An alle besorgten Eltern: Holt eure Kinder von der Straße, der neue Sinclair liegt am Kiosk!!!
An alle besorgten Eltern
Holt eure Kinder von der Straße, der neue Sinclair liegt am Kiosk!!!
Ich bin selber Vater von zwei Kindern (Zwillinge) und kenne derlei Probleme aus eigener Erfahrung und habe als Heranwachsender auch nichts ausgelassen.
Bei einer Sendung von 1983, das Thema u.a. der Horror-Heft-Roman versaut die Jugend, musste ich allerdings schlucken. Mein erster Gedanke war: Hatten die vielleicht Romane von Dr.Morton in die Finger gekriegt oder A.F.Morlands erste Werke im Gespenster-Krimi gelesen? Das hätte ich ja noch verstanden, sogar gut. Besonders Morton (irgendwie gehörte er für mich zum Horror-Genre) war nicht unbedingt für Jugendliche geeignet,gelinde gesagt. Auch wenn der Dr. meist die Bösen Buben von der Platte genommen hat waren die Storys doch eher pervers und nicht gruselig. Morlands Romane waren auch starker Tobak aber immer noch zum Genre gehörend.
Die vom ZDF meinten aber allen Ernstes John Sinclair, den sympathischen Geisterjäger vom Dienst. Zugegeben, mit 12-14 Jahren hatte er noch einen gewissen Reiz für mich aber schlaflose Nächte hatte er mir nicht bereitet. Helmut Rellergerd war überhaupt nicht darauf aus, sich mit dem Jugendschutz anzulegen und ich glaube, es gibt nicht einen Roman der in die Nähe einer Indizierung gekommen ist. Oder doch?
Ich habe mal versucht meinem Sohn einen Däki unterzuschieben, da war er 14. Die Titelbilder fand er noch ganz ok (bisschen lahm) aber das Geschnulze (der Roman) ging ihm auf die Klötze (O-Ton). Da geht es heutzutage bei SpongeBob derber zur Sache. Nun, jede Zeit hat seine eigenen Dämonen aber wie kamen die auf Sinclair oder warum verteufelte man gar das Lesen von Heftromanen. Heute wären Eltern und Erzieher(!) froh, wenn sich die Jugend lesend weiterentwickelte. Da gibt es Slogan wie: Schock deine Eltern, ließ ein Buch! Ich weiß, dass meine Tochter nach HARRY POTTER in ein tiefes Loch gefallen ist und die Bücher danach nochmals gelesen hat. Dann kam BISS ZUM MORGENGRAUEN. Mit Heftromanen konnte sie allerdings auch nichts anfangen. Die Zeit des Heftromans war da schon lange vorbei.
Aber zurück ins Jahr 1983. Das ZDF wollte uns also den Horror-Heft-Roman madig machen, obwohl freiwillige Selbstkontrolle und Jugendschutz schon lange nichts mehr durch die Maschen ließ.
Ganz anders waren da die Filme im Fernsehen, auch beim ZDF. Dracula, Frankenstein oder die Roger Corman B-Movies. Nicht zu vergessen der Exorzist den ich auch als Jugendlicher im TV sah, rüttelten manchmal heftig an der Psyche. Die liefen zwar spät, aber seien wir mal ehrlich, Gelegenheit macht Diebe und ich hatte jede Menge Gelegenheiten. Ein paar Jahre früher, so 1975-80 zog ich mir alles rein was nur nach Horror oder Fantasy roch ( wenn meine Mutter zum Kegeln ging). Das konnten die wohlgemeinten Altersempfehlungen vor den Filmen auch nicht verhindern, machten die Streifen eher noch interessanter. Also, wenn ich süchtig nach Horror bin, hat das Fernsehen einen großen Anteil daran!
