So viel Finale war nie?
So viel Finale war nie?
Zuletzt stellten die Orphanen alles in den Schatten. Da stellte sich natürlich die Frage, was nach riesigen Quallen, die alles vernichten, was eine bestimmte technische Stufe übersteigt, eigentlich noch kommen soll.
Die Antwort ist naheliegender als man zunächst denkt. Warum bedarf es eigentlich nur eines Gegners? Im Laufe des aktuellen Zyklus wurden gleich zwei Bedrohungen für die Menschheit aufgebaut. Zum Einen gibt es die Wanagi, die auf Sol X leben. Sie geben vor, Freunde der Menschheit zu sein. Doch eine Verräterin enthüllte sehr schnell, dass die Ziele der Wanagi nicht freundlich sind. Denn während ihrer Flucht vor den Wanagi mussten sich einige Wanagi in eine Art Ruhezustand versetzen. Nun brauchen die Wanagi Platz für ihre vielen Ruhenden. Grob gerechnet bedarf es dafür der gesamten Galaxis.
Ähnlich geht es den Kad'Chie. Auch sie haben sich vor den Orphanen in eine andere Dimension gerettet. Auch sie mussten feststellen, dass es sich dort nicht optimal lebt. Also machen sie sich jetzt daran, die Galaxis nach ihren Bedürfnissen umzugestalten. Das macht es den bisherigen Lebensformen relativ unmöglich, dort weiter zu wohnen. Aber auch die Kad'Chie denken nicht daran, weniger als die gesamte Galaxis ihren Bedürfnissen nach umzugestalten.
Interessanterweise sind beide Gegner Abkömmlinge der Toten Götter. Die Kad'Chie haben das direkter zugegeben, aber auch die Wanagi haben etwas davon geflüstert. Das wirft natürlich eine Reihe interessanter Fragen auf. In erster Linie wird für die nächsten beiden Hefte interessant sein, wie die beiden Fraktionen eigentlich zueinander stehen.
Im aktuellen Heft, Das Ende einer Ära, weigerten sich die Wanagi, die Kad'Chie anzugreifen. Das kann viel bedeuten. Der Extremfall wäre, dass die beiden Seiten zusammenarbeiten. Es könnte aber auch einfach nur bedeuten, dass die Wanagi Angst haben, in einen Konflikt mit den ihnen quasi gleichgestellten Kad'Chie einzutreten. Wahrscheinlich trifft keines von beidem zu.
Für die Menschheit sieht es nach dem letzten Heft auf jeden Fall nicht besonders gut aus. Die Kad'Chie haben das Sirius-System vernichtet. Dabei sind kaum Menschen zu Schaden gekommen, denn die Wanagi haben rechtzeitig bei der Evakuierung geholfen. Doch die Heimat der Christophorer-Mönche ist damit verloren. Außerdem scheinen Kad'Chie nun aus der Reserve zu kommen und den Plan, den sie vor einer Weile dem Alendei Yonar eröffneten, umzusetzen.
Präsident Taglieri versucht sich durch unlautere Maßnahmen, die Wanagi vom Hals zu schaffen. Der Plan misslingt und die Wanagi lösen die Invasionsstufe Drei aus, es ist also kein Wunder, dass der nächste Roman diesen Titel trägt. Dieser Handlungsstrang ist eine sehr gute Idee. Denn er zeigt, dass Taglieri in seiner Zeit als Ratspräsident sich Jasper Mitchell sehr angenähert hat.
Jasper Mitchell hat drastische Maßnahmen ergriffen, um die Erde zu schützen. Zumindest dachte er, dass sein geheimes Evakuierungsprogramm, das für den Tod vieler Menschen verantwortlich war, die Menschheit beschützt hätte. Abgesehen davon, dass dem nicht so war, war es ein großer Fehler, dieses Programm heimlich und undemokratisch zu entwickeln.
