Comicbörse Nachbericht - Unzufrieden aber doch sehr zufrieden
Comicbörse Nachbericht
Unzufrieden aber doch sehr zufrieden
Orientierungslauf bei 26 Grad
Die Veranstalter hatten dieses Mal das große Pech, dass die Veranstaltungshalle (und das ist dort ein sehr weitläufiger Komplex mit mehreren Bauten) generalsaniert wurde. Außen die Fassade, wie auch innen zum Teil. Auf der Börse habe ich gehört, dass die Umbauarbeiten eigentlich schon längst fertig hätten sein sollen (was auch zugesagt gewesen sein soll), sich das Ganze aber leider verzögert hat, wodurch das Gelände dort und die Halle selbst eine gigantische Baustelle war.
Die Mühsal begann schon am weitläufigen Parkplatz vor dem Komplex, der mit Metallgittern, hinter denen Schutt lagerte, gegenüber dem eigentlichen Veranstaltungsgebäude abgeschottet war. Das heißt, man musste erst mal außen auf dem Asphaltparkplatz den unzähligen Pfeilchen wie bei einer Schnitzeljagd folgen, ganz um das Gebäude herum. Und das alles bei wolkenlosen 26 Grad, die auf dem Parkplatz eher wie 30 wirkten.
Nachdem man sich durch einen Bautunnel aus Brettern hindurchbegab, dann nochmal bis in den Hinterhof weitergeleitet wurde, stand man dann endlich vor dem Eingang. (Der vielleicht etwas suboptimal als solcher beschildert war, aber da dort alle Leute reingingen, war es offensichtlich). Drinnen ging es dann nochmal durch einen Korridor aus Gittern und Plastikplanen hin zum Kassenbereich. Dort 4 Euro Eintritt gezahlt, eine Tüte mit Gratiszeug ausgefasst, und rauf in den ersten Stock, in den eigentlichen Saal.
Am Stiegenaufgang hing an der Wand ein Grundriss der Halle, wo grob verzeichnet war, auf welchen Händlertischen welches thematische Gebiet bedient wurde. Fand ich schon mal einigermaßen informativ.
Ich war (trotz ursprünglich anderer Planung) dann doch erst gegen 11:15 dort angekommen. Und mein erster Reflex beim Eintreten in die Halle war, gleich wieder umzudrehen, weil der Saal ging zu der Zeit regelrecht über mit Leuten. In den Gängen schoben sich die Besucher geradezu voran.
Aber natürlich ging ich nicht heim, sondern nahm stoisch am allgemeinen Geschiebe teil. Ich mache auf solchen Börsen gerne erst mal einen Rundgang, bevor ich mir tatsächlich Dinge genauer ansehe oder gar beginne, Sachen zu kaufen.
Gleich beim Eingang bog ich mal nach rechts, und dann ging es gegen den Uhrzeigersinn die Gänge durch. Hier und dort, speziell in den Ecken, staute es sich derart, dass ich eine (nicht annähernd so lange empfundene) Zeitspanne von 90 Minuten brauchte, um zumindest mal durch alle Gänge gekommen zu sein. Ein paar mentale Notizen hatte ich mir dabei gemacht. Der hinten rechts hat dieses, Mitte links haben jenes. Man kennt das sicher, wenn man selbst schon mal auf derartigen Börsen oder größeren Flohmärkten war.
Bevor ich mich ans Einkaufen machte, ging ich nochmal runter ins Erdgeschoss, holte mir dort einen Kaffee und ging raus in den Hinterhof, meiner Nikotinsucht frönen.
Derart nervlich ruhiggestellt wagte ich mich knapp nach 13:00 dann wieder hinauf.
Meine Ziele
Ich hatte mir am Vortag extra eine Suchliste zusammengestellt, die dann aber nochmal heftigst überarbeitet. In der Halle kam ich drauf, dass ich Depp die erste Version eingesteckt hatte und nicht die, die ich eigentlich mitnehmen wollte. Super!
