... Peter Hopf über SF von Jürgen Grasmück, Space Operas, Frankenstein und E. C. Tubb
Das waren Space Operas, die ja auch heute noch in und einfach nicht totzukriegen sind. Im Grunde sind Space Operas ja das abenteuerliche, romantische Rückgrat des Genres Science Fiction. In den Fünfzigern erlebten wir sterbende Zivilisationen auf dem Mars oder Abenteuer in den Dschungeln der Venus. - 'sense of wonder' pur... Es ist immer wieder schön sich der Phantasie der Autoren zu überlassen.
Doch Jürgen Grasmück würzte seine Weltraum- und Planetenabenteuer dazu noch. Es gab - beabsichtigt oder unbeabsichtigt - immer noch eine Spur Horror und Grusel dazu. Wie ja auch später in seinen Larry-Brent- und Macabros-Romanen immer wiedermal SF-Elemente zu finden waren
Doch sind Grasmücks SF-Romane, seien es Leihbücher oder Hefte, mehr als nur Fingerübungen für sein Schaffen als Dan Shocker. Sie sind interessante Beiträge zu deutschen Nachkriegs-SF, die durch die unheimlichen Elemente sogar eine gewisse Originalität erlangen.
Wir sprachen mit Peter Hopf in erster Linie über Grasmück-Edition, aber auch über seine weiteren Pläne mit der Retro-SF und E.C. Tubb.
: Die erste Idee, die in diese Richtung ging, kam von Thomas Knip. Bevor er die eBook-Sparte übernommen hat, war er nicht nur Koordinator und Programmgestalter für das eBook-Programm, sondern wir haben in allen Bereichen sehr eng zusammen gearbeitet. Durch die Partnerschaft mit dem Blitz-Verlag und die Veröffentlichung der MACABROS-, LARRY BRENT- und RON KELLY-eBooks kam er auf die Idee, sich doch mal um die SF-Romane von Jürgen Grasmück zu kümmern.
Irgendwann habe ich dann Kontakt mit dem Grasmück-Verlag aufgenommen und nach einigen Gesprächen mit Constanze Grasmück-Sehnert wurde sehr schnell ein gemeinsamer Weg gefunden.
: Wir werden zuerst die ehemaligen Leihbücher in der Reihenfolge der Jürgen Grasmück Aufzeichnungen veröffentlichen. Sie weichen etwas von anderen Informationen (z.B. SF-Leihbuch-Datenbank) ab.
Fest eingeplant, soll heißen bereits in Arbeit, sind die ersten vier Romane.
Einen Erscheinungsrhythmus haben wir geplant, aber da werden wir uns, wie heißt es so schön, nach den Gegebenheiten des Marktes richten.
: Ja, die ist es. Und darauf werden wir eben zurückgreifen, wenn es an die Veröffentlichung geht. Da kann der Schöpfer der Romane posthum noch Spuren hinterlasssen.
: Darüber haben wir schon nachgedacht, sind aber noch zu keiner Entscheidung gekommen. Das hat ja auch noch Zeit, es werden ja erst die 18 Leihbücher veröffentlicht. Vielleicht haben wir bis dahin erfahren was die Leser/Sammler wünschen. Wir sind da offen für Anregungen. Vielleicht kommentiert ja der eine oder andere Leser dieses Interview, da wir erste Stimmungsbilder bekommen.
: Wir haben uns sehr viel Mühe gegeben, hoffen wir jedenfalls.
Die Texte sind aus Original-Leihbüchern, die uns freundlicherweise von Christian Montillon und Peter Roergner zur Verfügung gestellt wurden, eingescannt worden. Anschließend wurde die erste Korrektur (Beseitigung der Scanfehler) durchgeführt. Laut Vertrag sind wir verpflichtet, die Texte auf Neue Deutsche Rechtschreibung umzustellen. Also wurde der Text jetzt an ein professionelles Lektorat übergeben, mit dem Hinweis, außer der Rechtschreibungsumstellung nur sehr behutsam zu bearbeiten, weil das Feeling der 50er Jahre unbedingt erhalten werden sollte.
Gerade die SF der Fünfziger zeichnet sich ja durch diesen besonderen sense of wonder aus, da man auf dem wüstenartigen Mars untergegangenen Zivilisationen nachspürte, wilde Abenteuer in den Dschungeln der Venus erlebte oder der Weg zu den Sternen und zu unbekannte Weiten erschlossen wurde.
Zum Schluss hat noch ein Kenner und Freund von Jürgen Grasmück die Druckvorlage gelesen und für gut befunden. Mehr können wir nicht tun
: Ich denke ja. Allerdings gehöre ich leider nicht zu den Leuten, die Jürgen Grasmück persönlich kannten und mit ihm über solche Themen sprechen konnten, deswegen kann ich nur Vermutungen äußern.
Diese Frage kann von anderer Stelle sicher besser beantwortet werden.
: Das ist noch nicht entschieden. Testament des Grauens ist die Nummer 11 in der Veröffentlichungsliste, das wird bei Gelegenheit mit Constanze Grasmück-Sehnert abgestimmt. - Doch es bleibt festzuhalten: Testament des Grauens ist einer der Schlüsselromane für den Autor Jürgen Grasmück.
