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... Frank Röth über seinen All-Time-Favorit, einen Nebenerwerb und die Nadel der Kleopatra

Frank Röth ... …Frank Röth ...
... über seinen All-Time-Favorit, einen Nebenerwerb und die Nadel der Kleopatra

Frank Röth ist eher zufällig zum Hörspiel gekommen undsprach neulich in JACK SLAUGHTER 11 – Im Haus des Todes, den irren Mister Happy. Kein Unbekannter ist Frank Röth jedoch im Synchronbereich. Und den Krimifans im deutschen Fernsehen dürfte sein Gesicht bekannt sein. Er spielte im TATORT, DER ALTE, EIN FALL FÜR ZWEI und vielen anderen Serien. Doch auch als Drehbuchautor hat Frank Röth gearbeitet, u.a. für die Krimireihe  SPERLING (ZDF) und einmal sogar für den ALTEn. Mehr als ein Grund also um Herrn Röth zum Interview zu laden.

Zauberspiegel: Durch Zufall bin ich auf ihren Namen gestoßen, als ich eine aktuelle Folge der Hörspielserie Jack Slaughter gehört und rezensiert habe. Zwei Tage später fiel mir auf, dass sie als Drehbuchautor auch mal eine Folge für die Krimiserie DER ALTE geschrieben haben. Das machte es in doppelter Hinsicht interessant ein Interview mit Ihnen zu führen. Bei den Hörspielen ist es so, dass ihre Arbeiten in diesem Bereich zur Zeit eher überschaubar sind. Wie kam man auf sie, als man sie für Jack Slaughter besetzte?
Frank Röth: Ich bin letztes Jahr von München, wo ich 30 Jahre lang gelebt hatte, in Richtung Hauptstadt gezogen und bekam relativ schnell über den Aufnahmeleiter Anno Storbeck das Angebot, bei dieser Produktion mitzuwirken. Es ist richtig, dass ich in diesem Bereich eher wenig vertreten bin, in München gab es dafür überhaupt keinen "Markt", da passiert in Berlin -wie generell im Film-, und TV-Segment- mittlerweile wesentlich mehr. Trotzdem muss man sagen, dass auch hier der Kuchen eigentlich verteilt ist (ähnlich wie im Synchron...), und es sehr schwer ist, da noch eine Tür zu  öffnen. Umso mehr freue ich mich natürlich, wenn JACK SLAUGHTER dann so positiv aufgenommen wurde  und man selbst als Sprecher wahrgenommen wird.  
 
Zauberspiegel: Ihre Darstellung in dem Hörspiel hat mir sehr gefallen. Es gab der Serie einen neuen Impuls, da dort sonst nur Stammsprecher mit agieren. Gibt es weitere Angebote in Sachen Hörspiel für Sie derzeit?
Frank Röth: Momentan gibt es noch keine konkreten Angebote, aber ich bin sicher, dass nach dem JACK SLAUGHTER Erfolg das ein oder andere noch kommt.
 
Zauberspiegel: 2008 wurde „Das zweite Kreuz“ ausgestrahlt. Eine Folge der Krimiserie DER ALTE für die Sie zusammen mit Philipp Moog das Drehbuch verfassten. Wie kam es zu dieser Zusammenarbeit?
Frank Röth: Philipp Moog und ich schreiben seit vielen Jahren -wenn es unsere Zeit erlaubt und wir Ideen haben- neben unserer Tätigkeit als Schauspieler Drehbücher und -ein neues Feld- Theaterstücke. Unser erstes Stück "Die Nadel der Kleopatra" hatte dieses Jahr im Januar "Welturaufführung" in Dieter Hallervordens neuem Schloßparktheater in Berlin und die Hauptrollen spielten Ingrid van Bergen und Cosma Shiva Hagen. Kennen gelernt haben Philipp und ich uns im Synchronstudio und da wir irgendwann feststellten, dass wir "filmisch" identisch ticken und denken und kreativ sein wollten, ging es irgendwann los...
 
