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... Thomas Tippner über seine Arbeit als Autor und darüber, dass er Horrorstories eigentlich satt hat

Thomas Tippner … ... Thomas Tippner ...
... über seine Arbeit als Autor und darüber, dass er Horrorstories eigentlich satt hat

Thomas Tippner ist 28 Jahre alt und schreibt, so lange er denken kann, eigentlich schon immer Geschichten. Es hat damals in der Grundschule bei den Aufsätzen angefangen und hat sich weiter gezogen über die Gesamtschule, wo ihn ein Lehrer unterstützt hat. Eigentlich wollte er damals niemals veröffentlichen, nur Kurzgeschichten über Dämonen, Geister, Werwölfe, Vampire und ähnliches schreiben.

Inspiriert von John Sinclair, Professor Zamorra, Macabros, den Drei Fragezeichen und diversen anderen einfachen Lektüren hatte er damals die Idee von einem Vampirbuch und schrieb dieses fertig.

Nachdem es bei mehreren Verlagen abgelehnt worden war, hatte er kaum noch Lust zum schreiben und fand erst seine Begeisterung wieder, als er ein altes Hobby wieder entdeckt hatte.

Zauberspiegel: Hallo Thomas, ich hätte mal gern gewusst, wie du zum Schreiber von Hörspielskripten wurdest?
Thomas Tippner: Das liegt nun bestimmt schon sechs Jahre zurück. Ich wollte immer Autor werden, und habe Manuskripte für Bücher geschrieben. Dann habe ich über meine Leidenschaft zu He-Man, Hearoic kennen gelernt, die damals die ersten He-Man-Hörspiele gemacht haben. Ich habe dort angefragt, ob die noch Autoren brauchen. Das wurde bejaht und ich war drin. Das war damals natürlich noch sehr unprofessionell, ohne Björn, den Initiator schlecht machen zu wollen. Doch das lief damals alles über ein Forum und war natürlich eher laienhaft. Aber es hat Spaß gemacht und es war meine erste Mal Berührung damit. Ich habe das verfestigt und manifestiert und habe dann für Carona, Nocturna Audio dann für die Romantruhe und jetzt für Maritim gearbeitet.

Zauberspiegel: Hast du Vorbilder in Sachen Hörspiel. Deinen Texten merkt man viel Liebe zum Genre Horror an?
Thomas Tippner: Ja, also ganz klar  ist das Douglas Welbat und Katja Brügger, die Macabros und Larry Brent als Hörspiel umgesetzt haben, und ich denke das merkt man auch. Denn vieles von den Gags und dem Stil findet sich nun auch in Gordon Black wieder. Auch H.G. Francis hat mich damals beeinflusst – und Horror, da ist irgendwo ein leichtes Gen drin. Mann kann einfach ganz viele Leute dafür begeistern. Für mich hingegen ist es mittlerweile schon sehr viel, was ich gemacht habe. Aus diesem Grund will ich in Sachen Horror etwas kürzer treten. Mit Geister-Schocker, Gordon Black und Zamorra habe ich viele Horrorsachen gemacht. Ich will nun mal eher was für Kinder machen. Detektivgeschichten, Krimis und so was.

Zauberspiegel: Wie  zufrieden bis du bis jetzt mit den Aufnahmen zu Gordon Black?
Thomas Tippner: Sehr zufrieden. Ich habe auch das Glück dass Sven mich da sehr involviert und ich bei einigen Aufnahmen zuhören darf. Und bis jetzt gefällt mir alles.

Zauberspiegel: Ein Blick in die Zukunft. Gordon Black endet bei Band 20 im Heftroman. Könntest du dir vorstellen, dass er auch darüber hinaus weiter läuft – als Hörspiel?
Thomas Tippner: Durchaus. Gordon Black hebt sich etwas von anderen Serien ab. Denn es sind abgeschlossene Geschichten und keine Zyklen. Ich denke so etwas kommt an. Und ich würde gerne 20 Folgen schreiben, und ich glaube auch das Sven, dass schaffen kann, aber keiner kann in die Zukunft schauen. Man weiß auch nicht wie sich der Hörspielmarkt entwickelt. Die Zahlen sollen ja momentan nicht so rosig sein.

Zauberspiegel: Du bist bei den Aufnahmen auch schon vielen Sprechern begegnet. Gibt ein Erlebnis mit einem besonderen „Star“?
Thomas Tippner: Lutz Mackensy. Als wir denn damals gecastet haben – das war schon ein Erlebnis. Ein Traum, dass auf einmal „dein“ Fünf-Freunde-Erzähler vor dir steht. Auch Douglas Welbat und Katja Brügger gehören dazu. Die geistigen Eltern der Larry Brent-Hörspiele. Da bin ich fast auf die Knie gefallen. Vor allem weil die auch alle sehr nett und freundlich waren. Vor allem Katja. Und auch Helgo Liebig kennen zu lernen war einfach super.

Zauberspiegel: Du bist viel beschäftigt als Autor, und hast auch noch einen Hauptberuf, wenn ich dass richtig entsinne. Wie schafft man das?
Thomas Tippner: Das war am Anfang sehr schwierig. Ich habe bis drei Uhr gearbeitet, kam dann nach Hause, und habe noch bis 21 Uhr für die andere Sache gearbeitet. Inzwischen stehe ich jedoch auf eigenen Beinen. Bin selbstständiger Autor und ich habe soweit die Fuß in der Tür, dass ich davon sogar leben kann. Im Moment geht das mit Unterstützung des Arbeitsamtes. Die fördern die Selbstständigkeit in den ersten Monaten. Mal sehen, wie es danach weiter geht.

Zauberspiegel: Hast du ein Mitspracherecht bei der Besetzung. Gibt es Wunschstimmen für dich, oder überlässt du das ganz den Produzenten?
Thomas Tippner: Manchmal fragen Sven und auch  Joachim Otto. Die wollen dann wissen, wem ich mir für eine bestimmte Rolle vorstellen könnte. Und manchmal nehmen die meinen Vorschlag an, manchmal aber auch nicht. Da spielen halt noch andere Faktoren eine Rolle. Wunschsprecher hat man immer, nur realisieren kann man das meistens nicht.

Zauberspiegel: Bist du immer im Stress, Termine in Aufnahmestudios, bei Veranstaltungen, Schreiben der Bücher, oder gibt es ruhige Phasen, wo man sich zum Beispiel mal ein Hörspiel anhören kann?
Thomas Tippner: Ja natürlich. Ich brauche ja auch die ganzen Veranstaltungen nicht so. Ich stehe ungern im Mittelpunkt. Da gibt es andere Rampensäue, die da besser für geeignet sind. Sven, zum Beispiel, der hält sein Gesicht in jede Kamera. Ich hingegen halte mich eher im Hintergrund.
Ich höre mit meiner Frau zusammen gern mal ein Drei???- Hörspiel.

Zauberspiegel: Woran arbeitest du in nächster Zukunft.
Thomas Tippner: Ich habe ja für Maritim jetzt zwei neue Serien an den Start gebracht. SI und Alpha-Base. Dann mache ich zusammen ein Projekt mit Sven, über das wir noch nicht sprechen können. Das wird im Sommer konkreter. Und hier in Hamburg treffe ich mich demnächst mit einer Agentin, die eine Buchsache von mir auf die Beine stellen möchte.
Also es ist viel geplant, es läuft gut für mich und bis Ende Mai bin ich auf jeden Fall schon ausgebucht.

Zauberspiegel: Dann wünsche ich dir viel Glück und Erfolg und bedanke mich.
Thomas Tippner: Danke auch.

 

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