Abseits der Liste hatte ich folgende Ziele gehabt:
Tja ... Ist doch schön, wenn man Ziele im Leben hat, ne? Das ist ja dann regelrecht Ansporn. Und Motivation und so ...
Besonders, wenn man sie nicht wirklich erreicht ... :-(
, das Manga Alive, ließ sich ohne Schwierigkeiten finden. Neu aber mit Rabatt um schließlich 5 Euro. Check!
fand ich nicht. Ich fragte einige Händler, die andere Splitter-Alben hatten, danach. Einer kannte es nicht mal. Ein anderer meinte, er hätte das wohl in seinem Laden stehen. Das Album war auf der ganzen Börse nicht zu finden. Wie übrigens sonst kaum eines dieser überhohen Splitter-Alben. Offenbar passen die nicht so recht in die Kisten der Händler? Keine Ahnung. Ich hätte den Band wirklich gerne gehabt. Hätte zur Not auch die HC-Version davon gekauft, aber es hat (auf dieser Börse zumindest) nicht sollen sein.
, die aktuellen DC-Figuren, hätte ich eigentlich als leicht eingeschätzt. Und ich sollte mich täuschen. Ein Händler hatte uralte DC-Figuren aus den 70ern, noch OVP. Ein anderer hatte Batman-Spielzeug-Film-Merchandise, was auch nicht das war, was ich suchte. Gerade ein Händler hatte einige der Figuren, die ich suchte, auf seinem Tisch stehen. Aber nicht mehr OVP. Und nicht wirklich meine liebsten Helden. Der Etrigan, den man in einem der Bilder in der Galerie sehen kann, hätte es dann (obwohl ich derlei nicht sammle) doch beinahe in meinen Besitz geschafft, war er doch schön groß und in der Lage, posiert für sich im Regal zu stehen, aber zuerst waren zu viele Leute am Stand, und danach ließ ich das Geld anderswo ...
wurde über die Maßen übertroffen. Zwar fand sich verhältnismäßig wenig Sekundärliteratur (ein einziger Händler hatte sichtbar einen kleinen Stapel Sprechblasen am Stand, aber die hatte ich schon alle), aber dann entdeckte ich vier Annuals des österreichischen Fachmagazins Comic Forum.
Diese Annuals waren eigentlich bloß Remittenden-Sammelbände, aber auf je 700 Stück limitiert in sehr solide Hardcovers gebunden, lückenlos der Reihe nach jeweils 5 bis 6 Originalausgaben beinhaltend. Das 82er-Annual hatte ich als Grundschulkind in der städtischen Bücherei entdeckt, und das öffnete mir damals die Augen, wie weitläufig die Welt der Comic-Kunst doch war, und wie interessant solche Magazine sein konnten. Seitdem liebe ich das Comic Forum. Auf der Börse fand ich also vier dieser Annuals um lächerliche 4 Euro pro Stück. Das ist geschenkt! Zumal sie (nachdem man daheim den Staub der Äonen vom Cover gereinigt hat) in erfreulich gutem Zustand waren. Das älteste (1979/80) dieser Annuals war Z2, zwei weitere Z1-2, und das jüngste (1985) war praktisch neuwertig. (Die verstaubten und teilweise vergilbten Beschnittränder mal außen vor lassend, aber solcherlei stört mich nicht.)
, den COFIBO abzulichten, ließ sich leider nicht verwirklichen. Ich sah ihn nicht. Zwischen 11:15 und 14:00 ließ das gute Vieh sich nicht blicken, oder ich war immer gerade am anderen Ende des Saales, keine Ahnung. Ich sah zwei fuchsartige Maskottchen, aber die waren ständig in Bewegung, blieben nie stehen. Schwierig abzulichten in den Menschenmassen. Keine Maskottchen-Fotos also. :(
Tja. Ich sag mal 2,5 von 5 Zielen erreicht. (Die Comic Forum Annuals zähle ich hier als 1,5.) Nicht so toll.