Zauberspiegel: Sie haben ja auch Drehbücher für „Sperling“ verfasst und noch ein paar andere Sachen. Würden Sie gern wieder für eine Krimiserie schreiben?
Frank Röth: Das Schreiben bleibt -wie gesagt- immer "Nebenerwerb". Insofern ist es egal, ob Krimi-Serie oder Kinokomödie- entscheidend ist, dass wir eine entsprechende Idee oder Vorstellung von einer Geschichte haben, die es sich für uns lohnt, zu erzählen. Da wir beide als Schauspieler und Synchronsprecher gut beschäftigt sind, stehen wir hierbei nicht unter (Erfolgs)druck und können es uns leisten, nur das zu schreiben, an das wir auch glauben. Desillusionierung und Diskussionen mit Redakteuren etc. kommt dann sowieso von ganz allein...
 
Zauberspiegel: Nochmal zurück zum ALTEN. Sie haben dort 2000 immer wieder Serienrollen gehabt. In wie weit kennen Sie die Serie von früher, und welche Erinnerungen haben Sie daran?
Frank Röth: Die Serie habe ich schon als Kind gesehen, damals noch mit Siegfried Lowitz als ALTER, und ich hätte nie geglaubt, da mal regelmäßiger "Stammgast" zu werden (die neueste Folge "Tod im Tierpark" läuft übrigens am 24.September).
Zauberspiegel: Ist der Krimi ein Lieblingsbereich von Ihnen?
Frank Röth: Natürlich lassen sich alle großen Emotionen - Liebe, Schuld und Sühne, Eifersucht etc. - heute am besten in einem Krimiformat erzählen. Und in Deutschland laufen ja in diesem Bereich unzählige Serien. Trotzdem ist mein "All-Time-Favorit" die Serie "Der Kommissar". Wenn man die Folgen heute sieht (meistens Sonntag Nacht auf 3SAT), stellt man fest, wie weit ein Schauspieler wie Erik Ode  seiner Zeit voraus war und wie "modern" er -im Gegensatz zu so mancher Gastrolle...-spielte. Diese Natürlichkeit kommt sicher auch davon, dass Erik Ode ein begnadeter Synchronsprecher und Regisseur war, der die großen amerikanischen Filmstars wie z.B. Cary Grant in-, und auswendig kannte und und jeder "Theatralik" aus dem Weg ging.

Zauberspiegel: Überraschender Weise stelle ich immer wieder fest, dass Schauspieler auch gleichzeitig eine Gesangsausbildung haben. Ebenso bei Ihnen. Deshalb auch an Sie nochmal die Frage, die ich einigen ihrer Kollegen auch schon gestellt habe. Ist Gesang und Schauspiel für Sie untrennbar miteinander verbunden, und wie haben Sie ihr Gesangstalent entdeckt?
Frank Röth: Gesangsausbildung ist einfach fester Bestandteil der Schauspielausbildung. Es gibt viele Theaterstücke, in denen man Singen können sollte (Brecht) und auch der Musical-Bereich wird für junge Schauspieler immer interessanter.Außerdem hat gerade das Synchronsprechen viel mit (Sprech)rhythmus zu tun, so dass eine gewisse Musikalität sehr hilfreich ist. Eine tolle Herausforderung für mich war z.B. die Synchronarbeit an dem Film "8 crazy nights", eine total abgedrehte Zeichentrickkomödie mit Adam Sandler, der im Original mehrere Figuren sprach und sang, die ich dann im Deutschen im wahrsten Sinne des Wortes in jeder Hinsicht "vertonen" durfte.
 
Zauberspiegel: Schließlich gibt es noch den Synchronbereich. Was haben Sie bisher dort gemacht?
Frank Röth: Im Synchronbereich habe ich unzählige Produktionen gemacht. Wr sich dafür interessiert, geht am besten auf www.synchronkartei.de und gibt meinen Namen ein. Aktuell stehen der neue HARRY POTTER an, wo ich den Professor Lupin spreche, dann natürlich seit vielen Jahren LAW AND ORDER NEW YORK (Christopher Meloni alias Lt. Stabler) und ein Remake der 80er Jahre Serie "V - The visitors" , bei der ich Joel Gretsch, wie schon in 4400, die Stimme leihe.
 
Zauberspiegel: Ich danke Ihnen sehr für das Interview.

 

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