In besagter Sendung vom 26.1.1983 wurden ein paar Jugendliche im Alter zwischen 13-15 Jahren gezeigt, die nichts anderes mehr machten als John Sinclair lesen, so der Sender. Was war so schlimm daran? Nach jahrelangem Konsum von JS stumpft man sicherlich etwas ab, aber soweit kommen nur die Wenigsten. Mein Einstieg in den Konsum von Heftromanen, außer gelegentliches Geplänkel mit G.F.Unger oder Perry, war John Sinclair. Das Ganze hat dann so ungefähr 2 Jahre angehalten, dann konnte ich nicht mehr... Dämonenkiller und die ersten 100 Vampire zogen mich dann schon mehr in ihren Bann aber ich vermochte es zu kontrollieren. Irgendwann wurde ich auch zum Dealer und brachte ein Magazin heraus, verbreitete sozusagen den SCHUND noch an überwiegend junge Leute.
Jetzt könnte man sagen, der Sender hat es nur gut gemeint, sie wollten die Jugendlichen schützen! Meiner Meinung nach lief die Sache aber völlig aus der Rille, oder wollten sie nur etwas aufbauschen und hatten im Grunde genommen keine Ahnung von der Materie?
Es gäbe andere Ding, mit denen sich junge Menschen beschäftigen sollten, Musik z.B.! Wenn ich überlege, was ich damals so gehört habe ( Heavy Metal, Punk u.a.)...
Da ging es nicht selten um Kack... Pi... Ar... am Kreuz, usw. Ich war froh nur ein mäßiges Schulenglisch zu verstehen, aber bei Musik ging es mir nicht unbedingt um die Texte sondern eher um die Stimmung! Klar, Jugendschutz muss schon irgendwie sein. Ich habe ja selber zwei Kinder , heute beide 20 Jahre, und meine Frau und ich haben darauf geachtet was sie sich so reinzogen, aber das ging nur gut bis zu einem gewissen Alter, sagen wir mal so ungefähr 13-14. Dann fingen die lieben Kleinen nämlich an sich ihr Tagesprogramm, medientechnisch, selber zu gestalten. Das ist auch gut so (begleitet von gut gemeinten Ratschlägen der Eltern). Man kann Kinder nicht vor allem schützen was die Medienwelt ihnen so anbietet. Da müssen sie irgendwann selber drauf kommen was gut für sie ist oder was nicht.
Es gab und gibt zu jeder Zeit einen erhobenen Zeigefinger und wenn man liest was früher alles angeprangert wurde kann man heute nur schmunzeln. Zum Thema Jugendschutz-History gibt’s im Internet ein paar schöne Sachen, Kampf gegen Schmutz und Schund in Österreich nach 1945 z.B.
Thomas Schade, Mitglied in unserem Club, hatte die Sendung auch gesehen und folgenden Brief an die zuständige ZDF Redaktion geschrieben:
Ich bin seit 1 ½ Jahren John Sinclair-Fan und habe bereits etliche Romane der Serie gelesen, da ich sie bis auf 3 Hefte vollständig habe.
Als ich gestern ihre Sendung sah, war ich ziemlich sauer, da sie absolut einseitig war, und zum größten Teil gar nicht gestimmt hatte. (Das betrifft jetzt nur den Teil „Horror-Romane“)
1. Diese Romane sind keinesfalls Groschenromane, wie sie gesagt haben, sondern kosten mittlerweile 1,60.
2. Sie sagten, John Sinclair-Romane seien brutal, und belegten dies an einem Beispiel. Hier muss ich ihnen allerdings widersprechen, da in den ganzen 330 Romanen meiner Sammlung kein einziges Mal beschrieben wird, wie ein Mensch getötet wird. Die einzigen brutalen Szenen in diesen Romanen sind solche, in denen Dämonen vernichtet werden. So eine haben sie auch vorgelesen, aber wer glaubt denn noch an Geister, Zombies, etc.? Brutalität gegenüber Menschen wird in den Romanen verurteilt, und nicht hervorgehoben. Vor allen Dingen kann man sich in den Romanen in die betroffene Person hineinversetzen, was ja wohl eher eine Antisympathie gegenüber Brutalität auslöst.
Mir geht es zum Beispiel oft so, dass ich richtig betroffen bin, wenn irgendwelchen Menschen in den Romanen etwas passiert. Vor allen Dingen könnten sie mir mal erklären, wie ein Autor, der Brutalität verabscheut, brutale Romane schreiben soll?
