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... Carsten Steenbergen über mörderische Nächte und Genrewechsel

Carsten Steenbergen ... Carsten Steenbergen ...
... über mörderische Nächte und Genrewechsel

Carsten Steenbergen ist nicht das erste Mal unser Interviewpartner. Zu verschiedenen Gelegenheiten hatten wir in bereits auf unserer Seite - Steamtown, seine Aktivitäten als Hörbuchautor, seine Anthologiebeiträge ... der Mann ist umtriebig. Wie die allermeisten Nachwuchsautoren hat er "neben" seinem Autorenberuf auch noch einen Hauptberuf, er ist verheiratet, hat Kinder, dennoch gelingt es ihm, bei den unterschiedlichsten Projekten mitzuwirken, bei Events aufzutauchen oder mit uns zu ... ja ... wie nennen wir das hier ... facebooken? Er ist unser erster Interviewpartner, mit dem wir ein Facebook-Chat-Interview geführt haben.
 
Zauberspiegel: Wir haben von dir eine Einladung zu einer Veranstaltung im November erhalten. Um was geht es da?
Carsten Steenbergen: Die Veranstaltung nennt sich Kriminacht und dient als Schlussveranstaltung der 6. Mönchengladbacher Krimitage. Regionale und überregionale Krimiautoren lesen dort aus ihren Werken vor. Unter anderem halt auch meine Person. Wobei ich mich eigentlich gar nicht als Krimiautor bezeichnen würde.

Zauberspiegel: Diese Krimitage - Wer veranstaltet sie und was passiert da?
Carsten Steenbergen: Die Krimitage sind eine Kooperation zwischen der Stadtbibliothek Mönchengladbach-Rheydt, der Volksbank Mönchengladbach und dem BIS-Zentrum. Diese Veranstaltung findet jedes Jahr im November statt. Letztes Jahr zum Beispiel in Verbindung mit der großen Kulturveranstaltung "Nachtaktiv", bei der es dann auch um andere künstlerische Dinge ging außer zum Beispiel Literatur. Das große Thema scheint diesmal "Zu Gast in der Gruft" zu sein. Wobei ich jetzt nicht glaube, dass das irgend etwas mit Zombies zu tun hat. Du weißt, Zombies sind die neuen Vampiere, gelle? Naja, zumindest hoffe ich, dass ich da nun nichts Falsches von mir gebe. Die Informationen zu der Veranstaltung sind noch nicht alle publik. Jedenfalls wird es jede Menge Krimi und Thriller geben. In Lesungen, Live-Hörspielen, wie ich gelesen hab und vielleicht sogar Kurzfilme. Aber wie gesagt, mir fehlt da der Überblick.
 
Zauberspiegel: Krimi … ist das nicht etwas Neues für Carsten Steenbergen? Bisher warst du ja eher im historischen und Gruselbereich unterwegs. Wie kommt es dazu, dass du jetzt Krimis schreibst?
Carsten Steenbergen: Also, Krimi ist ja nicht allzu weit weg vom Thriller. Da kann ich schon einige Parallelen zu schlagen, insbesondere ja in meinem letzten Thriller-Manuskript auch ein waschechter Kommissar vorkommt. ;) Letztes Jahr habe ich während der Kriminacht aus diesem Thriller vorgelesen. Dieses Jahr wollte ich das aber nicht wiederholen. Daher muss nun ein Krimi her. 
 
Zauberspiegel: Was interessiert dich am Thema Krimi?
Carsten Steenbergen: Ich bin ein uralter Krimifan, auch wenn man das mir so gar nicht auf den ersten Blick ansieht. Meine Lieblingslektüre in diesem Sektor waren die guten alten Edgar Wallace-Romane. Der Frosch mit der Maske usw. Die Filme haben mich als Kind auch immer sehr gepackt. Allerdings muss ich zugeben, dass ich lange Zeit davon überzeugt war, dass es in London keine Farben gibt, sondern alles schwarz weiß ist. Wink

Zauberspiegel: Und was ist für dich das Besondere am Genre?
Carsten Steenbergen: Naja, es gibt, ähnlich wie in der Fantasy, ganz klare Seiten. Einen Guten und einen Bösen, auch wenn sich beide oftmals gut hinter irgendwelchen Masken oder Eigenheiten verstecken. Die Spannung steht dabei, oder sollte es zumindest, an erster Stelle. Das macht es wohl für viele Leser so überzeugend. Vielleicht ist es auch die Gewöhnung an bestimmte Stereotypen, wie den alkohol-problematisierten Detective oder den manisch orientierten Killer. Kann ja beides seinen Reiz haben.

