Crow sah seine Stunde gekommen. Endlich würde er beweisen können dass er ein wahrer Held sei - ein Held für ganz Meraka. Zumindest aus seiner Perspektive.
Mit seiner U-Men-Armee würde er die Welt von der außerirdischen Plage befreien. Dummerweise hatte er niemandem davon erzählt. Und so kam es anders.
Crow verlor die Armee und infolgedessen seine Macht und schwor bittere Rache. Doch wie bewerkstelligen? Einige Zeit überlegte der General, doch irgendwie erschien kein Plan gut genug. Bis er von einer Waffe der Hydriten hörte: dem Flächenraumer, einer Waffe die ein bestimmtes, eingegrenztes, Gebiet viele Millionen Jahre in die Zukunft versetzte. Eine ideale Waffe gegen den Streiter, dachte zumindest Matt. Eine ideale Waffe für die Weltschafft, dachte Crow. Eine ideale Waffe gegen den Streiter, dachte Matt.
Hierzu äußere ich meine persönliche Meinung: Es wäre nicht wirklich sinnvoll den Streiter in eine andere Zeit zu schicken. Er würde dort wüten und wer weiß ob er im Zorn nicht das ganze Sonnensystem vernichten würde? Und was, wenn er einen Weg zurück in unsere Zeit finden würde? Das Problem mit dem Streiter wäre also bestenfalls "vertagt". Der Flächenraumer ist zudem eine sehr gefährliche Waffe, denn sie verfügt über eine Nebenwirkung. Es wird nämlich ein Gebiet aus der Zukunft in unsere Zeit geholt. Wie sich bei der Schlacht um Waash´ton zeigte, war das keinesfalls wünschenswert. Die entstandene Zone gilt noch ein gutes Jahr später als höchst gefährlich. Wir haben also eine effektive Waffe mit ziemlich großer Nebenwirkung. Zum Glück hatte der Flächenraumer aber nur noch einen einzigen Schuss übrig, und die Aufladung dauert schätzungsweise einige Millionen Jahre.
Crow zwang Matt, die Waffe auf "seine" Stadt abzufeuern, aber Matt zielte auf eine Fläche vor der Stadt - in der Hoffnung dass niemand zu Schaden kommen würde. Eine Hoffnung die sich zerschlug, denn viele Menschen gerieten in den Wirkungsbereich und verschwanden in der Zukunft. Aus selbiger kam ein grünes Schleimmonster und hatte ziemlichen Hunger auf die Einwohner der Stadt. Zwar konnte man den Feind mit einem Sud aus Pflanzen vernichten, doch wer weiß was noch im Inneren der "Todeszone" auf die Menschheit wartet?
Matt jedenfalls schloss Crow im unterirdischen Bereich des Flächenraumers ein. Er hatte genug von den Machenschaften des Generals, der alle Skrupel fallengelassen hatte, bloß um seine Macht zu demonstrien und bloß um seinen Todfeind, Mr. Black, zu töten. Doch Drax ahnte nicht, dass er sich einen neuen Crow erschuf, einen noch gefährlicheren. Der Wächter des Flächenraumers, eine hydritische Maschine mit einem Bewusstsein namens Koordinator, hatte nun keine Aufgabe mehr und übernahm den Körper des Generals. Mit diesem wollte er hinaus in die Welt und zu seinen Herren, den Hydriten zürückkehren. Normalerweise hätte sich der Geist Arthur Crows auflösen müssen, doch er widerstand nicht nur, sondern errang auch die Herrschaft über seinen neuen Körper zurück.
Mit dieser Macht kehrte er nach Waashton zurück und vertrieb die Regierung. Blutige Kämpfe, die zahlreiche Opfer forderten, nahmen ihren Lauf, an deren Ende Kroow - wie sich das neue Wesen nun nannte, sich zum neuen alten Herrn der Stadt aufschwang. Doch im Untergrund brodelte es gewaltig. Man wollte sich keinem wahnsinnig gewordenen Crow mehr beugen. Allerdings zeigte sich, wie wahnsinnig er inzwischen wirklich war. Kroow war nämlich nun im Besitz einer Maschine, die jeden Menschen klonte, dabei allerdings "die Vorlage" tötete, langsam, Stück für Stück. Mit jedem Klon starb ein Mensch mehr.
Wer nicht gehorchte, der landete im Inneren dieser Maschine. Doch es war nicht das einzige Druckmittel, das er hatte. Er konnte auch seine Tentakeln benutzen, um die Menschen zu manipulieren. Sie waren nun Marionetten im wortwörtlichen Sinne. Allerdings überschützte Kroow sich selbst und ging Mr. Black in eine Falle. Er wurde unter explodierenden Häusern begraben und alle hofften, dass dies sein Ende wäre. Doch Kroow war zwar schwer verletzt, hatte aber unbemerkt überlebt.
Und hat nun ein neues Ziel: Er will Matthew Drax tot sehen.
Damit reiht sich Kroow in die lange Schlange von Antagonisten ein, die ein Interesse an Matts Ableben bekunden.
Wann wir wieder vom ehemaligen General hören, wissen nur die Autoren, doch es ist sicher: wir werden von ihm hören und vermutlich wird er dann noch wahnsinniger geworden sein. Doch ist es wirklich der Crow-Anteil in ihm, der hinter dem Bösen steckt? Was, wenn der General im Flächenraumer selbst schon negativ beeinflusst wurde? Es spricht alles dafür, denn so sehr er Mr. Blacks Tod wollte, so wenig war er bis dahin ein wahnsinniger Schlächter. Und nun nach der Fusion ist klar erkennbar, dass die Verschmelzung für seinen Teil eine ehr schlechte Wahl war.
Doch wie sieht es beim Koordinator aus? Wird er nun die Herrschaft über den gemeinsamen Körper antreten und wenn ja, welche Ziele wird er verfolgen? Oder gelingt es Crow, die Oberhand zu behalten und uns erneut zu überraschen? Denn er wird auf jeden Fall nicht einfach so durch die Gegend spazieren können. Dazu ist er einfach optisch viel zu auffällig. Doch dies wird sich sicherlich in den späteren Romanen klären.
Man kann also sagen, dass Crow früher schon ziemlich skrupellos wahr, aber stets versuchte, im Interesse der Nation zu handeln. Dass er dabei immer wieder zu Mitteln griff, die inakzeptabel waren, kann man nicht bestreiten, dennoch wollte er eigentlich für alle das Beste. Er hat zwar auch durch die Nord- und Ostmänner den Rest der Welt tyrannisiert, aber es fällt schwer, pauschal zu sagen dass er es ausschließlich aus Machtgier tat. Sicherlich wollte er die Kontrolle erlangen, um die Welt zu alter Blüte zurückzuführen - und dafür war seiner Meinung nach der beste Mann!
Doch genau das macht Crow zu einem sehr interessanten Charakter. Wenn es sein musste, verbündete er sich auch mit seinen Feinden, er war brillant darin, erst den diplomatischen Weg zu gehen und nur, wenn nichts mehr half, zu den Waffen zu greifen. Nur, wo es in seinen Augen sein musste, griff er gnadenlos durch. Dies ist nun alles anders geworden. Gewalt ist nun seine erste und beste Option. Gibt es für Crow noch einen Weg zurück in sein altes Leben? Wir werden es sehen.
Heute erscheint MADDRAX 294
Der Keller