Dafür aber positive Überraschungen
Ich war jetzt nicht unbedingt am Boden zerstört. Gab es doch so viele diverse Dinge zu sehen, dass rein das Wahrnehmen der Vielfalt einen schon happy stimmte. Dann gab es als Ausgleich auch noch die eine oder andere positive Überraschung.
Womit ich wirklich nicht gerechnet hätte, fand sich in einer lieblos auf der Seite eines Standes verborgenen Kiste: Amerikanische & britische Pulp-Magazine!
Die ganze Kiste war als 1 Euro pro Stück markiert. Vielleicht wusste der Händler nicht so recht, was er damit anfangen sollte, weil die Kiste passte so überhaupt nicht zu seinem anderen Zeug.
Mir hingegen passte die Kiste sehr! :)
Darin fanden sich einige Ausgaben des britischen SF-Magazins Interzone, wovon ich mir die aktuellste (Jan-Feb 2011) und die mit dem schönsten Erhaltungszustand kaufte (April 2006). Das US-Magazin Pathways war mit der November 1990-Ausgabe vertreten und wurde ebenfalls gekauft. Wirklich, wirklich, wirklich happy war ich über zwei aktuelle Ausgaben des UK-Horror-Magazins Black Static (Oct-Nov 2010 + Dec2010-Jan2011). Ich hatte von dem Magazin schon gehört, aber noch nie eines gelesen. Tja, kann ich nun gleich doppelt nachholen!
In der Kiste fand sich noch vieles mehr, was mich interessiert hätte, etwa gut ein Dutzend Ausgaben des US-Fantasy-Magazins Realms of Fantasy oder auch ein paar originale UK-2000AD-progs, aber zunächst ließ ich es bei den fünf Pulps bewenden. Später kehrte ich für das andere Zeug doch nicht zurück, da die vier Comic-Forum-Annuals (jeweils mehrere hundert Seiten dick, im großformatigen HC) sich bereits ordentlich bemerkbar machten, nämlich schlepp-technisch ...
Meine vereinzelten anderen Käufe finden sich ebenfalls in der Galerie. Ich wollte die Börse nicht verlassen, ohne zumindest ein DC-Ding erworben zu haben, und ich entschied mich für das erste Lobo-HC-Album von Hethke. Kostete neuwertig beim Stand eines deutschen Händlers 5 Euro. Ist jetzt nicht das Überschnäppchen, aber ich kann damit leben.
Wie letzten Samstag vorberichtet, hatte ich nur 60 Euro mit. (Gut, zwischendurch hatte ich ein Not-Budget organisiert und doch an die hundert einstecken ...)
Aber ich muss nicht zwingend immer alles Geld ausgeben.
Hätte ich die 4 Annuals nicht gekauft (und die sind meine liebsten Käufe dort gewesen!), hätte ich noch nicht so viel zu schleppen gehabt, dann wäre vermutlich mehr Kohle dort geblieben.
So aber kostete mich alles zusammen auf der Börse 38 Euro.
Kommen noch 4 Euro Eintritt und 2 Euro für einen Kaffee hinzu, und danach einen Burger und davor eine Packung Kippen, macht gesamt ziemlich genau 50 Euro für den Sonntagsausflug auf die Börse.
Damit kann mein Bankkonto leben, und ich habe zwar nicht unbedingt alles, was ich wollte, aber dafür überraschende andere schöne Sachen gefunden.
Beobachtungen und Eindrücke
Was mir recht bald aufgefallen ist, ist die Palettenbreite der dort angebotenen Ware.
Comicfans jeglicher Richtung kommen dort auf ihre Kosten. Von Piccolos bis Mangas, von Franko-Belgischem bis US-Underground. Einzig die Superhelden-US-Comics sind zwar dort, aber viel Sinnvolles hatte ich in diesem Bereich dort nicht entdeckt. Ist aber wohl Geschmacksache. Ganz vereinzelt echte ältere US-Sammelware, und meist Ramschkisten um 0,50-1,00 Euro pro Heft. Und da war fast ausnahmslos Marvel drin. (Was man als DC-Fan nun gut oder schlecht finden mag.)