Zauberspiegel: Krimi, Thriller, Detectivestory ... kann man sagen das ist alles eins?
Carsten Steenbergen: Nein, da gibt es natürlich jede Menge Abstufungen von Grau. Joi, hoffentlich habe ich mir jetzt keine Thriller- oder Krimianhänger zum Feind gemacht ;). Ich denke, es gibt schon einige Unterschiede, auch wenn die nicht immer klar ersichtlich sind. Krimi hat für mich halt immer mit einem Mord zu tun, während Thriller oft das Thema "Verschwörung" mitbringt. Mal so einfach auf den Punkt gebracht.

Zauberspiegel: Ok ... und das bedeutet, Carsten Steenbergen geht jetzt unter die Mörderfänger?
Carsten Steenbergen: Für die Krimitage auf jeden Fall. Was aber nicht heisst, dass ich meine anderen Genres nicht mehr bedienen werde. Dazu macht die Vielfalt viel zu viel Spaß.
 
Zauberspiegel:  Du bist ja in gewissen Bereichen inzwischen als Autor nicht mehr ganz unbekannt. Für jene, die dich nicht kennen, wie könnte man dich und deine Art zu schreiben kennenlernen?
Carsten Steenbergen: Eine gute Frage. Fast bin ich versucht zu sagen, dass man sich wohl einfach mal querbeet hören und lesen muss. Die Hörbücher gehen sicher am schnellsten. So ein, zwei kurze Stücke kann man auf meiner Webseite kostenlos hören, andere muss man sich dann tatsächlich zulegen. Aber damit könnte man schon mal anfangen. Ansonsten gibt es bereits ein paar Kurzgeschichten von mir, die in Anthologien zu finden sind, und momentan arbeite ich an meinem Debütroman, der Anfang 2011 erscheinen soll. Von Thriller bis Phantastik ist jedenfalls jede Menge dabei.

Zauberspiegel: Gibt es ein Stück von dem man sagen kann: DAS ist Steenbergen?
Carsten Steenbergen: Alle sind Steenbergen. Wink Ganz klar. Aber ich meine, dass "Teufelsacker" sicherlich so den besten Einstieg bringen wird. Im Frühling dann. Einmal mein Fable für das Historische, andererseits das für das Übersinnliche. Es ist also ein historischer Roman mit althergebrachten Horrorelementen. Schauergestalten des Mittelalters, die heute längst vergessen sind. So gesehen also ziemlich zeitlos.

Zauberspiegel: Spielt der in deiner Region?
Carsten Steenbergen: Absolut. Nicht in meiner Heimatstadt, aber in der Stadt, in der ich seit einigen Jahren lebe. Und der eindeutig etwas Gruseliges fehlt. Wenn man mal von den durchwachsenen Leistungen der Borussia absieht, dem Stolz-Flaggschiff vieler Mönchengladbacher. Daher freut es mich umso mehr, dass nun nach dem Hörspiel nun auch der Roman einer Veröffentlichung entgegen sieht.

Zauberspiegel: Jetzt besteht dein Leben ja nicht nur aus Schreiben. Du bist verheiratet, hast Kinder … und einen Hauptberuf. Wie bekommst du das alles unter einen Hut?
Carsten Steenbergen: Mit viel Mühe. Wink Ich versuche meine Zeit möglichst gut einzuteilen. Trotzdem kann ich natürlich nicht alle Schreibprojekte angehen, die ich gerne machen würde. Daher ist mein "Ausstoß" an Geschriebenem sicher geringer als bei manchem anderen. Aber meine Familie will ja nun mal auch ein wenig Zeit mit mir verbringen. Ich im Übrigen auch. Von daher schiebe ich das Schreiben ein, wo es halt geht. Das ist für mich auch eine gute Möglichkeit vom Hauptberuf auszuspannen.

