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Frankfurt 2008 - Eine kurze Nachlese zur Buchmesse

Der Zauberspiegel auf der BuchmesseFrankfurt 2008
Eine kurze Nachlese zur Buchmesse

Rückenschmerzen, wunde Schultern, müde Beine und plattgelaufene Füße – das sind einige der Resultate meines zweitägigen Besuchs der Frankfurter Buchmesse 2008. Da aber auch jede Menge neuer Bekanntschaften, unzählige tolle Erlebnisse und einige ungeheuer faszinierende Gespräche zu den Ergebnissen dieses Ausflugs zählen, lassen sich die erstgenannten Erscheinungen verkraften.

Jochen Adam - Ein Greenhorn in FrankfurtAch ja, Frankfurt 2008, zum ersten Mal als Redakteur des Zauberspiegels auf der Buchmesse, das war schon was! Es gab eine Menge Überraschungen, und es hat einfach enorm viel Spaß gemacht. Aber, und das will ich nicht verhehlen, einige Enttäuschungen waren auch dabei.

In Sachen Enttäuschungen sind es im Wesentlichen zwei Dinge, die ich nennen möchte. Zum einen wäre da das Problem, dass es oft recht schwierig ist, einen geeigneten Ansprechpartner zu finden, sei es, um erste Kontakte zu einem Verlag zu knüpfen oder um gezielte Informationen zu bestimmten Werken aus dem Verlagsprogramm zu erhalten. Als jemand, der für ein non-kommerzielles Magazin arbeitet und keinen Anzug trägt, scheint man für den ein oder anderen nicht wichtig genug zu sein, um ernst genommen zu werden.

Anders gestaltet sich diese Problem mit Ansprechpartnern bei Verlagshäusern, mit denen man schon längere Zeit in Kontakt steht. Die betreffenden Menschen dort sind zwar sehr nett, haben aber meist viel zu wenig Zeit und zu viele Termine, sodass ohne Termin selbst kurze Gespräche oft nicht drin sind.

Die zweite, deutlich größere Enttäuschung betrifft die ausgestellten Bücher an sich. Es mag sein, dass ich es mit jetzt mit irgendwem verscherze, doch es muss mal gesagt werden: In Zeiten des Internet und der Online-Programmverzeichnisse ist das, was auf der Messe an Büchern gezeigt wird, bestenfalls milde aufregend. Viele Verlage hatten zwar die aktuellen Bestseller dabei, doch was die erst noch kommenden Bücher angeht, so tat man sich mitunter schwer, auch nur ein Werk zu entdecken, das im November oder Dezember erscheinen soll.
Es ist mir schon klar, dass die Druckpressen für viele Romane erst noch anlaufen müssen, aber einige Ansichtsexemplare oder Kataloge, die weiter als bis März 09 reichen, hätte es schon geben dürfen. Wer sich also schlichtweg über Neuheiten informieren möchte und nicht den direkten Kontakt zu Autoren, Lektoren und Verlagshäusern sucht, der sollte sich den Besuch der Messe sparen und stattdessen die Homepages der einzelnen Verlage anklicken. Hier findet man dann viel eher das, was man sucht.

Doch genug gejammert, denn im Grunde genommen war Frankfurt 2008 einfach nur eines: genial.
 
Zunächst hatte ich ein paar Probleme, mich an das schiere Ausmaß der Messe zu gewöhnen. Unglaublich, wie weitläufig das Gelände ist, wie viele Menschen sich dort drängen und wie viele Aussteller es gibt. Ich habe einen Gutteil des Donnerstags nur damit verbracht, hin und her zu laufen und mir alles anzuschauen. Doch irgendwann war der erste Rausch vorbei, und ich konnte mich so richtig ins Getümmel stürzen.
Und damit fing der Spaß so richtig an.
 
Im Nachhinein fällt es mir, wie ich gestehen muss, schwer, mich an alle Ereignisse in der richtigen Reihenfolge zu erinnern. Daher will ich einfach mal, ohne Beachtung irgendeiner zeitlich präzisen Abfolge oder dem Erstellen einer wie auch immer gearteten Rangfolge, ein paar von denen nennen, die mir am besten im Gedächtnis geblieben sind, also etwa