Auch abseits der Comics findet sich dort eine überwältigende Vielfalt. Es gab einen eigenen Stand für Hörspiele, einen anderen für Filmposter. Figuren aller Art, ob Plastikschlümpfe, Ü-Eier-Figuren, Timpo-Figuren, Zinnsoldaten, diverseste Action-Figuren. Romane waren (abgesehen von ganz vereinzelten Vorkriegsheften und einem Rhodan Band 1) praktisch nicht präsent. Nur teilweise gab es Zeug, wo man sich schon fragt: etwa (leidlich aktuelle!) Z3-Sinclair oder -Lassiter-Hefte um je 1 Euro und so ...
Viele DVDs gab es dort. Und obwohl ich die absolute Menge an DVDs für eine Börse mit dem Namen Comic- & Figuren-Börse als zu hoch empfunden habe, war so viel Richtiges dort zu sehen, dass mich diese Menge an DVDs auch nicht gestört hat. Außerdem waren es hauptsächlich Angebots-DVDs, also um ein paar Euro pro Stück, statt wie bei meiner letzten Börse vor einigen Jahren Vollpreis-DVDs. Ich hab mir halbherzig einige der DVDs durchgesehen, wäre aber nicht fündig geworden. Aber ich hatte auch nicht die DVD-kaufen-Einstellung, was es wohl erklärt.
Auch Zeichner waren dort anzutreffen. Der Fantasy- & SF-Maler Franz Miklis etwa, der dort Originalgemälde um 70 Euro (A3-Format) oder (glaube ich) 20 Euro A4-Format verkaufte. Die waren recht hübsch anzusehen, und hätte ich (wesentlich) mehr Geld mitgehabt, hätte ich mir vielleicht sogar eines der A3-Werke gegönnt. So aber bleibt's bei: vielleicht nächstes Mal.
Auch die demographische Bandbreite der Besucher war (sehr positiv) auffällig. Auch diesbezüglich hatte ich schon andere Erlebnisse gemacht. Von wirklich kleinen Kindern mit Eltern, über Kinder hin zu Teens, Twens, und alles rauf bis zur Geriatrie.
Ich fand diese Börse (trotz der Baustellen-Problematik, für die die Veranstalter wohl wenig bis nichts können) sehr gelungen und werde wohl bei der nächsten im Oktober nochmal hinschauen.
Gleichzeitig muss ich sagen, dass mir um 11:15 für meinen Geschmack zu viele Leute dort waren. So gegen 12:00-13:00, also um die Mittagszeit, lichtete es sich etwas. Und als ich ging (14:00), kam mir vor, der Saal füllte sich wieder vermehrt. Für nächstes Mal werde ich also Punkt 12:00 anpeilen. Dann sollte man sich halbwegs durch die Gänge bewegen können.
Eigentlich wollte ich viele Fotos machen und diese Woche einen Galerie-Teil einbauen, aber leider habe ich mich in der Menschenmasse zu oft zum Verwackeln bringen lassen. Ein paar Eindrücke kann man sich dennoch ansehen. Aus der Handvoll brauchbarer Bilder habe ich ein kleines Video gemacht und auf YouTube gestellt.
Die Veranstalter hatten dieses Mal das große Pech, dass die Veranstaltungshalle (und das ist dort ein sehr weitläufiger Komplex mit mehreren Bauten) generalsaniert wurde. Außen die Fassade, wie auch innen zum Teil. Auf der Börse habe ich gehört, dass die Umbauarbeiten eigentlich schon längst fertig hätten sein sollen (was auch zugesagt gewesen sein soll), sich das Ganze aber leider verzögert hat, wodurch das Gelände dort und die Halle selbst eine gigantische Baustelle war.