Zauberspiegel: Welche Bedeutung hat deine Frau in deiner Möglichkeit und Wunsch zu schreiben?
Carsten Steenbergen: Sie unterstützt mich mit aller Gewalt. Auf der einen Seite ist sie meine härteste Kritikerin und andererseits schaufelt sie mir Schreibzeiten frei, ohne die ich wahrscheinlich gnadenlos in meinem Zeitmanagement untergehen würde. Schreiben ohne ihre Mithilfe würde beinahe ein Ding der Unmöglichkeit werden.

Zauberspiegel: Du wirkst immer sehr professionell in deinem Agieren und deinem Auftritt. Inszenierst du dich?
Carsten Steenbergen: Nein. Gut, dass musste ich jetzt sagen, oder? Jetzt mal im Ernst. Ich habe mir selbst sehr ehrgeizige Schreibziele gesetzt, und ich bin der Meinung, dass man diese nur mit einer gewissen Ernsthaftigkeit auch erreichen kann. Wenn ich als Hobbyautor auftreten würde, müsste man mich zwangsläufig auch so behandeln. Meine ich. Von daher gehe ich die Sache ähnlich an wie in meinem Hauptberuf oder wie mit allen Dingen, die man so tun oder erreichen möchte. Das mag dann vielleicht inszeniert wirken, ist aber keineswegs so.
 
Zauberspiegel: Du sagst, du hast sehr ehrgeizige Ziele. Ein wesentlicher Schritt wird 2011 der Debutroman von dir sein. Das bedeutet, du hast schon einen Verleger?
Carsten Steenbergen: Ja, ich kann aber im Moment noch nicht mehr dazu sagen. Abwarten Laughing
 
Zauberspiegel: Zurück zu der Kriminacht. Du schreibst eine Krimikurzgeschichte.
Carsten Steenbergen: Ja, der Titel der Geschichte lautet:
Kater´s Ruhe.

 

Zauberspiegel: Kater's Ruhe ... liest sich wie eine geplante Irreführung Wink.
Carsten Steenbergen:
Echt? Naja, muss man mal sehen nachher am Ende. Ausschließen kann ich das natürlich nicht. Mir hat der Titel gefallen und natürlich hat er auch was mit dem Inhalt zu tun. Zumindest mit dem Teil, der auf tatsächlichen Begebenheiten beruht. Der Rest ist natürlich frei erfunden.

Zauberspiegel: Was passiert mit den Geschichten nach der Lesung?
Carsten Steenbergen: Ich versuche ein schönes Zuhause für sie zu finden. Entweder in einer passenden Krimianthologie oder in einem kurzen Hörbuch. Vielleicht kann man sie im Dezember kostenlos downloaden. Mal sehen. Das steht noch nicht fest. Wäre aber zu schade, wenn sie nur für einmal vorlesen gut wäre.

Zauberspiegel: Schenkst du uns 2 Sätze vorab?
Carsten Steenbergen: So etwas in etwa?

Kommissar Erik Dante ist sicher, der Tote in der Wohnsiedlung wurde Opfer eines ungewöhnlichen Verbrechens. Ein Motiv und ein Verdächtiger ohne Alibi sind schnell gefunden. Immerhin kann der mittellose Erbe nun auf einen größeren Geldbetrag hoffen. Ein klarer Fall, so scheint es. Doch erstens ist da noch das Haustier des Verstorbenen und zweitens ist Dante nicht restlos von der Schuld des Verdächtigen überzeugt.

 

Zauberspiegel: Danke, genau so etwas meinten wir. Dann also viel Vergnügen beim Ermitteln mit Erik Dante und viel Glück bei deinen anderen Projekten - dem Roman vor allem. Und bis spätestens auf der Buchmesse!

Kommentare  

#1 Laurin 2010-10-03 12:30
Zitat:
Du weißt, Zombies sind die neuen Vampire, gelle?
Ich stelle mir das grade mal vor: Bella verliebt in einen Zombie, der riecht zwar nicht mehr angenehm aber die Zunge hängt ja zum küssen schon mal draußen. "Ach Bella, ich habe dich zum fressen gern", stöhnt er und schiebt sich ihren linken Zeh kräftig kauend in den Mund.
Einen Titel gibts da auch schon:
>Biss zum letzten Fleischbröckchen< :D

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