Und wie sollen denn so brutale Romane, wie sie beschrieben wurden, durch den Jugendschutz kommen? Wie kommt es eigentlich, dass erst nach 10 Jahren John Sinclair diese Weisheit aufkommt, von wegen brutal?
Noch ein Punkt gegen ihre Aussage ist, dass man sich in den Romanen viel mehr mit Brutalität auseinandersetzen kann, als sonst irgendwie. Wer setzt sich z.B. schon damit auseinander,wenn in den Nachrichten gesagt wird: „ Heute kamen bei einem Luftangriff im Iran 12 Menschen ums Leben“? Die meisten Leute sagen doch dann nur; dieser dumme Krieg! Aber wer denkt schon daran, was das wohl für Menschen waren, was die Angehörigen im Moment denken?
Erst solche Gedanken helfen zur Verurteilung von Brutalität, und di8e kann man meiner Meinung nach, sich in solchen Romanen am besten bilden. Nun noch eine Frage: Warum regen sie sich eigentlich über diese Romane auf? Bücher, wie z.B. Der weiße Hai, Shining usw. sind zum einen sogar Bestseller, werden überall angepriesen und sind wohl wirklich die großen Einschmeichler der Brutalität. Gegen diese sagen sie nichts, obwohl sie viel gefährlicher sind.
3. Sie brachten dann noch das Beispiel, dass die Leute, die diese Romane lesen, einfach nicht mehr ansprechbar sind. Nun möchte ich sie mal fragen, ist es bei ihnen nicht genauso, dass, wenn sie lesen, nicht ansprechbar sind, und erst nach dem dritten Mal Fragen aus ihrem Leserausch erwachen? Es ist ja wohl bei jedem Menschen so, dass er beim Lesen abschaltet, oder? Bei den Leuten, die ich kenne, ist es auf jeden Fall zum größten Teil so, selbst wenn sie noch nie John Sinclair gelesen haben.
Den einzigen Punkt, der von ihnen korrekt gebracht wurde, war die Sucht nach diesen Heften. Hier gibt es nur zwei Möglichkeiten: Entweder man lässt den „Süchtigen“ lesen, dann verliert er nämlich nach einiger Zeit von selbst die Lust (so ist es auf jeden Fall bei 99% aller Sinclair-Fans, die ich kenne), oder man einigt sich mit seinem Kind auf eine Bestimmte Menge von Heften, die es innerhalb einer Woche lesen darf. Verbieten hilft da meiner Meinung nach nicht viel, da die meisten Leute dann erst recht lesen würden, und zwar heimlich – so wäre es bei mir wahrscheinlich auch.
4. Nun noch eine Frage: Bei den meisten Jugendlichen ist es ja so, dass sie nach der Schule völlig geschlaucht nach Hause kommen. Was raten sie nun den Leuten, wie sie sich am besten davon abreagieren können? Die einen gehen eine rauchen, die anderen hören Musik und wieder andere beruhigen sich halt mit diesen Romanen, selbst wenn es nur 20 Minuten sind. Was haben sie daran auszusetzen? Ich kann mit dabei sehr gut entspannen. Bei den Romanen versinke ich halt in die Traumwelt der Dämonen, dafür versinkt man aber auch bei Musik in eine Traumwelt, oder? Also nun ihr Vorschlag, was sollte man denn zur Entspannung und Beruhigung tun?
5. Ein weiterer Punkt in ihrer Sendung war, dass die Leute, die Sinclair lesen, nichts anderes mehr lesen, das ist ja wohl der letzte Quark. Das konnten sie zwar in einem Beispiel zeigen , doch um solche Behauptungen aufzustellen, sollten sie lieber mal eine Umfrage unter Horror-Fans (z.B. am Frankfurter Flohmarkt) machen, da werden sie nämlich dann ein ganz anderes Ergebnis hören.
So, nun dürfte ich so ziemlich auf jeden Punkt aus ihrer Sendung eingegangen sein. Ich hoffe, dass sie mir auf diesen Brief antworten, Rückporto habe ich ja beigelegt.