Die Mühsal begann schon am weitläufigen Parkplatz vor dem Komplex, der mit Metallgittern, hinter denen Schutt lagerte, gegenüber dem eigentlichen Veranstaltungsgebäude abgeschottet war. Das heißt, man musste erst mal außen auf dem Asphaltparkplatz den unzähligen Pfeilchen wie bei einer Schnitzeljagd folgen, ganz um das Gebäude herum. Und das alles bei wolkenlosen 26 Grad, die auf dem Parkplatz eher wie 30 wirkten.
Nachdem man sich durch einen Bautunnel aus Brettern hindurchbegab, dann nochmal bis in den Hinterhof weitergeleitet wurde, stand man dann endlich vor dem Eingang. (Der vielleicht etwas suboptimal als solcher beschildert war, aber da dort alle Leute reingingen, war es offensichtlich). Drinnen ging es dann nochmal durch einen Korridor aus Gittern und Plastikplanen hin zum Kassenbereich. Dort 4 Euro Eintritt gezahlt, eine Tüte mit Gratiszeug ausgefasst, und rauf in den ersten Stock, in den eigentlichen Saal.
Am Stiegenaufgang hing an der Wand ein Grundriss der Halle, wo grob verzeichnet war, auf welchen Händlertischen welches thematische Gebiet bedient wurde. Fand ich schon mal einigermaßen informativ.
Ich war (trotz ursprünglich anderer Planung) dann doch erst gegen 11:15 dort angekommen. Und mein erster Reflex beim Eintreten in die Halle war, gleich wieder umzudrehen, weil der Saal ging zu der Zeit regelrecht über mit Leuten. In den Gängen schoben sich die Besucher geradezu voran.
Aber natürlich ging ich nicht heim, sondern nahm stoisch am allgemeinen Geschiebe teil. Ich mache auf solchen Börsen gerne erst mal einen Rundgang, bevor ich mir tatsächlich Dinge genauer ansehe oder gar beginne, Sachen zu kaufen.
Gleich beim Eingang bog ich mal nach rechts, und dann ging es gegen den Uhrzeigersinn die Gänge durch. Hier und dort, speziell in den Ecken, staute es sich derart, dass ich eine (nicht annähernd so lange empfundene) Zeitspanne von 90 Minuten brauchte, um zumindest mal durch alle Gänge gekommen zu sein. Ein paar mentale Notizen hatte ich mir dabei gemacht. Der hinten rechts hat dieses, Mitte links haben jenes. Man kennt das sicher, wenn man selbst schon mal auf derartigen Börsen oder größeren Flohmärkten war.
Bevor ich mich ans Einkaufen machte, ging ich nochmal runter ins Erdgeschoss, holte mir dort einen Kaffee und ging raus in den Hinterhof, meiner Nikotinsucht frönen.
Derart nervlich ruhiggestellt wagte ich mich knapp nach 13:00 dann wieder hinauf.
Meine Ziele
Ich hatte mir am Vortag extra eine Suchliste zusammengestellt, die dann aber nochmal heftigst überarbeitet. In der Halle kam ich drauf, dass ich Depp die erste Version eingesteckt hatte und nicht die, die ich eigentlich mitnehmen wollte. Super!
Abseits der Liste hatte ich folgende Ziele gehabt:
- Auf Empfehlung Julias (Taurus) und ihrer Manga/Anime-Kolumne hier am Zauberspiegel, wollte ich meine Augen nach dem Manga Alive offen halten.
- Von Splitter suchte ich Band 2 von Die Saga von Burg Amer, einem historischen (Mittelalter) Comic, dessen ersten (von zwei) Teilen ich mal in einer gemischten Aktion bei eBay ersteigert hatte, und der mir überraschend gut gefallen hat.
- Da sich die Börse Comic- & Figuren-Börse nannte, wollte ich meine Augen nach den aktuellen DC-Actionfiguren offen halten. Um sie zu fotografieren, mehr nicht.