Taglieri wiederum konnte sich bei allen Entscheidungen, die er bezüglich der Wanagi traf, auf eine große Mehrheit stützen. Denn die Wanagi heilen viele Krankheiten und bringen sogar die Toten wieder zurück. Das macht sie natürlich sehr populär. Doch Taglieri handelte nicht nach bestem Gewissen. Er wusste schon früh über die Gefahren, die von den Wanagi ausgehen, Bescheid. Erst während einer Invasion durch die Alpha-Genetics wurde er dazu gezwungen, den Wanagi Zutrittsrechte zur Erde zu erlauben. Bis hierhin hat Taglieri noch keine Fehler begangen.
Der Fehler ist eher, dass er genau so heimlich gegen die Wanagi vor geht, wie Jasper Mitchell bei seinem Evakuierungsprogramm. Taglieri benutzt eine Terroristengruppe als Schutzschild gegen die Wanagi. Das ist taktisch ein äußerst kluger Schachzug, moralisch eher nicht so gut. Zu allem Überfluss geht der Angriff schief, die Verräterin verrät nun die Menschen. Es wird spannend sein, wie die Menschen darauf reagieren. Schließlich dürfte es leicht so darstellbar sein, dass die Wanagi nur aggressiv werden, weil sie von Taglieri angegriffen wurden. Wie das kommuniziert wird, hängt wohl von den kommenden Ereignissen ab. Es ist jedoch eine sehr gute Idee, dass in diesem Roman ein Mensch auftaucht, der unter der Verheimlichungstaktik der vorherigen Regierung zu leiden hatte. Taglieri hat mit seiner Verheimlichungstaktik Menschen zwar eher vor Leid bewahrt, als sie Leid ausgesetzt. Sicherlich wird ihm aber jemand das kommende Leid übel nehmen.
Die kommenden Ereignisse sind recht unabsehbar. In der Regel wird nun innerhalb von zwei Romanen eine Waffe oder ein Trick gefunden, wie der Feind besiegt werden kann. Aber geht das auch für zwei Feinde? Und überhaupt, wie will man sich gegen zwei Fraktionen der Toten Götter verteidigen?
Mit etwas Glück wird die Lösung nicht an den Haaren herbeigezogen, sondern wurde bereits vorbereitet. Taglieri hat immer noch die Aussicht, dass er Hinweise von dem Orphanen Adric erhält. Vielleicht ist da ein Tipp darunter, der zur Lösung führt. Außerdem reagieren die Wanagi sehr verstört auf das Zeichen auf Dana Frosts Wange. In diesem Heft erfährt man, dass sich darin eine Menge Informationen befindet. Vielleicht lassen sich die Informationen ja entschlüsseln und darin findet sich eine Lösung. Vielleicht besiegen sich die beiden Fraktionen aber auch einfach selbst und hinterlassen eine große Leere.
Die vielen vielleichts zeigen schon, dass die Entwicklung wie erwähnt nicht wirklich vorhersehbar sind. Somit ist schon einmal eine Voraussetzung für ein gelungenes Finale erfüllt. Wenn nun noch eine vernünftige Auflösung, die Thomas Höhl durchaus zuzutrauen ist, folgt, werden auch die nächsten beiden Romane wirklich gut.
Das Ende einer Ära ist im derzeitigen Roman noch nicht eingetreten. Denn letztendlich wird lediglich ein System vernichtet und der Zustand zwischen Wanagi und Menschheit ändert sich. Systeme wurden in der Serie zuletzt häufiger vernichtet und die Wanagi und die Menschen kennen sich noch nicht so lange, dass man von dem Ende einer Ära sprechen kann. Dennoch hat man nach diesem Roman nicht das Gefühl, dass zu viel versprochen wurde. Stattdessen wirkt es eher so, als würde sich die Verheißung des Titels in den nächsten Romanen erfüllen. Wer weiß, vielleicht wird die Beseitigung der derzeitigen Bedrohungen nicht nur eine große Leere auslösen, sondern damit auch eine Ära beenden.
