Poe, Edgar Allan (5): Sturz in den Mahlstrom (Hörspiel)
Regie, Hörspielmusik, Ton: Christian Hagitte und Simon Bertling
Nach einer Idee von Dicky Hank, Marc Sieper und Thomas Weigelt
VÖ: 06.12.2004
Bestellnummer: CD: 1447 / MC: 1446
Anubis
Von Wolfgang Hohlbein
Bastei Taschenbuch Allgemeine Reihe 13560
ISBN 3-404-15560-2
Original/deutsch : 2004 (als Hardcover) 2006 (als Taschenbuch) 763 Seiten
Titelbild: Hilden Design unter Verwendung eines Fotos
Archäologieprofessor Mogens VanAndt, nach einem Karriereknick an einer unbedeutenden Universität an der amerikanischen Ostküste gestrandet, erhält abendlichen und sehr überraschenden Besuch seines alten Widersachers in Sachen Karriere und Freundinnen Jonathan Graves, der es im Leben wesentlich weiter gebracht hat.
Trotz seiner verbliebenen Abneigung lässt sich Mogens auf dessen Angebot an, bei einer Ausgrabung in den recht abgelegenen Bergen der kalifornischen Sierra zu helfen.
Fasziniert muss er feststellen, dass hier wirklich und wahrhaftig (sinnigerweise unter dem neuzeitlichen Friedhof einer ehemaligen Pionierstadt des Westens) eine wirkliche Sensation zu entdecken gibt: einen waschechten Tempel der alten Ägypter, in dem zahlreiche Statuen und Kunstgegenstände zu sehen sind, aber auch ein dunkles und unheilvolles Geheimnis hinter einer versiegelten Tür lauert, zu dem nur Mogens aufgrund seiner geistigen (esoterisch-phantastischen) Fähigkeiten den Schlüssel finden kann; wenn er denn will.....
BÜYÜ
- (deutsch: "Verflucht / Besessen")
Ein türkischer Horrorfilm
Türkei 2004 Regie: Faruk Aksoy mit Ipek Tuzcuoglu, Ece Uslu, Özgü Namal, Dilek Serbest, Nihat Ileri, Okan Yalabik.
Farbe 95 Minuten.
Ein Professor für Archäologie macht mit fünf seiner Studenten (ein Mann, vier Frauen), eine Expedition in eine uralte, seit Jahrhunderten nicht mehr bewohnte Stadt. Was er nicht weiss, ist, dass diese Stadt einst von einer Hexe heimgesucht war, deren Geist wieder erweckt wird. Ein paar seltsame Erscheinungen und Vorkommnisse erschrecken die Menschen zwar, bringen aber wenig Unruhe. Als der junge Mann jedoch bestialisch ermordet wird, bricht Panik unter den Mitgliedern der Expedition aus. In der Folge werden zwei von den Frauen getötet. Dann gibt sich eine der Überlebenden als Mörderin zu erkennen. In sie ist der Geist der alten Hexe gefahren. Sie tötet den Professor. Die andere junge Frau kann fliehen, wird jedoch als völlig verwirrt in ein Krankenhaus gebracht. Aber die Hexe folgt ihr
Tanith Lee
Unstillbares Verlangen(Dark Dance)
Bastei-Luebbe Taschenbuch: Allgemeine Reihe 13498
ISBN: 3-404-13498-2Originaljahr: 1992 deutsch: 1993 337 SeitenÜbersetzung: Adelheid Hartmann
Titelbild: Mark Harrison
Irgendwo an der abgelegenen Westküste Nordenglands gibt es ein großes Herrenhaus, in dem langlebige, wie sich herausstellt, vampirische Damen und Herren residieren. Der einzige etwas jüngere und somit aktivere erlaubte sich diverse Ausflüge in die reale Welt Londons und hat dort auch die Mutter der Protagonisten dereinst geschwängert; die Tochter erlangt nun ein als Erbschaft eines großen Vermögens getarnter Ruf an eben dieses Haus, in dem sie nun leben muss, zunächst einigermaßen fasziniert von der morbiden Atmosphäre und mehr noch angezogen von ihrem immer noch wie ein glutvoller Adonis aussehenden Vater (der schließlich, zur "Blutauffrischung" auch mit ihr eine weitere Tochter zeugt), dann aber entfremdet und abgestoßen. Mehrere Versuche zu fliehen, gelingen nicht, und als es schließlich doch klappt, sind die wohl "schicksalhaften" Bande so groß, dass auch ihre Tochter ihnen verfällt und sie wieder dorthin reisen muss. Es endet mit der Zerstörung von Haus und Gesellschaft.
