Einfallslosigkeiten und andere Ärgernisse
Einfallslosigkeiten und andere Ärgernisse
Ein Finale, das erregt!
Ein Finale, das erregt!
Dieses Mal werde ich meine schonungslose Meinung kundtun, und damit garantiert einigen auf die Füße treten, dies ist mir allerdings bewusst!
Das Thema Kroow war in diesem Roman bestenfalls heiße Luft. Sollte dies das Ende des Generals gewesen sein, dann wäre das mehr als schlecht. Es wäre seiner nicht würdig.
Doch warum fanden viele Leser, mich eingeschlossen, das Ende so daneben?
Nun, dies liegt vor allem an den zahlreichen Versprechungen, die nicht gehalten wurden, und dass ein Nebencharakter ermordet wurde, was uns aber als Schock dargeboten werden soll. Sicher, es ist schlimm, wenn das eigene Kind stirbt, aber ...
Aber es fällt mir schwer, was anderes als: "Na und?!" zu sagen. Ann Drax war dazu einfach zu unwichtig in der Handlung. Warum soll ich um einen Nebencharakter trauern, der zudem phasenweise sehr nervtötend und kaum in der Serie etabliert war? Dass Matt nun Aruula, die nicht ganz unschuldig an Anns Tod ist, verachtet, ist sehr daneben. Immerhin sollte ihm einleuchten, dass Aruula dies nie gewollt hat, aber zwischen der Welt und dem Leben EINES Menschen abwägen musste!
Und mal ehrlich: Da durch Anns Tod die Welt gerettet wurde (aber unter Zünglein an der Waage stelle ich mir mehr vor, als nur zu sterben ...) und es ein Unfall war, sollte Matt nicht so streng sein. Zumal er seinen eigenen Sohn eigenhändig ermordet hat.
Aus dem gleichen Grund!
Da erscheint sein Zorn auf Aruula mehr als bigott!
Nun, dies liegt vor allem an den zahlreichen Versprechungen, die nicht gehalten wurden, und dass ein Nebencharakter ermordet wurde, was uns aber als Schock dargeboten werden soll. Sicher, es ist schlimm, wenn das eigene Kind stirbt, aber ...
Aber es fällt mir schwer, was anderes als: "Na und?!" zu sagen. Ann Drax war dazu einfach zu unwichtig in der Handlung. Warum soll ich um einen Nebencharakter trauern, der zudem phasenweise sehr nervtötend und kaum in der Serie etabliert war? Dass Matt nun Aruula, die nicht ganz unschuldig an Anns Tod ist, verachtet, ist sehr daneben. Immerhin sollte ihm einleuchten, dass Aruula dies nie gewollt hat, aber zwischen der Welt und dem Leben EINES Menschen abwägen musste!
Und mal ehrlich: Da durch Anns Tod die Welt gerettet wurde (aber unter Zünglein an der Waage stelle ich mir mehr vor, als nur zu sterben ...) und es ein Unfall war, sollte Matt nicht so streng sein. Zumal er seinen eigenen Sohn eigenhändig ermordet hat.
Aus dem gleichen Grund!
Da erscheint sein Zorn auf Aruula mehr als bigott!
Ebenso billig kam das Ende des Zerstörers. Eine Rangelei mit Kroow - und schon ist er hinüber?! Und Kroow wird mal eben so durch einen Schwerthieb getötet?!
Der Zerstörer wird mal eben so von Kroow ... erstickt? Was soll der Scheiß? Man KANN eine Maschine nicht ersticken. Und eine so gefährliche schon gar nicht! - Viel zu simpel ...
Der Roman ist auf keinen Fall schlecht geschrieben, oder inhaltlich schlecht, aber das Ende ... Nein, das finde ich persönlich - und wie ich im Basteiforum lesen kann, stehe ich mit dieser Meinung nicht alleine da - und ich fühle mich verarscht. Was für ein letztes Duell? Die langweilige Rangelei von Kroow und dem Zerstörer? Es könnte als Duell durchgehen, da die sich aber nicht kennen, kann es kaum als "letztes Duell" durchgehen.
Aber: Selbst wenn Kroow, der Zerstörer und Mutter wiederkämen, es wäre ebenso dämlich. Dann wäre dieser Band nichts als Effekthascherei gewesen.
Antworten gab es nicht. Doch genau das sollte im Zyklusfinale passieren: der Leser erwartet Antworten. Natürlich sollte nicht alles aufgelöst werden, das wäre auch schlecht. Wenn aber nichts aufgelöst wird, dann ist dies noch schlechter.
Man hätte sehr viel aus diesem Band machen können, was die Story angeht, aber dieses Mal wurde das Potential nicht einmal ansatzweise ausgenutzt. Schade.