Die Antwort ist naheliegender als man zunächst denkt. Warum bedarf es eigentlich nur eines Gegners? Im Laufe des aktuellen Zyklus wurden gleich zwei Bedrohungen für die Menschheit aufgebaut. Zum Einen gibt es die Wanagi, die auf Sol X leben. Sie geben vor, Freunde der Menschheit zu sein. Doch eine Verräterin enthüllte sehr schnell, dass die Ziele der Wanagi nicht freundlich sind. Denn während ihrer Flucht vor den Wanagi mussten sich einige Wanagi in eine Art Ruhezustand versetzen. Nun brauchen die Wanagi Platz für ihre vielen Ruhenden. Grob gerechnet bedarf es dafür der gesamten Galaxis.
Ähnlich geht es den Kad'Chie. Auch sie haben sich vor den Orphanen in eine andere Dimension gerettet. Auch sie mussten feststellen, dass es sich dort nicht optimal lebt. Also machen sie sich jetzt daran, die Galaxis nach ihren Bedürfnissen umzugestalten. Das macht es den bisherigen Lebensformen relativ unmöglich, dort weiter zu wohnen. Aber auch die Kad'Chie denken nicht daran, weniger als die gesamte Galaxis ihren Bedürfnissen nach umzugestalten.
Interessanterweise sind beide Gegner Abkömmlinge der Toten Götter. Die Kad'Chie haben das direkter zugegeben, aber auch die Wanagi haben etwas davon geflüstert. Das wirft natürlich eine Reihe interessanter Fragen auf. In erster Linie wird für die nächsten beiden Hefte interessant sein, wie die beiden Fraktionen eigentlich zueinander stehen.
Im aktuellen Heft, Das Ende einer Ära, weigerten sich die Wanagi, die Kad'Chie anzugreifen. Das kann viel bedeuten. Der Extremfall wäre, dass die beiden Seiten zusammenarbeiten. Es könnte aber auch einfach nur bedeuten, dass die Wanagi Angst haben, in einen Konflikt mit den ihnen quasi gleichgestellten Kad'Chie einzutreten. Wahrscheinlich trifft keines von beidem zu.
Für die Menschheit sieht es nach dem letzten Heft auf jeden Fall nicht besonders gut aus. Die Kad'Chie haben das Sirius-System vernichtet. Dabei sind kaum Menschen zu Schaden gekommen, denn die Wanagi haben rechtzeitig bei der Evakuierung geholfen. Doch die Heimat der Christophorer-Mönche ist damit verloren. Außerdem scheinen Kad'Chie nun aus der Reserve zu kommen und den Plan, den sie vor einer Weile dem Alendei Yonar eröffneten, umzusetzen.
Präsident Taglieri versucht sich durch unlautere Maßnahmen, die Wanagi vom Hals zu schaffen. Der Plan misslingt und die Wanagi lösen die Invasionsstufe Drei aus, es ist also kein Wunder, dass der nächste Roman diesen Titel trägt. Dieser Handlungsstrang ist eine sehr gute Idee. Denn er zeigt, dass Taglieri in seiner Zeit als Ratspräsident sich Jasper Mitchell sehr angenähert hat.
Jasper Mitchell hat drastische Maßnahmen ergriffen, um die Erde zu schützen. Zumindest dachte er, dass sein geheimes Evakuierungsprogramm, das für den Tod vieler Menschen verantwortlich war, die Menschheit beschützt hätte. Abgesehen davon, dass dem nicht so war, war es ein großer Fehler, dieses Programm heimlich und undemokratisch zu entwickeln.
Taglieri wiederum konnte sich bei allen Entscheidungen, die er bezüglich der Wanagi traf, auf eine große Mehrheit stützen. Denn die Wanagi heilen viele Krankheiten und bringen sogar die Toten wieder zurück. Das macht sie natürlich sehr populär. Doch Taglieri handelte nicht nach bestem Gewissen. Er wusste schon früh über die Gefahren, die von den Wanagi ausgehen, Bescheid. Erst während einer Invasion durch die Alpha-Genetics wurde er dazu gezwungen, den Wanagi Zutrittsrechte zur Erde zu erlauben. Bis hierhin hat Taglieri noch keine Fehler begangen.