Sicher gibt der Originaltitel "Dark Dance" wenig Spielraum für einen Aufsehen erregenden Titel, aber daraus etwas so Anreisserisches wie "Unstillbares Verlangen" zu machen, spiegelt in Verbindung mit einem weichzeichnenden Hamilton-Style-Cover mehr vor, als der Roman hergibt. Es ist nicht gerade das im Titel beschriebene, dass einen zu diesem Horrorroman greifen lässt, eher um mal wieder zu überprüfen, ob einem Tanith Lee vielleicht in einer anderen denn der Sparte Fantasy oder SF anders (besser) daherkommt.
Sie tut es nicht.
Die Story um eine Vampirgesellschaft im Verborgenen ähnelt jener, die George R. R .Martin als "Fiebertraum" darbot, und beide Autoren bleiben sich treu: Martin, von dem man sagt, dass er selbst das New Yorker-Telefonbuch noch zu einem mitreißenden Thriller verarbeiten könnte, war wie gewohnt brilliant, Tanith Lee scheitert wie immer knapp.
Es ist schon ein Kreuz mit ihr - sozusagen ein Bayer-Kreuz, Seit Jahr und Tag spielt Bayer Leverkusen in der Fußball-Bundesliga, hält sich ja wacker, hat diese und jene Erfolge und kann doch das Odium nicht loswerden, etwas Synthetisches, Zusammengekauftes zu sein, ein Konglomerat aus guten Einzelspielern, die aber nie richtig zu einer Mannschaft zusammenwachsen können und denen das wichtigste fehlt: der Funke, der überspringt.
Genauso ist es mit Romanen von Tanith Lee. Objektiv macht sie immer (fast) alles richtig. Die Handlungen sind nicht unlogisch, die Personen nicht uninteressant, die Atmosphäre wird nicht ungeschickt erzeugt und der Stil ist immer über dem Durchschnitt (wiewohl das auch an dessen niedriger Schwelle liegen mag). Und trotzdem fehlt das immer das Entscheidende: der Funke ,so etwas wie "die Seele" eines Romans, das Mitreißende, Packende. Die einzige und rühmliche Ausnahme war "Volkhavar";
Im vorliegenden Fall ist sie sogar noch weiter daneben als sonst. Ihre üblichen Anflüge beinahe noch viktorianisch-prüder Schilderungen von "Erotik" zügelt sie diesmal und beschränkt sie auf eine einzige, dafür drei zerdehnt lange Seiten umfassende, peinliche Szene; dafür glühen am Ende einige winzige Fädchen päderastisch-angehauchter Schwüle, die eigentlich zu dem morbiden Grundthema passen müssten, aber wie immer knapp verfehlt werden. Die eigentlich guten Ansätze des Themas werden bei weitem nicht ausgeschöpft, vor allem nicht, weil sich die Hauptpersonen kaum außer mit ihren Namen voneinander nicht unterscheiden; alles ist einfach so entsetzlich langweilig, wie das die Leute auch beklagen, und selbst die nachmalige (voraussehbare) Zerstörung des Hauses wie der Vampirgesellschaft ist nicht mehr stark genug geschildert, damit der bis dahin recht effektiv eingelullte Leser mehr denn die müden Augenbrauen hochziehen kann...