Das letzte Duell und die Ankündigungen dazu waren ein klassisches Beispiel dafür, dass es wesentlich einfacher ist, Erwartungen zu schüren, als diese in tatsächliche, allgemein befriedigende Ereignisse umzusetzen. Den Knalleffekt am Ende hinzubekommen, das ist gar nicht so einfach. Denn nach solchen Ankündigungen vom Zünglein, Enthüllungen und Veränderungen, macht sich die Phantasie der Leser und Fans erst einmal selbstständig. Da werden Monsterszenarien erdacht; in den Köpfen der Leser geht die Fantasie ganze Weltuntergänge durch ...
... und dann haben es Autoren und Redaktion anders geplant und umgesetzt. Und längst nicht in den von Lesern und Fans erdachten Ausmaßen.
Perry Rhodan hatte zum Finale des Stardust-Zyklus (und auch mancher seiner Vorgänger) ein ähnliches Problem. Die Erwartungshaltung wuchs in Richtung des jeweiligen finalen Bandes ins Unermessliche. Und dann kam das in den Augen vieler Leser ernüchternde Ergebnis: ES überlebte, Gucky auch ... Und die Leser und/oder Fans murren ...
Der Herausgeber des Zauberspiegels nennt so was das Brand'sche Syndrom. Kurt Brand war auch einer, der mörderisch gut darin war, riesige Rätsel aufzutürmen und Erwartungen zu schüren, aber oft ist er zum nächsten Rätsel gewechselt, ohne das ursprüngliche Rätsel zu lösen. Ren Dhark wimmelte von solchen Momenten, wo der erwartete Knalleffekt ausblieb und die Point of zum nächsten Rätsel flog.
Aber: Manchmal muss man auch den Mut haben, großen Ankündigungen auch die entsprechenden Taten folgen zu lassen. Den geschürten Erwartungen zu entsprechen, verlangt dann Konsequenz und große Veränderungen. Da muss mehr sein, als nur eine Trennung. Da müssen heldenhafte Abgänge und Tod in Szene gesetzt werden.
In diesem Zusammenhang wäre (gut, es ist ein Taschenbuchzyklus) die Nick Seafort-Saga von David Feintuch zu erwähnen. Für Nebenfiguren war es gefährlich, in den Dunstkreis des Helden zu geraten oder gar mit ihm verheiratet zu sein, denn da wurde gnadenlos gestorben. Manchmal auch sinnlos. Der Held selbst ging vor seiner zweiten Karriere in der Politik und Flotte in ein Kloster. Seafort saß im Rollstuhl, Seafort schickte Kadetten in den Tod und beging (beinahe) einen Genozid und opferte sich um ein Haar bei dem Versuch, es wiedergutzumachen. In diesem Zyklus gab es Konsequenzen, auch und gerade für wichtige Nebenfiguren.
Auch George R. R. Martin lässt in seiner Saga aus Feuer und Eis gnadenlos wichtigste Hauptfiguren über die Klinge springen, wenn es ihm dramaturgisch gegeben scheint.
In einer Heftserie nun kann ich nicht in jedem Band wichtige Figuren opfern. Die Struktur ist breiter angelegt als im Buch. Aber nach 300 Bänden hätte mit der Tochter doch auch die Mutter das Zeitliche segnen können und Matt würde tatsächlich depressiv in die (dunkle) Zukunft sehen.
Denkbar wäre auch, Redaktion und Autoren wählen die andere Alternative und man hält damit den Ball flach und schürt keine großen Erwartungen, überrascht den Leser mit den Ereignissen. Wenn nicht schon der Weltuntergang im Kopf erzeugt ist, mag die angebotene Lösung besser ankommen und überraschender erscheinen. Aber den vollmundigen Ankündigungen wurde man damit nicht gerecht. Mal gucken, wie die MX-Crew das jetzt mit Blick auf die nächsten Zyklen handhaben wird.
In diesem Zusammenhang wäre (gut, es ist ein Taschenbuchzyklus) die Nick Seafort-Saga von David Feintuch zu erwähnen. Für Nebenfiguren war es gefährlich, in den Dunstkreis des Helden zu geraten oder gar mit ihm verheiratet zu sein, denn da wurde gnadenlos gestorben. Manchmal auch sinnlos. Der Held selbst ging vor seiner zweiten Karriere in der Politik und Flotte in ein Kloster. Seafort saß im Rollstuhl, Seafort schickte Kadetten in den Tod und beging (beinahe) einen Genozid und opferte sich um ein Haar bei dem Versuch, es wiedergutzumachen. In diesem Zyklus gab es Konsequenzen, auch und gerade für wichtige Nebenfiguren.
