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Parken, laufen, spielen ... - Spiel 2016 in Essen

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Spiel 2016 in Essen

Wir waren das letzte Mal vor drei Jahren auf der „Spiel“ und es hat uns total erstaunt, wie die Ausstellung scheinbar explodiert ist. Mehr Hallen, mehr Aussteller und natürlich auch viel mehr Besucher.

Laut Presseaussage soll der neue Besucherrekord geknackt worden sein. 174000 Menschen habe die Messe besucht, gefühlt waren sie alle am Samstag mit uns da.


Logo SPIELDie Parkplatzsituation war, meines Erachtens, nicht so gut gelöst. Es wäre hilfreich gewesen, wenn man schon vor der Stadt gewusst hätte, das alle Parkplätze voll sind (vor drei Jahren war das noch kein Problem, morgens um 9.00h), dann hätten wir nicht quer durch die Stadt wieder auf den Parkplatz in Autobahnnähe fahren müssen. Das hat viel Zeit gekostet, von den Nerven ganz zu schweigen. So kamen wir als mit fast zweistündiger Verspätung am Eingang an. Dort ging alles, dank der im voraus gekauften Karten, sehr zügig voran. Ich kann allen nur empfehlen, die Karten im Voraus zu besorgen, denn die Leute standen z.T. fast 2 Stunden in der Warteschlange zur Kasse.

Drinnen angekommen war es gleich unglaublich voll. Wir haben uns natürlich planvoll ins Gedränge gestürzt, denn am Info-Stand gab es eine Gratiszeitung mit Hallenplänen, die aber nicht wirklich übersichtlich waren. Das ist durchaus verbesserungswürdig.

Natürlich waren wieder alle großen, aber auch viele kleiner Hersteller vertreten.    Es gab z.T. riesige Spielflächen an denen die einzelnen Spiele unter fachkundiger Anleitung, oder in Eigenregie ausprobiert werden konnten. Je größer die Firma, desto größer die Fläche, was natürlich logisch ist. Ich fand aber vor allem die kleineren Firmen, die mit unglaublich viel Engagement ihre Stände aufgebaut und ausgestattet hatten, beachtenswert.

Ein großer neuer Trend sind wohl die neuen Escape-Rooms, diese waren mehrfach aufgebaut und zu bespielen. Dabei geht es darum, das eine eingeschlossene Gruppe verschiedenste Rätsel löst, um den Raum wieder verlassen zu können. Die Leute standen z.T. Schlange dafür und es wurden die Bestzeiten ausgehängt. Ein großer Hype, den es aber auch als Brettspiel gibt und auch da viele Anhänger hat.

Ein weitere Modeerscheinung sind die Neuauflagen von alten Spielen, die plötzlich in anderem Gewand daher kommen. Man kennt das ja seit Jahren schon von Monopoly, Risiko und sogar Schach, aber es scheint einfach kein Ende zu nehmen. Ich frag mich da echt ob man das haben muss.

Überhaupt sind manche angeblichen Neuerscheinungen oft nur das gleiche Spiel in anderem Gewand, zumindest, wenn es von der gleichen Firma produziert wird. Warum brauche ich z.B. ein Labyrinth-Spiel das im dunkeln leuchtet, wenn es genau das selbe Spiel ist, das ich seit Jahren im Schrank habe? Monopoly mit bargeldloser Zahlung? Echt?

Es waren aber auch sehr interessante Neuheiten zu finden (na ja, meist sprangen sie einem aber auch an).

Interessant sind auch für viele Besucher die Erweiterungen zu altbekannten und geliebten Spielen, wie z.B. Carcasson ,da gab es auch wieder das heißgeliebt kostenlose Extra-Kärtchen, das es nur auf der Spiel gibt. Catan, die Amazonas-Erweiterung und z.B. einen Spielplan „Polen“, der als Spendenaktion finanziert wurde, sowie Catan - Das Duell. Andor, Kingdom Builder ect. Neue Karten zu Anno Domini, Trivial Pusuit und einige kleine Neuheiten bei den kleinen Kosmos-Spielen.