Der Fehler ist eher, dass er genau so heimlich gegen die Wanagi vor geht, wie Jasper Mitchell bei seinem Evakuierungsprogramm. Taglieri benutzt eine Terroristengruppe als Schutzschild gegen die Wanagi. Das ist taktisch ein äußerst kluger Schachzug, moralisch eher nicht so gut. Zu allem Überfluss geht der Angriff schief, die Verräterin verrät nun die Menschen. Es wird spannend sein, wie die Menschen darauf reagieren. Schließlich dürfte es leicht so darstellbar sein, dass die Wanagi nur aggressiv werden, weil sie von Taglieri angegriffen wurden. Wie das kommuniziert wird, hängt wohl von den kommenden Ereignissen ab. Es ist jedoch eine sehr gute Idee, dass in diesem Roman ein Mensch auftaucht, der unter der Verheimlichungstaktik der vorherigen Regierung zu leiden hatte. Taglieri hat mit seiner Verheimlichungstaktik Menschen zwar eher vor Leid bewahrt, als sie Leid ausgesetzt. Sicherlich wird ihm aber jemand das kommende Leid übel nehmen.
Die kommenden Ereignisse sind recht unabsehbar. In der Regel wird nun innerhalb von zwei Romanen eine Waffe oder ein Trick gefunden, wie der Feind besiegt werden kann. Aber geht das auch für zwei Feinde? Und überhaupt, wie will man sich gegen zwei Fraktionen der Toten Götter verteidigen?
Mit etwas Glück wird die Lösung nicht an den Haaren herbeigezogen, sondern wurde bereits vorbereitet. Taglieri hat immer noch die Aussicht, dass er Hinweise von dem Orphanen Adric erhält. Vielleicht ist da ein Tipp darunter, der zur Lösung führt. Außerdem reagieren die Wanagi sehr verstört auf das Zeichen auf Dana Frosts Wange. In diesem Heft erfährt man, dass sich darin eine Menge Informationen befindet. Vielleicht lassen sich die Informationen ja entschlüsseln und darin findet sich eine Lösung. Vielleicht besiegen sich die beiden Fraktionen aber auch einfach selbst und hinterlassen eine große Leere.
Die vielen vielleichts zeigen schon, dass die Entwicklung wie erwähnt nicht wirklich vorhersehbar sind. Somit ist schon einmal eine Voraussetzung für ein gelungenes Finale erfüllt. Wenn nun noch eine vernünftige Auflösung, die Thomas Höhl durchaus zuzutrauen ist, folgt, werden auch die nächsten beiden Romane wirklich gut.
Das Ende einer Ära ist im derzeitigen Roman noch nicht eingetreten. Denn letztendlich wird lediglich ein System vernichtet und der Zustand zwischen Wanagi und Menschheit ändert sich. Systeme wurden in der Serie zuletzt häufiger vernichtet und die Wanagi und die Menschen kennen sich noch nicht so lange, dass man von dem Ende einer Ära sprechen kann. Dennoch hat man nach diesem Roman nicht das Gefühl, dass zu viel versprochen wurde. Stattdessen wirkt es eher so, als würde sich die Verheißung des Titels in den nächsten Romanen erfüllen. Wer weiß, vielleicht wird die Beseitigung der derzeitigen Bedrohungen nicht nur eine große Leere auslösen, sondern damit auch eine Ära beenden.
Kommentare
Langfristig glaube ich nicht, dass die Christophorer gar keine Rolle mehr spielen werden.
Die Vernichtung von Sirius III als Ende einer Ära zu bezeichnen, fänd ich daher etwas übertrieben. Schließlich sind schon andere Planeten der Dramaturgie zum Opfer gefallen. Viel mehr vermute ich tatsächlich, dass sich mit den folgenden beiden Finalbänden noch einiges ändern wird.