Mit freundlichen Grüßen, Thomas Schade ... (16 Jahre)
Daraufhin erhielt Thomas ein Schreiben vom Kinder-Kinder Redakteur Rainer Haake aus der Programmdirektion des ZDF/HR Kultur – Bildung und Erziehung. Der Brief ist vom 14.2 1983.
Sehr geehrter Herr Schade,
vielen Dank für ihre Zuschrift zu unserer Kinder-Kinder-Sendung vom 26. Januar. Ich kann nicht auf alle Entgegnungen eingehen, aber ich muss ihnen doch in einigen Punkten recht geben. Ein schlagender Beweis für ihre These, dass man dem Süchtigen nur seine Sucht erlauben muss, ist die Tatsache, dass die Jungens aus der Sendung inzwischen ihre John Sinclair Sammlung verkauft haben. Urplötzlich war das ganze Thema nicht mehr interessant.
Sie machen uns den Vorwurf, dass wir ausgerechnet die Horror-Heftchen als Träger von Brutalität vorgeführt haben und nicht andere Bücher, wie z.B. DER WEISSE HAI, SHINING usw. Das hätten wir natürlich auch tun können. Aber es ging ja darum, Erscheinungen aufzuzeigen, die unter Jugendlichen massenhaft verbreitet sind. Und da erschienen uns die Horror-Heftchen das geeignetste Beispiel zu sein.
Was die Frage nach dem Abreagieren nach der Schule angeht, so fühlen wir uns nicht verpflichtet, hier andere Beispiele anzuführen. Uns ging es letztlich nur darum zu zeigen, dass Horrorheftchen zur Entspannung benutzt werden und wir sind nach wie vor der Meinung, dass dies sicher nicht das geeignetste Mittel ist, seinen Schulstress abzubauen. Dass z.B. Musik da ideologisch viel unverdächtiger ist, haben wir in einer unserer Sendungen im letzten Jahr schon gezeigt.
Vielen Dank jedenfalls für die subtile Kritik. Es hat mich gefreut, dass wenigstens einer aus der Zielgruppe der Jugendlichen sich soweit angesprochen gefühlt hat, dass der uns geschrieben hat. Aber allein schon dadurch scheinen sie mir das krasse Gegenbeispiel zu den in unserer Sendung gezeigten Jugendlichen zu sein.
Mit freundlichen Grüßen Rainer Haake
Werner Kurt Giesa äußerte sich auch zu diesem Thema. Hier ein Auszug aus dem Leserbrief zum HH Nr.7:
Gut, dass ihr mal die Kinder-Kinder-Sendung auf´s Korn genommen habt. Die Antwort vom ZDF spricht für sich und bestärkt mich in meiner negativen Meinung über eine ganze Reihe von Leuten, denen man dort aus unerfindlichen Gründen Redaktionsposten gibt. Hintergrund solcher Verriss-Sendungen dürften unter anderem auch zwei Dinge sein: zum einen ist der Heftmarkt eine starke Konkurrenz fürs Fernsehen, die man gern abwertet und zu Schund abqualifiziert – wobei das Fernsehen den Vorteil hat, mit Bild und Ton manipulieren zu können, was sich erheblich stärker einprägt als alles andere, und je lauter man eine Behauptung aufstellt, desto eher wird sie geglaubt, unbeachtet des wirklichen Wahrheitsgehaltes. Das andere dürfte sein, dass so mancher TV-Mensch versucht, als Autor einzusteigen, aber zu schlecht ist und seine Werke abgelehnt werden. Die Rache über den Sender folgt auf den Fuß... Ich habe die Sendung nicht selbst gesehen, mir aber eingehend berichten lassen ( und ähnliche Fernseherfahrungen auch mal mit einer anderen Sache gehabt, in der der Moderator nichts anderes im Kopf hatte, als das, worum`s ging, kaputtzumachen), und nach allem, was ich gehört habe, wäre jene Kinder-Kinder-Sendung eine Strafanzeige wert – wenn man sich nicht auf das niedrige Niveau der Sendungsmacher hinab begeben würde.