: Der erste Band beginnt mit einem Vorwort von Jürgens Tochter Constanze, erweitert durch zwei Fotos.
Mal sehen, was der Fundus des Grasmück-Verlages noch so zu Tage fördert. Aber der Grundgedanke ist schon hier und da einen Mehrwert zu schaffen.
Und in diesem Zusammenhang sei erwähnt, dass wir für die Retro-SF sogar dickeres Papier verwenden, um das "Leihbuchfeeling" zu erhöhen. Leihbücher zeichneten sich ja durch fast schon löschpapierartiges Papier aus. So schlimm treiben wir es dann allerdings doch nicht.
: Schöner Gedanke, aber zu spät. Es gibt schon erste Abonnenten. Weitere sind erwünscht. Wer will, wende sich direkt (peter.hopf(at)vph-mail.de) oder über unsere Homepage an mich.
: Ich habe die Rechte an CITY OF NO RETURN, THE SPACE BORN und VENUSIAN ADVENTURE. Ob es mehr geben wird, entscheiden die Leser und Käufer.
: Der Ausbau ist mein Wunsch und mein Plan, aber auch hier entscheiden letztendlich Leser und Käufer.
: Sehr gerne. Freut mich, dass RETRO-SF dein Interesse geweckt hat.
Zum Schluss hat noch ein Kenner und Freund von Jürgen Grasmück die Druckvorlage gelesen und für gut befunden. Mehr können wir nicht tun
: Ich denke ja. Allerdings gehöre ich leider nicht zu den Leuten, die Jürgen Grasmück persönlich kannten und mit ihm über solche Themen sprechen konnten, deswegen kann ich nur Vermutungen äußern.
Diese Frage kann von anderer Stelle sicher besser beantwortet werden.
: Das ist noch nicht entschieden. Testament des Grauens ist die Nummer 11 in der Veröffentlichungsliste, das wird bei Gelegenheit mit Constanze Grasmück-Sehnert abgestimmt. - Doch es bleibt festzuhalten: Testament des Grauens ist einer der Schlüsselromane für den Autor Jürgen Grasmück.
: Der erste Band beginnt mit einem Vorwort von Jürgens Tochter Constanze, erweitert durch zwei Fotos.
Mal sehen, was der Fundus des Grasmück-Verlages noch so zu Tage fördert. Aber der Grundgedanke ist schon hier und da einen Mehrwert zu schaffen.
Und in diesem Zusammenhang sei erwähnt, dass wir für die Retro-SF sogar dickeres Papier verwenden, um das "Leihbuchfeeling" zu erhöhen. Leihbücher zeichneten sich ja durch fast schon löschpapierartiges Papier aus. So schlimm treiben wir es dann allerdings doch nicht.
: Schöner Gedanke, aber zu spät. Es gibt schon erste Abonnenten. Weitere sind erwünscht. Wer will, wende sich direkt (peter.hopf(at)vph-mail.de) oder über unsere Homepage an mich.
: Ich habe die Rechte an CITY OF NO RETURN, THE SPACE BORN und VENUSIAN ADVENTURE. Ob es mehr geben wird, entscheiden die Leser und Käufer.
: Der Ausbau ist mein Wunsch und mein Plan, aber auch hier entscheiden letztendlich Leser und Käufer.
: Sehr gerne. Freut mich, dass RETRO-SF dein Interesse geweckt hat.
Kommentare
Letzteres wäre ja schade, hatte mich damals schon auf mehr gefreud.
Wir hatten im Vorfeld immer wieder Kontakt - ich hatte da schon schwere Bedenken, wie er die Sache stemmen wollte.
Und obwohl der Mohlberg-Shop auf >Oldies< spezialisiert ist, hat sich der Band praktisch nicht verkauft.
Es ist, wie ich schon oft geschrieben habe: Bis auf ein paar Fans interessiert der Krempel niemanden mehr.
Dazu kommt, die alten Titel sind/waren Heftromane, keine Bücher. Irgendwie spielt das wohl auch eine Rolle.
Und zuletzt: ich weiss nicht, ob es verkaufsfördernd ist, wenn diese Titel zusammen mit STAHLFRONT und ähnlich gearteten Büchern im Internet angeboten werden.
Von Nachauflagen alter Romane (ausgenommen einiger Serien) alleine kann man auch nicht existieren; auf jeden Fall ist es so, dass serienunabhängige EInzelromane der alten Recken wirklich zu 95 % nur noch von absoluten Insidern erworben werden - wer kennt denn z.B. Dan Shocker, William Voltz u.a. außerhalb der Szene?
Und apropos Preis: Typisch Jammerecke eines Großteils der Phantastikleser (überwiegend aus der Heftecke); bei den Käufern von Comics und älterer Unterhaltungsliteratur gibt es dies nicht.
Was die Preise angeht. Da wurden Comic-Freaks durch Alben eher an hohe Preise gewöhnt. Der Heftleser - und dazu zähle ich mich - ist gewöhnt seine Lektüre günstig am Kiosk zu beschaffen.