Auch George R. R. Martin lässt in seiner Saga aus Feuer und Eis gnadenlos wichtigste Hauptfiguren über die Klinge springen, wenn es ihm dramaturgisch gegeben scheint.
In einer Heftserie nun kann ich nicht in jedem Band wichtige Figuren opfern. Die Struktur ist breiter angelegt als im Buch. Aber nach 300 Bänden hätte mit der Tochter doch auch die Mutter das Zeitliche segnen können und Matt würde tatsächlich depressiv in die (dunkle) Zukunft sehen.
Denkbar wäre auch, Redaktion und Autoren wählen die andere Alternative und man hält damit den Ball flach und schürt keine großen Erwartungen, überrascht den Leser mit den Ereignissen. Wenn nicht schon der Weltuntergang im Kopf erzeugt ist, mag die angebotene Lösung besser ankommen und überraschender erscheinen. Aber den vollmundigen Ankündigungen wurde man damit nicht gerecht. Mal gucken, wie die MX-Crew das jetzt mit Blick auf die nächsten Zyklen handhaben wird.
Kommentare
Zitat: Hmmm... "Gnadenlos wichtige Hauptfiguren"?
Nun, diese Hauptfiguren waren dem Schriftsteller schon wichtig...
...aber nur bis zu deren Ableben.
In einer Heftroman-Serie stirbt nur eine Hauptfigur, bzw. kommt abhanden oder gilt als verschollen, um irgendwann später "ganz zufällig" wieder aufzutauchen.
Mir hat das Finale gefallen - und auch gereicht in seiner durchgreifenden Art. Da sind einige Fundamente gelegt für Änderungen zwischen den Personenkonstellationen und Charakterentwicklungen.
Kroow und den ZERSTÖRER fand ich beide eigentlich in ihrer Macht überdimensioniert und es war klar, dass die sich irgendwie gegenseitig umbringen mussten, denn Matt hätte keine Chance gegen nur einen von ihnen gehabt. Auch Aruula hat Glück gehabt, Kroow so günstig getroffen zu haben, der ja abgelenkt war - und wohl auch schon geschwächt vom Kampf gegen den ZERSTÖRER. Also der Finalkampf war schon okay.
Die Sache mit Kroow und dem Zerstörer - für mich nicht wirklich logisch, aber gut, man mußte sie ja irgendwie loswerden - scheinbar. Das gejammere von Matt wegen seiner Tochter und die Reaktion gegenüber Aruula, kommt bei mir jedenfalls so rüber, wenn man vorher bedenkt das Matt seinen eigenen Sohn aus ähnlichen Gründen gekillt hat, als wäre den Machern kein anderer Knalleffekt eingefallen (und raus kam ein leises "Plöpp!").
Fazit: Auch wenn man große Ankündigungen seitens der Macher immer mit Vorsicht genießen sollte, so war der Roman jedoch schon ein armes Lüftchen statt ein Windstoß in neue Zeiten.
Und wie gesagt: der Zyklus war TOP, das Finale (für mich!) Vollflopp.
Ist eben so. Bei Pisanelli war das Finale TOP, der Zyklus ehr ein Flop. Jedem das seine. Und das ist gut so.
Auch mir hat so einiges an dem Finale nicht gefallen aber ich freue mich auf den nächsten Zyklus.
Deine Meinung ist Dir unbelassen, aber Du solltest andere Meinungen nicht so undifferenziert wiedergeben, so ist das nämlich nicht korrekt.
Ich fand den letzten Zyklus nicht einen Flop, sondern durchschnittlich mit einer deutlichen Steigerung zum Ende hin. Also weder Top noch Flop, sondern eben insgesamt mittelmäßig. Ausreißer nach oben und unten hat jeder Zyklus.
Extremer war es beim vorletzten Zyklus, was aber nicht so sehr an der Story lag (wie ich es auch geschrieben habe) - da war das erzählerische Niveau durchaus im gewohnten Bereich - sondern an der Figurenentwicklung, die mich nervte. Wohlgemerkt - MICH nervte, ich konnte durchaus nachvollziehen, wenn andere den Zyklus gut fanden.
Nach der Aufregung um Fingerkuppen vor zwei, drei Jharen, hatte ich hier durchaus mit dem Abgang Arruulas rechnen können.
@Pisanelli: Lass den Loxagon doch mal pauschalisieren. hast Du auch schon gemacht, als Du von Schmerbäuchen redetest...
Aber das das gejammere wegen Aruulas Fingerkuppe sollte, ist mir schleiherhaft. Sie hats ja überlebt.
Zitat: Die Schmerbäuchler...! Immer wieder gern gesehen hier im Forum!