Das Thema Heftroman wurde von der KINDER-KINDER Redaktion auch nicht mehr weiter verfolgt. Ob es damals TV-Menschen gab die ins Heft-Autoren Lager wechseln wollten? Vielleicht wusste Werner mehr...
Christian Schwarz, u.a. Mitautor bei John Sinclair, Silber-Grusel-Krimi und Zamorra, schrieb im HH Nr.8 zu diesem Thema:
Thomas Schade für seinen Brief an die „Kinder-Kinder“-Redaktion mein Lob und meine Bewunderung. Er hat für meinen Geschmack sehr sachlich und treffend argumentiert. Ich stimme ihm in vollen Umfang zu. Die Antwort der Redaktion war ziemlich kurz gehalten. Ich kann beileibe nicht mit der Meinung des Redakteurs Rainer Haake übereinstimmen, dass Musik zum Abbau des Schulstresses ideologisch unverdächtiger sei. Aber gut. Dieses Thema kann nicht an dieser Stelle diskutiert werden, da der Platz nicht reicht. Auf jeden Fall sei gesagt, dass die Redaktion nicht in allen Punkten Unrecht hatte.
Und im Leserbrief zu HH Nr.9 etwas ausführlicher:
Jetzt noch zu dem Brief des ZDF auf Thomas Schades Anfrage. Ich schrieb, dass ich dem Redakteur Rainer Haake in ein paar Punkten zustimme. Damit meine ich: Meiner Meinung nach sind Horrorheftchen tatsächlich nicht frei von Brutalität, man findet sogar sehr viel davon, trotz Jugendschutz und alledem. Das kann keiner abstreiten. Es stimmt jedoch nicht, dass Horrorheftchen der Prototyp brutaler Szenen-Folgen seien. Immerhin fällt Sex so gut wie ganz unter den Tisch (wobei ich denke, dass Sex und Brutalität nicht unbedingt etwas miteinander zu tun haben. In vielen Büchern sicherlich, aber wie gesagt, fällt das in Romanheften flach, zum Großteil wenigstens. Hallo Lassiter!) Auch stimmt es, dass die Horror-Hefte eine unter Jugendlichen weitverbreitete Erscheinung sind. Sie werden zweifellos mehr und öfter gelesen als Bücher wie SHINING oder DER WEISSE HAI oder was sonst immer. Das liegt wohl daran, dass die Hefte erstens billiger sind und sich zweitens wesentlich leichter lesen lassen. Für einen 14/15 jährigen wird Shining wohl ziemlich unverständlich sein, langweilig. Ein Horror-Heft dagegen mit Sicherheit nicht. Action kommt in diesem Alter immer an, mehr als in anderen. Pubertät und so. Ich erinnere mich noch genau an meine eigene. Oh Gott. Objektiv gesehen hat Thomas Schade sicher unrecht, wenn er sagt, Brutalität in John Sinclair würde sich nur auf das Töten von Dämonen beziehen.Sicherlich wird kein einziges mal beschrieben, wie ein Mensch getötet wird, aber darin erschöpft sich Brutalität nicht. Schon allein, dass Menschen getötet werden, ist brutal. Sicher kommt das überall vor und intensiver, aber es ist doch Brutalität. Und dann die ganzen Schlägereien, die aber wirklich bis ins Detail beschrieben werden. Sind die etwa nicht brutal? Das kann mir keiner weismachen. Und dann noch: Jugendliche können mit Sicherheit nicht differenzieren zwischen Gewalt einen Dämon und Gewalt einem Menschen gegenüber. Hier bleibt Gewalt Gewalt und man sieht in seinem Mitmenschen schon mal den bösen Dämon, gegen den man nur mit Gewalt ankommt. Ich kenne das aus eigener leidvoller Erfahrung, als mich ein 14 jähriger Junge mal von hinten mit einem Prügel attackierte, weil ich ihn zurecht gewiesen hatte. Auch er Leser von Horror-Heften, Fan von Horrorfilmen. Man könnte jetzt sagen, das bewirken die weitaus brutaleren Filme, aber das stimmt nur zum Teil.