Trilogie: “Die Abenteuer des Marcus Walker“
1. Safari (Lost & Found)
Originaljahr: 2004 deutsch 2006 333 Seiten
Titelbild: Michael Whelan ISBN 978-3-404-24350-1
2. Kriegsrat (The Light Years Benath My Feet)
Originaljahr: 2005 deutsch 2007 332 Seiten
Titelbild: Fred Gambino ISBN 978-3-404-24356-3
3. Beutejagd (The Candle Of Distant Earth)
Originaljahr: 2006 deutsch 2007 350 Seiten
Titelbild: Dominic Harmann ISBN 978-3-404-24359-4
Bastei Science Fiction Taschenbücher 24350/6/9
Übersetzung: Axel Franken
Als Marcus Walker, Rohstoffhändler, Campingurlaub in Kalifornien macht, wird er flugs von recht unsympathischen humanoiden Außerirdischen entführt, die sein Zelt und einige Meter der Landschaft als „natürliche Umgebung“ ansehen und in seiner Zelle auf einem gigantischen Raumschiff aufbauen. Nach einiger Zeit, als er akzeptiert hat, dass Gegenwehr sinnlos ist, gewährt man ihm Zugang zu seinen Leidensgenossen, einer großen Anzahl von Intelligenzwesen, die von den skrupellosen Vilenjji in den „weniger zivilisierten“ Randgebieten der Galaxis zusammengefangen wurden, um als Diener, Sklaven oder Haustiere im Zentrum verkauft zu werden. Unter ihnen sind nicht nur George, ein irdischer Hund aus den tristen Gossen Chicagos (der, zwecks „Wertsteigerung“, durch Aktivierung von brachliegender Gehirnsubstanz zum redenden und fühlenden Intelligenzwesen hochgestuft hat...), sondern auch das, nur körperlich, zerbrechlich-zarte Amphibienwesen Sque, deren messerscharfe Intelligenz sich in exzessiver Arroganz gegenüber allen anderen ausdrückt und der tonnenschwere Tuuqaulianer Braouk, der allzu gern heroisch-tragische Heldengesänge seiner Heimat darzubieten pflegt. Gemeinsam setzen sie alles daran, aus dem „Gehege“ zu entkommen, was ihnen, nicht verwunderlich, schließlich auch gelingt. Von den mitfühlenden Sessrimathern, die die Vilenjji-„Kultur“ des Handels mit Intelligenzwesen verdammen, befreit, finden sie Zuflucht auf deren Planeten.
Im zweiten Band haben sie sich schon mehr oder weniger damit abgefunden, nie mehr in ihre Heimat zurück zu kommen, da die Rundreise der Vilenjji kaum rekonstruierbar scheint; Marcus Walker versucht sich in seinem Hobby als Koch und hat derart extraordinären Erfolg, dass er für einen Dienst bei den Niyyuu engagiert wird, nicht ohne seine 3 Begleiter einzubeziehen. Aber auf diesem neuen Planeten sorgt er nicht nur wegen seiner Kochkünste für Furore, sondern avanciert zum Anführer der Soldaten des Reiches, das sich, wie alle Niyyuu, einer Art permanentem ritualisierten Krieg als Mittel der Konfliktlösung befleißigen. Binnen kürzester Zeit haben Walker und seine Freunde durch neue Methoden der Krieg- wie Verhandlungsführung den halben Planeten derart verunsichert, dass diese es als „kleineres Übel“ ansehen, sie wieder wegzuschicken und ihnen Hilfestellung beim Versuch anbieten, ihre Heimatplaneten doch noch zu finden.