- Prinzipiell bin ich immer auf der Suche nach Sekundärliteratur. Auch darauf würde ich achten auf der Börse.
- Schließlich wollte ich ein Foto des Maskottchens COFIBO schießen.
Tja ... Ist doch schön, wenn man Ziele im Leben hat, ne? Das ist ja dann regelrecht Ansporn. Und Motivation und so ...
Besonders, wenn man sie nicht wirklich erreicht ... :-(
, das Manga Alive, ließ sich ohne Schwierigkeiten finden. Neu aber mit Rabatt um schließlich 5 Euro. Check!
fand ich nicht. Ich fragte einige Händler, die andere Splitter-Alben hatten, danach. Einer kannte es nicht mal. Ein anderer meinte, er hätte das wohl in seinem Laden stehen. Das Album war auf der ganzen Börse nicht zu finden. Wie übrigens sonst kaum eines dieser überhohen Splitter-Alben. Offenbar passen die nicht so recht in die Kisten der Händler? Keine Ahnung. Ich hätte den Band wirklich gerne gehabt. Hätte zur Not auch die HC-Version davon gekauft, aber es hat (auf dieser Börse zumindest) nicht sollen sein.
, die aktuellen DC-Figuren, hätte ich eigentlich als leicht eingeschätzt. Und ich sollte mich täuschen. Ein Händler hatte uralte DC-Figuren aus den 70ern, noch OVP. Ein anderer hatte Batman-Spielzeug-Film-Merchandise, was auch nicht das war, was ich suchte. Gerade ein Händler hatte einige der Figuren, die ich suchte, auf seinem Tisch stehen. Aber nicht mehr OVP. Und nicht wirklich meine liebsten Helden. Der Etrigan, den man in einem der Bilder in der Galerie sehen kann, hätte es dann (obwohl ich derlei nicht sammle) doch beinahe in meinen Besitz geschafft, war er doch schön groß und in der Lage, posiert für sich im Regal zu stehen, aber zuerst waren zu viele Leute am Stand, und danach ließ ich das Geld anderswo ...
wurde über die Maßen übertroffen. Zwar fand sich verhältnismäßig wenig Sekundärliteratur (ein einziger Händler hatte sichtbar einen kleinen Stapel Sprechblasen am Stand, aber die hatte ich schon alle), aber dann entdeckte ich vier Annuals des österreichischen Fachmagazins Comic Forum.
Diese Annuals waren eigentlich bloß Remittenden-Sammelbände, aber auf je 700 Stück limitiert in sehr solide Hardcovers gebunden, lückenlos der Reihe nach jeweils 5 bis 6 Originalausgaben beinhaltend. Das 82er-Annual hatte ich als Grundschulkind in der städtischen Bücherei entdeckt, und das öffnete mir damals die Augen, wie weitläufig die Welt der Comic-Kunst doch war, und wie interessant solche Magazine sein konnten. Seitdem liebe ich das Comic Forum. Auf der Börse fand ich also vier dieser Annuals um lächerliche 4 Euro pro Stück. Das ist geschenkt! Zumal sie (nachdem man daheim den Staub der Äonen vom Cover gereinigt hat) in erfreulich gutem Zustand waren. Das älteste (1979/80) dieser Annuals war Z2, zwei weitere Z1-2, und das jüngste (1985) war praktisch neuwertig. (Die verstaubten und teilweise vergilbten Beschnittränder mal außen vor lassend, aber solcherlei stört mich nicht.)
, den COFIBO abzulichten, ließ sich leider nicht verwirklichen. Ich sah ihn nicht. Zwischen 11:15 und 14:00 ließ das gute Vieh sich nicht blicken, oder ich war immer gerade am anderen Ende des Saales, keine Ahnung. Ich sah zwei fuchsartige Maskottchen, aber die waren ständig in Bewegung, blieben nie stehen. Schwierig abzulichten in den Menschenmassen. Keine Maskottchen-Fotos also. :(
Tja. Ich sag mal 2,5 von 5 Zielen erreicht. (Die Comic Forum Annuals zähle ich hier als 1,5.) Nicht so toll.