Versteht mich jetzt nicht falsch. Ich habe keineswegs die Absicht, die Horrorheftchen in Grund und Boden zu verdammen. Dazu bin ich ein viel zu großer Freund von ihnen (auch ein Süchtiger). Aber es hilft, wenn man sie nicht kritiklos konsumiert, sondern sich auch Gedanken über den Inhalt macht und versucht, das ganze objektiv zu sehen, derweil ich ganz genau weiß, dass auch meine Meinung letztendlich nur subjektiv ist. Belassen wir es dabei. Auch wenn dieser Standpunkt sicher einer ganzen Menge nicht passt, vertrete ich ihn dennoch mit Nachdruck!
Ja, so war das 1984/85. Heute wären Verlage, Autoren und Leser mit Sicherheit froh, wenn man über das Thema Heftroman, egal in welcher Form, diskutieren würde.
Kommentare
Nun ja, es gibt da eben den klitze kleinen Unterscheid zwischen Sammlern und "Nur"-Lesern...
Und gerade DM ist im Top-Zustand kaum zu bekommen, von einer kompletten Serie ganz zu schweigen.
(Und warum... warum wird nicht der Post so übernommen, wie geschrieben? Also von der Formatierung her? Wäre eigentlich schöner)
Danke für den Link, Harantor. Habe mir gerade den Artikel nochmals durchgelesen. Man vergisst ja so einiges mit der Zeit.
Aber generell ...ich denke, dass der Doc als eBook für den Mann eine Gelddruckmaschine wäre. Wenn dann auch noch neue Romane kämen (natürlich vom gleichen Autor, sofern der noch lebt und schreiben kann. Schreiben im Sinne von qualitativ gut. Und nicht wie ein Jason Dark heutzutage.)
Ja, und wie oft haben die Anbieter damit Erfolg? Wenn man das mal verfolgt eher nie. Auch wenn des einen Mist des anderen Schatz ist, sind solche Phantasiepreise nie zu bekommen.
Und die alten Romane als Ebooks noch mal aufzulegen, damit ist auch nicht viel zu verdienen. Es dauert lange, bis sich die Kosten wieder amortisieren, und wenn es gar nicht läuft bleibt man drauf sitzen.
Mittlerweile gibt es so viele Heftserien und Heftautoren digital. Und die Preise sind doch sehr unterschiedlich. Die Seewölfe kosten bei Amazon 2,49 das Heft, Atlan 0,99. Und die Ausgabe von Peter Dubinas Horrorheften kostet 3,99. Was schon ein vergleichsweise heftiger Preis ist.
Wer soll den Scheiß denn noch kaufen...?
Aber mal ehrlich, so eine Art Silberbände vom Geistererschrecker (ähnlich wie bei PR) dürften nur für die eingefleischten Fans noch von Wert sein und ob die die Kosten dafür reinbringen, möchte ich irgendwie bezweifeln.
Aber diese Sammler halten keine Auflage am Leben, die sich wirtschaftlich lohnt. Schon in den "Glanzzeiten" des Horror-Fandoms kursierte der Spruch: "Alle Horror-Fans Deutschlands können nicht eine Serie am Leben erhalten!" Und das ist ganz einfach. Das sind maximal 600 bis 800 Leute gewesen. Ich sage euch aber nicht, wie die Mindest-Auflagenhöhe einer Heft-Serie sein muss... auf jeden Fall liegt die mächtig über den 800... Und ein Verlag ist nun mal ein wirtschaftliches Unternehmen, das so kalkulieren muss, das immer noch ein Gewinn übrig bleibt - so klein der ist..
Die ersten Sinclairs hat man kürzlich als Ebook auf den Markt geschmissen, also die 1-100. Und weil es Bastei wohl wissen will, gibt es demnächst die Taschenbücher als 14tge Heftnachdruckserie. Wohl als Print only.(Ernsthaft. Ich habe es auch nicht glauben wollen.)
Und weil Nostalgie so schön ist, gibt es die Jerry Cotton-Taschenbücher auch als Heftromannachdruck ab Bd.1. Print+Ebook.
Man darf Wetten annehmen, wie lange das wohl produziert wird. Aber vermutlich verkauft sich der Unger in dem Format so gut, dass man es auch in anderen Genren versuchen will.