Ein Phänomen namens »Avatar«
Ein Phänomen namens »Avatar«
Ein Phänomen allerdings, das mich ein wenig ratlos zurücklässt. Denn erklären kann ich mir den außergewöhnlichen Erfolg des Filmes nicht.
Versteht mich nicht falsch. Ich habe »Avatar« in 3D gesehen und ich habe den Film gemocht. Der Eintrittspreis für eine wochenendliche Abendvorstellung mit Überlänge und in 3D hatte es zwar in sich (da habe ich erst mal kräftig schlucken müssen, als ich gesehen habe, was ich für eine einzelne Kinokarte bezahlen sollte ...), aber letzten Endes war das Erlebnis durchaus sein Geld wert gewesen. Ich habe mich einige Stunden gut amüsiert und werde mir den Film irgendwann wohl auch auf Blu-Ray zulegen.
Und dennoch kann ich mir nicht erklären, warum gerade dieser Film überall auf der Welt ein solcher Erfolg ist. Jetzt, wo ich diese Zeilen schreibe, ist gerade bekannt geworden, dass »Avatar« der zweiterfolgreichste Spielfilm aller Zeiten ist; nur »Titanic« (interessanterweise auch ein Cameron-Film; ob da irgendein Zusammenhang besteht?) spielte bislang nicht inflationsbereinigt mehr Geld ein.
Doch woran, Herrgottnochmal, liegt das???
Die Geschichte selbst kann eigentlich nicht die Ursache dafür sein. Denke ich jedenfalls. Mensch aus fortschrittlicher Zivilisation trifft auf Angehörige eines Naturvolks, freundet sich mit diesen an und kämpft schließlich an ihrer Seite gegen die bösen, bösen Ausbeuter aus seiner eigenen Heimat, da er das einfache Leben schätzen und lieben gelernt hat jeder, den ich dazu befragt habe, hat mir bestätigt, dass die Geschichte, die »Avatar« erzählt, in keinster Weise originell ist. Gut, sie ist nett aufbereitet, die Charaktere sind sympathisch, die Mischung aus Actionszenen, ruhigen Momenten und zwischenmenschlicher (wir bleiben einfach mal bei diesem Wort) Dramatik durchweg stimmig. Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass die Handlung klischeehaft und in jeder Hinsicht vorhersehbar ist.
Bleibt also die Technik. Eins muss man »Avatar« nämlich lassen: Die Bilder sind beeindruckend. Das Setting sieht klasse aus, und die Tiefenwirkung ist umwerfend. Besonders schön ist, dass Cameron aller 3D-Effekte zum Trotz darauf verzichtet, dem Publikum alle fünf Sekunden irgendwelche Gegenstände um die Ohren fliegen zu lassen (was mich bei 3D-Vorführungen in Freizeitparks nach kurzer Zeit immer nervt).
Und doch: Filme wie »Children of Men« oder »Sin City« verfügen über eine sehr viel atemberaubendere Bildsprache als »Avatar«, 3D-Effekt hin oder her. Liegt es also letzten Endes tatsächlich schlicht und ergreifend daran, an der Dreidimensionalität der Bilder? Mag sein, doch warum können andere 3D-Filme, die fast gleichzeitig laufen (Disneys »Oben« etwa) dann nicht einen ähnlichen Erfolg vorweisen? Und warum ist »Avatar« dann auch in solchen Kinos erfolgreich, die gar nicht in der Lage sind, 3D zu zeigen?
Und überhaupt: Bin ich denn der einzige Mensch auf diesem Planeten, den es nervt, sich im Kino eine (in meinem Fall gar zusätzliche) Brille aufsetzen zu müssen, für die man nicht nur extra zu bezahlen hat, sondern die auch noch ziemlich unbequem ist?
Ob von der Story, den Bildern oder den 3D-Effekten her, ich kann mir einfach keinen Reim auf den Erfolg von »Avatar« machen. Woran liegt es, dass ausgerechnet dieser Film so viele Menschen in seinen Bann zieht und vielleicht sogar »Titanic« als erfolgreichsten Film aller Zeiten ablösen wird?
Wenn ihr eine Idee oder gar eine Antwort habt: Immer raus damit! Es würde mich wirklich brennend interessieren.
Versteht mich nicht falsch. Ich habe »Avatar« in 3D gesehen und ich habe den Film gemocht. Der Eintrittspreis für eine wochenendliche Abendvorstellung mit Überlänge und in 3D hatte es zwar in sich (da habe ich erst mal kräftig schlucken müssen, als ich gesehen habe, was ich für eine einzelne Kinokarte bezahlen sollte ...), aber letzten Endes war das Erlebnis durchaus sein Geld wert gewesen. Ich habe mich einige Stunden gut amüsiert und werde mir den Film irgendwann wohl auch auf Blu-Ray zulegen.
Und dennoch kann ich mir nicht erklären, warum gerade dieser Film überall auf der Welt ein solcher Erfolg ist. Jetzt, wo ich diese Zeilen schreibe, ist gerade bekannt geworden, dass »Avatar« der zweiterfolgreichste Spielfilm aller Zeiten ist; nur »Titanic« (interessanterweise auch ein Cameron-Film; ob da irgendein Zusammenhang besteht?) spielte bislang nicht inflationsbereinigt mehr Geld ein.
Doch woran, Herrgottnochmal, liegt das???