Dafür aber positive Überraschungen
Ich war jetzt nicht unbedingt am Boden zerstört. Gab es doch so viele diverse Dinge zu sehen, dass rein das Wahrnehmen der Vielfalt einen schon happy stimmte. Dann gab es als Ausgleich auch noch die eine oder andere positive Überraschung.
Womit ich wirklich nicht gerechnet hätte, fand sich in einer lieblos auf der Seite eines Standes verborgenen Kiste: Amerikanische & britische Pulp-Magazine!
Die ganze Kiste war als 1 Euro pro Stück markiert. Vielleicht wusste der Händler nicht so recht, was er damit anfangen sollte, weil die Kiste passte so überhaupt nicht zu seinem anderen Zeug.
Mir hingegen passte die Kiste sehr! :)
Darin fanden sich einige Ausgaben des britischen SF-Magazins Interzone, wovon ich mir die aktuellste (Jan-Feb 2011) und die mit dem schönsten Erhaltungszustand kaufte (April 2006). Das US-Magazin Pathways war mit der November 1990-Ausgabe vertreten und wurde ebenfalls gekauft. Wirklich, wirklich, wirklich happy war ich über zwei aktuelle Ausgaben des UK-Horror-Magazins Black Static (Oct-Nov 2010 + Dec2010-Jan2011). Ich hatte von dem Magazin schon gehört, aber noch nie eines gelesen. Tja, kann ich nun gleich doppelt nachholen!
In der Kiste fand sich noch vieles mehr, was mich interessiert hätte, etwa gut ein Dutzend Ausgaben des US-Fantasy-Magazins Realms of Fantasy oder auch ein paar originale UK-2000AD-progs, aber zunächst ließ ich es bei den fünf Pulps bewenden. Später kehrte ich für das andere Zeug doch nicht zurück, da die vier Comic-Forum-Annuals (jeweils mehrere hundert Seiten dick, im großformatigen HC) sich bereits ordentlich bemerkbar machten, nämlich schlepp-technisch ...
Meine vereinzelten anderen Käufe finden sich ebenfalls in der Galerie. Ich wollte die Börse nicht verlassen, ohne zumindest ein DC-Ding erworben zu haben, und ich entschied mich für das erste Lobo-HC-Album von Hethke. Kostete neuwertig beim Stand eines deutschen Händlers 5 Euro. Ist jetzt nicht das Überschnäppchen, aber ich kann damit leben.
Wie letzten Samstag vorberichtet, hatte ich nur 60 Euro mit. (Gut, zwischendurch hatte ich ein Not-Budget organisiert und doch an die hundert einstecken ...)
Aber ich muss nicht zwingend immer alles Geld ausgeben.
Hätte ich die 4 Annuals nicht gekauft (und die sind meine liebsten Käufe dort gewesen!), hätte ich noch nicht so viel zu schleppen gehabt, dann wäre vermutlich mehr Kohle dort geblieben.
So aber kostete mich alles zusammen auf der Börse 38 Euro.
Kommen noch 4 Euro Eintritt und 2 Euro für einen Kaffee hinzu, und danach einen Burger und davor eine Packung Kippen, macht gesamt ziemlich genau 50 Euro für den Sonntagsausflug auf die Börse.
Damit kann mein Bankkonto leben, und ich habe zwar nicht unbedingt alles, was ich wollte, aber dafür überraschende andere schöne Sachen gefunden.
Beobachtungen und Eindrücke
Was mir recht bald aufgefallen ist, ist die Palettenbreite der dort angebotenen Ware.