Im letzten Band der Trilogie macht die Flotte der 3 Niyyuu-Raumschiffe mit Marcus und Freunden an Bord Station im Sonnensystem der Hyff, katzenartigen friedliebenden Intelligenzen, die selbst aus kulturspezifischen keine Raumfahrt betreiben, aber öfters Besuch aus dem All kennen; leider in größeren Abständen durch die Iollth, einer aggressiven Rasse, die Raub- und Kriegszüge als unverzichtbares Kulturelement ansieht. Wie es der Zufall will, kommen sie gerade zurecht, einer jener Plünderflotten Einhalt zu gebieten, wodurch sich, dem Kriegskodex gemäß, die Überlebenden Iollth ihnen anschließen. Durch Abgleich von astronomischen Daten findet man nacheinander die Heimatplaneten von Braouk und Sque, doch statt dort zurückzubleiben, schließen sie sich mit weiteren Raumschiffen ihrer Welten der Suche nach der Erde an. Das Sonnensystem wird zwar aufgefunden, auch ein letzter Versuch der zähen Vilenjji, ihrer „Ware“ wieder habhaft zu werden, abgewehrt, doch hat Marcus Walker inzwischen (wie George der Hund schon längstens...) erkannt, dass für ihn die Erde keine Heimat mehr sein kann. Man bricht zu neuen Abenteuern in den Weiten des Alls auf....während sich auf der Erde ein Hobbyastronom über eine Astrofotografie des Neptuns wundert, auf der die (inzwischen 17) Punkte der Raumschiffe zu sehen sind, die aber bei der nächsten Sequenz wieder verschwanden....
Der Feststellung, dass Alan Dean Foster ein sehr guter Erzähler ist und auch schon immer war, folgt bei diesem neuen Werk ein großes, vernehmliches „Aber“.
Die Trilogie, ausdrücklich erwähnt, spielt eben nicht in seinem gewohnten „Homanx“-Universum (mit inzwischen fast 20 Romanen, von denen „Midworld“ <Die denkenden Wälder> der herausragendste ist), und etwas enttäuscht muss man feststellen, dass Foster für eine über einen Einzelband (bei denen er ab und an ebenfalls brilliert, etwa bei „Interlopers“ <Herr der Plagen>, einer atemberaubenden, wilden Geschichte quer durch alle Genre der phantastischen Literatur) hinausgehende Serie doch Ideen und der nötige Schwung fehlen. Bei seinen Anfängen in den frühen Siebzigern stand Foster an der Spitze derer, die die gute alte Space Opera durch Exotik, nachvollziehbare logische Technik und Ideenreichtum wiederbelebten; doch ist er leider immer noch zu sehr bei diesem Standard verblieben, während das Genre sich weiterentwickelt hat. Die „Marcus Walker“-Trilogie hat wenig überraschende Momente; der Bart des Plots (Von Aliens ins All entführter Mensch entkommt diesen und versucht zurückzukehren) dehnt sich lichtminutenweit, die Exotik der verschiedenen Planeten und Rassen ist „nur“ durchschnittlich, die Außerirdischen jedweder Couleur sind doch eher liebenswert bis niedlich, vor allen Dingen aber allzu menschenähnlich (im Denken); es spricht daher auch vom Niveau her, obwohl offenkundig nicht dafür konzipiert, eher einen aufgeweckten Jugendlichen denn den regelmäßigen SF-Leser an. Der erste Band ist der bei weitem noch beste, danach flacht die Flugkurve zurück zur Erde merklich ab.
Wohlverstanden: das heißt nicht, dass man die Trilogie nicht empfehlen könnte, zum lockeren Lesen ohne größeren Anspruch taugt es weiterhin, und selbst ein, wie hier, „schlechterer“ Foster ist diversen (vielen) anderen immer noch vorzuziehen. Aber man wird das ganze halt nur ein einziges Mal lesen....und sich auf einen demnächst angekündigten, in deutscher
Übersetzung neuen „Flinx“-Roman aus dem Homanx-Universum um so mehr freuen.