Ein großes Gesprächsthema war „Isle of Skye“. Ständig hörte ich Leute darüber reden. Samstagmittag war es an vielen Ständen wohl schon ausverkauft. An den Tischen, an denen es gespielt wurde war kein hinkommen möglich, weshalb ich leider kein Auge darauf werfen konnte. Schade.

Ein großer Trend sscheinen auch allerlei Spiele mit und um das Piraten-Thema zu sein. Scheinbar gibt es nicht, was sich mit Augenklappe nicht besser verkaufen ließe. Ein weiterer Positiv-Trend sind die vielen Holzspiele, die es von Maxi- bis Miniformat in allen größen und Ausführungen gibt.

Alles in allem gab es also wieder viel altes, viel neues und auch eine Anzahl an Gebraucht-Spiele-Händler, die wir immer gerne durchstöbern, denn da lassen sich so einige Schnäppchen machen.

Absolut erwähnenswert finde ich noch die Halle 2, denn dort war alles an Table-Top, Rollenspiel und einige LARP-Händler vertreten.

Kaum zu glauben, aber wir haben uns dort unser erstes Rollenspiel gekauft: „ABOREA“  Eigentlich wollten wir nur eine Freundin besuchen, die am neu herausgegebenen ABOREA-Atlas mitgeschrieben hat, aber dann haben wir und infizieren lassen. Was soll ich sagen, ich bekomme die Nase nicht mehr aus dem Atlas raus.

Es gab noch nette Fachsimpeleien beim LARP-Shop und erstaunliche Handwerkskunst bei einem Hersteller von Ledermasken.

Einige Firmen, die Spielzubehör herstellen waren auch da. Zu erwähnen wäre da sicher die Firma „Rathskellers“, die handwerklich hergestellte Spieltische präsentierte, die einfach unglaublich waren. Falls also jemand mal eine vierstellige Summe übrig hat ………

Noch was zu den Besuchern:

Erstaunlich viele Familien waren da! Eltern und Kinder waren mit Feuereifer bei der Sache. Großartig!

Einige wenige führten ihre LARP- oder Anime-Klamotten aus.

Es gibt eine offensichtlich größer werdende Anzahl an Jungessellen (und keine einzige Jungesselin, der man es ansehen würde) im Alter von Mitte 20 bis Ende 50 die, so macht es den Eindruck, keine anderen Hobbys haben. Das hat mich dann doch etwas erschreckt.

Logo SPIELFazit der Spiel 2016:
Riesig, laut, ohne Plan kaum zu bewältigen. Erstaunliche Neuheiten, langweilige Wieder-Auflagen und vieles dazwischen.

Man braucht gute Nerven, vor allem wenn man probe-spielen will, denn die Lautstärke und das Gedränge sind nicht jedermanns Sache, weil es doch die Aufnahmefähigkeit schwer beeinträchtigen kann (zumindest bei meinem Mann und mir).

Bringt euch euer Essen und Trinken mit, denn die Preise sind, vor allem für die angesprochene Kundschaft, z.T. total überzogen (Crêpe mit Zimt-Zucker für 4,50€ ??? 0,5l Cola für 3,-€)

Falls ihr das Bedürfnis habt euch ab und zu mal hinsetzten zu wollen, geht an die Spieltische und spielt. Ecken zum Ausruhen und vor allem Sitzmöglichkeiten sind Mangelware.

Früh aufstehen lohnt sich! Frühe Anreise auch.

Am besten gleich außerhalb parken und den Zubringer-Bus nützen.

Ach ja, Sprachkenntnisse in Englisch, Spanisch und Japanisch können nicht schaden ;-)

Jutta Schaak /Vergessene Welten e.V.

 

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