Die Geschichte selbst kann eigentlich nicht die Ursache dafür sein. Denke ich jedenfalls. Mensch aus fortschrittlicher Zivilisation trifft auf Angehörige eines Naturvolks, freundet sich mit diesen an und kämpft schließlich an ihrer Seite gegen die bösen, bösen Ausbeuter aus seiner eigenen Heimat, da er das einfache Leben schätzen und lieben gelernt hat jeder, den ich dazu befragt habe, hat mir bestätigt, dass die Geschichte, die »Avatar« erzählt, in keinster Weise originell ist. Gut, sie ist nett aufbereitet, die Charaktere sind sympathisch, die Mischung aus Actionszenen, ruhigen Momenten und zwischenmenschlicher (wir bleiben einfach mal bei diesem Wort) Dramatik durchweg stimmig. Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass die Handlung klischeehaft und in jeder Hinsicht vorhersehbar ist.
Bleibt also die Technik. Eins muss man »Avatar« nämlich lassen: Die Bilder sind beeindruckend. Das Setting sieht klasse aus, und die Tiefenwirkung ist umwerfend. Besonders schön ist, dass Cameron aller 3D-Effekte zum Trotz darauf verzichtet, dem Publikum alle fünf Sekunden irgendwelche Gegenstände um die Ohren fliegen zu lassen (was mich bei 3D-Vorführungen in Freizeitparks nach kurzer Zeit immer nervt).
Und doch: Filme wie »Children of Men« oder »Sin City« verfügen über eine sehr viel atemberaubendere Bildsprache als »Avatar«, 3D-Effekt hin oder her. Liegt es also letzten Endes tatsächlich schlicht und ergreifend daran, an der Dreidimensionalität der Bilder? Mag sein, doch warum können andere 3D-Filme, die fast gleichzeitig laufen (Disneys »Oben« etwa) dann nicht einen ähnlichen Erfolg vorweisen? Und warum ist »Avatar« dann auch in solchen Kinos erfolgreich, die gar nicht in der Lage sind, 3D zu zeigen?
Und überhaupt: Bin ich denn der einzige Mensch auf diesem Planeten, den es nervt, sich im Kino eine (in meinem Fall gar zusätzliche) Brille aufsetzen zu müssen, für die man nicht nur extra zu bezahlen hat, sondern die auch noch ziemlich unbequem ist?
Ob von der Story, den Bildern oder den 3D-Effekten her, ich kann mir einfach keinen Reim auf den Erfolg von »Avatar« machen. Woran liegt es, dass ausgerechnet dieser Film so viele Menschen in seinen Bann zieht und vielleicht sogar »Titanic« als erfolgreichsten Film aller Zeiten ablösen wird?
Wenn ihr eine Idee oder gar eine Antwort habt: Immer raus damit! Es würde mich wirklich brennend interessieren.
Kommentare
Wie Mainstream schon korrekt ausgeführt hat, hat sich das sogenannte Gimmick 3-D bereits vor AVATAR sehr weit von den bunten Papierbrillen entfernt. Und dazu musste man nicht einmal ein IMAX in seiner Nähe haben, wo schon seit vielen Jahren regelmäßig 3-D-Filme laufen.
Es geht mir hier auch nicht im Mindesten um eine Verteidigung von 3-D. Ob es ein Gimmick ist oder nicht liegt schließlich auch an der Art der Verwendung bei den einzelnen Filmen. Ich finde es nur interessant, dass sich AVATAR sehr geschickt in der Werbung so platzieren konnte, als hätte der Film höchstpersönlich diese Technik revolutioniert. Das ist schlichtweg nicht der Fall, sorgt aber sicher für den einen oder anderen zusätzlichen Zuschauer.
Antun sollte man sich meiner Meinung nach, wenn man sich für Kino interessiert, das sogenannte Gimmick wenigstens einmal auch in seiner aktuellen Form, um beurteilen zu können, ob es für einen persönlich Sinn macht oder nicht. Rein durch die Betrachtung von 2-D-Werbung für einen 3-D-Film ist eine solche Beurteilung sehr schwer.
Laurin, bei den meisten Menschen sind die Kopfschmerzen
dadurch verursacht worden, wegen des unruhigen Bild-
standes beim projizieren, nur 24 Bildern pro Sekunde
und das beim Neigen des Kopfes die Ebenen verschoben
wurden. Bei Real-D wird digital projiziert, das heißt der
Bildstand ist fest, pro Auge werden 48 Bilder pro Sekunde
gezeigt und die Polarisation ist ringförmig, so bleibt der
3-D-Effekt beim Neigend es Kopfes stabil.
Es gibt einen Bruchteil von Leuten, den auch bei der
jetzigen Technik noch Kopfschmerz auftritt. Deswegen,
keine Garantie, aber noch ein Versuch wert.
MOOOOOMENT, vor AVATAR hab ich dich aber gewarnt.
Also beschwer dich nicht. Wenn OBEN noch irgendwo
läuft, nimm lieber den. Oder THE FINAL DESTINATION,
wenn Du spritzende Innereien magst.
Ich sagte nicht, ich wöllte mir den Film auf jeden Fall ansehen, ich wurde eingeladen (da tu ich mir "faßt" alles an ). Aber mal ehrlich, spritzende Innereien wären da 3-D mäßig auch nicht übel !
"Oben" habe ich gesehen (2-D mäßig) und...öhm...ein paar nette Lacher waren drin, also will ich mich da mal nicht beschweren.