Comicfans jeglicher Richtung kommen dort auf ihre Kosten. Von Piccolos bis Mangas, von Franko-Belgischem bis US-Underground. Einzig die Superhelden-US-Comics sind zwar dort, aber viel Sinnvolles hatte ich in diesem Bereich dort nicht entdeckt. Ist aber wohl Geschmacksache. Ganz vereinzelt echte ältere US-Sammelware, und meist Ramschkisten um 0,50-1,00 Euro pro Heft. Und da war fast ausnahmslos Marvel drin. (Was man als DC-Fan nun gut oder schlecht finden mag.)
Auch abseits der Comics findet sich dort eine überwältigende Vielfalt. Es gab einen eigenen Stand für Hörspiele, einen anderen für Filmposter. Figuren aller Art, ob Plastikschlümpfe, Ü-Eier-Figuren, Timpo-Figuren, Zinnsoldaten, diverseste Action-Figuren. Romane waren (abgesehen von ganz vereinzelten Vorkriegsheften und einem Rhodan Band 1) praktisch nicht präsent. Nur teilweise gab es Zeug, wo man sich schon fragt: etwa (leidlich aktuelle!) Z3-Sinclair oder -Lassiter-Hefte um je 1 Euro und so ...
Viele DVDs gab es dort. Und obwohl ich die absolute Menge an DVDs für eine Börse mit dem Namen Comic- & Figuren-Börse als zu hoch empfunden habe, war so viel Richtiges dort zu sehen, dass mich diese Menge an DVDs auch nicht gestört hat. Außerdem waren es hauptsächlich Angebots-DVDs, also um ein paar Euro pro Stück, statt wie bei meiner letzten Börse vor einigen Jahren Vollpreis-DVDs. Ich hab mir halbherzig einige der DVDs durchgesehen, wäre aber nicht fündig geworden. Aber ich hatte auch nicht die DVD-kaufen-Einstellung, was es wohl erklärt.
Auch Zeichner waren dort anzutreffen. Der Fantasy- & SF-Maler Franz Miklis etwa, der dort Originalgemälde um 70 Euro (A3-Format) oder (glaube ich) 20 Euro A4-Format verkaufte. Die waren recht hübsch anzusehen, und hätte ich (wesentlich) mehr Geld mitgehabt, hätte ich mir vielleicht sogar eines der A3-Werke gegönnt. So aber bleibt's bei: vielleicht nächstes Mal.
Auch die demographische Bandbreite der Besucher war (sehr positiv) auffällig. Auch diesbezüglich hatte ich schon andere Erlebnisse gemacht. Von wirklich kleinen Kindern mit Eltern, über Kinder hin zu Teens, Twens, und alles rauf bis zur Geriatrie.
Ich fand diese Börse (trotz der Baustellen-Problematik, für die die Veranstalter wohl wenig bis nichts können) sehr gelungen und werde wohl bei der nächsten im Oktober nochmal hinschauen.
Gleichzeitig muss ich sagen, dass mir um 11:15 für meinen Geschmack zu viele Leute dort waren. So gegen 12:00-13:00, also um die Mittagszeit, lichtete es sich etwas. Und als ich ging (14:00), kam mir vor, der Saal füllte sich wieder vermehrt. Für nächstes Mal werde ich also Punkt 12:00 anpeilen. Dann sollte man sich halbwegs durch die Gänge bewegen können.
Eigentlich wollte ich viele Fotos machen und diese Woche einen Galerie-Teil einbauen, aber leider habe ich mich in der Menschenmasse zu oft zum Verwackeln bringen lassen. Ein paar Eindrücke kann man sich dennoch ansehen. Aus der Handvoll brauchbarer Bilder habe ich ein kleines Video gemacht und auf YouTube gestellt.
Kommentare
Dafür besitze ich alle Kranichborn-Tarzans.
Von der www.Sammlerecke.de werden sie noch für 5,- Euro/Stück angeboten.
Dann können wir ja tauschen
Danke für den Sammlerecken Tipp, ich schau mal rein.......