  • Der Perry-Stand. Hier habe ich eine Menge sehr sympathischer, vollkommen unkomplizierter Menschen kennen gelernt, den ein oder anderen zum ersten Mal von Angesicht zu Angesicht, einige andere überhaupt zum ersten Mal. Zur ersten Gruppe gehöre etwa Klaus Bollhöfener, Klaus N. Frick und Christian Montillon. Letztgenannter stellte mir eine junge Dame vor, die einigen Einfluss auf die zweite Staffel PRA hatte. Was genau es damit auf sich hat, erfahrt ihr in Kürze auf dem Zauberspiegel. Zu denen, die ich das erste Mal traf, gehörten Achim Mehnert und Hubert Haensel, die sich beide dazu bereit erklärten, dem Zauberspiegel in den kommenden Wochen Rede und Antwort bezüglich ihrer Arbeit bei PR zu stehen. Ganz ehrlich: Schon alleine der Perry-Stand war den Besuch der Buchmesse wert. Wer also nächstes Jahr im Herbst noch nach einem lohnenswerten Ausflugsziel sucht, dem kann ich nur empfehlen, zur Buchmesse zu kommen und die Crew von PR aufzusuchen. Einen sympathischeren Haufen wird man nirgends antreffen!
  • Interessante Verlage. Bei den großen Verlagen war es oft recht schwierig, mit jemandem so richtig ins Gespräch zu kommen (zumindest für mich, bei Horst sah die Sache anders aus :-) ). Anders bei den kleinen Verlagen, etwa dem Baumhaus-Verlag, dem Schenk-Verlag oder dem Comic-Verlag Epsilon. Von allen dreien (und von noch vielen mehr) werdet ihr in den kommenden Wochen und Monaten noch so einiges lesen, und ich nutze diesen Artikel schon mal, um mich bei den Mitarbeitern der Verlagshäuser zu bedanken, die mir so bereitwillig Auskunft gegeben haben.
  • Informative Gespräche. Allen voran ist hier ein zufälliges Treffen mit Stefan Askani zu nennen, seines Zeichens Fantasy-Lektor bei Klett-Cotta, mit dem ich eine ausführliche Diskussion über Fantasyliteratur hatte. Da konnte ich natürlich nicht anders und musste ihn gleich um ein Interview bitten, das (voraussichtlich) in Kürze auf dem Zauberspiegel erscheint.
  • Jede Menge Autoren auch jenseits von PR. Rebecca Gablé die Hand geschüttelt, Markus Heitz, Christoph Hardebusch und Wolfgang Hohlbein im Vorbeilaufen gesehen, mit Kai Meyer und Alfred Bekker geredet, Claudia Kern für ein Interview verpflichtet, das und noch viel mehr in zwei Tagen – so was geht wohl echt nur auf der Buchmesse.
  • Ein äußerst vergnügliches Abendessen. Dass Helmut Pesch ein netter Mensch ist, hat mir Horst ja schon oft genug erzählt. Beim gemeinsamen Abendessen mit den beiden und Bettina konnte ich mich davon selbst überzeugen. Viel besser kann man einen anstrengenden Messetag nicht ausklingen lassen.
  • Noch mehr Bekanntschaften. Volkmar Kuhnle, Erik Schreiber, Oliver Fröhlich, Robert Vogel... Die Liste mit Leuten, die ich getroffen habe, ist endlos. Noch vor einem Jahr hätte ich laut gelacht, hätte mir jemand erzählt, dass ich mich mal einfach so mit all diesen Leuten unterhalten würde. Meine beiden Tage auf der Buchmesse haben mich eines besseren belehrt – zum Glück! So viele Menschen, die alle auf einer ähnlichen Wellenlänge schwingen wie ich (Fans eben...) - es war einfach nur klasse.
Ich merke schon, so langsam gerate ich ins Ausschweifen und ins übermäßige Schwärmen. Bevor ich völlig den Faden verliere, will ich daher hier Schluss machen und komme zu einem Fazit:

Die Frankfurter Buchmesse 2008 mag, was die vorgestellten Bücher angeht, in Zeiten des Internet eher eine Enttäuschung gewesen sein. Was allerdings meine beiden Tage auf dem Messegelände betrifft, so waren diese ein voller Erfolg. Es war ein einzigartiger, unvergesslicher Ausflug, den ich hier machen durfte, und ich bin mir sicher: Nächstes Jahr bin ich wieder dabei. Dann auch bei der BuCon und vielleicht auch beim Galaktischen Forum – wer weiß, was mich 2009 dann alles an aufregenden Erlebnissen erwartet?
 
Zum Abschluss noch zwei kurze Dankesworte: Einmal an Christian Montillon und Oliver Fröhlich, mit denen ich mich so gut unterhalten konnte wie schon lange mit niemandem mehr. Leute, hoffentlich sehen wir und bald wieder!
 
Zum anderen bedanke ich mich bei zwei begeisterten Fiction-Fans, die es gar nicht gerne haben, wenn man sich bei ihnen bedankt, weshalb ich ihre Namen hier auch rauslasse (auch wenn der eine oder andere wissen dürfte, wen ich meine...  Wink). Vielen Dank für einen super Ausflug und zwei aufregende Tage auf Deutschland größter Buchmesse!

 

Kommentare  

#1 Oliver Fröhlich 2008-10-20 14:17
Es hat mich auch sehr gefreut, dich einmal persönlich kennen zu lernen. Und ich bin schon sehr gespannt auf deine Artikel, Interviews und Rezis!!!

P.S. Was sollte ich für dich noch mal in dem grünen Duden nachschauen?
#2 Gabriel Adams 2008-10-20 20:22
Ich hatte schon fast vergessen, dass ich dich das gefragt hatte. :lol:
Was ich wissen will: Die Wendung "Das erste Mal/mal". Mittlerweile bin ich zwar auch der Meinung, man schreibt es groß, aber ganz sicher bin ich mir nicht...
#3 Oliver Fröhlich 2008-10-20 23:29
Hey! Und dennoch hast du es in deinem Artikel verwendet!
Also, der grüne Duden (Band 9, Richtiges und gutes Deutsch - sehr empfehlenswertes Werk!) erklärt zum Wort "Mal":
Groß schreibt man, wenn es sich um das Substantiv "das Mal" handelt: dieses Mal, jedes Mal, das erste, das zweite Mal, das andere, das nächste, das letzte Mal etc.

Also: Hast alles richtig gemacht! :D
#4 Gabriel Adams 2008-10-21 21:00
Tja, Glück gehabt! :D

Danke fürs Nachschlagen!

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