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... Wolfgang Lösche über seine Bilder zu Jerry Cotton

Wolfgang Lösche... Wolfgang Lösche ...
... über seine Bilder zu Jerry Cotton

Wolfgang Lösche (Jahrgang 1947) macht eine Lehre als Farbenlithograf, bevor er an der Fachhochschule Bielefeld Malerei bei Prof. K.H. Meyer und in Paderborn Kunstpädagogik und Politikwissenschaft studierte.

Seit 1980 ist er freischaffender Maler. Er ist abstrakter Expressionist. 1990 verlegte er Wohnsitz und Atelier nach Köln, wo er heute noch ansässig ist. Zwischen 1996 und 2002 unterhielt er Atelier in Brooklyn, New York. Dazu hatte er 2003 einen Atelieraufenthalt auf Mauritius.


Wolfgang Lösche macht in seinen Arbeiten immer wieder die Mythen seiner Kindheit zum Thema (vorher Wilhelm Busch und Donald Duck).

Nun wandte er sich Jerry Cotton zu, dem „Amerikaner aus Bergisch Gladbach“ (Bericht von der Ausstellung findet ihr hier und eine Bildergalerie findet ihr hier ). Dazu stellte er sich unseren Fragen...

FotoZauberspiegel: Wie sind Sie dazu gekommen, sich mit dem Thema Jerry Cotton auseinanderzusetzen?
Wolfgang Lösche: In einen Teil meiner literarischen Frühbiografie bin ich eingetaucht. Vorher war es Wilhelm Busch, davor Walt Disney - und das nur auf der Ebene des Abbildes, nicht der inhaltlichen Verarbeitung. Da gibt’s nichts zu verarbeiten.

Zauberspiegel: Was ist für Sie Jerry Cotton?
Wolfgang Lösche: Eine der Klischeefiguren meiner Jugend für "das Gute" - wie Sigurd und Tarzan.

Zauberspiegel: Nach welchen Kriterien haben Sie die Motive ausgewählt?
Wolfgang Lösche: Erstens nach dem noch zu ermittelnden Material, zweitens nach der maximal zu vereinfachenden Darstellung, in enger Anlehnung an den Text…

Zauberspiegel: In unserem Vorgespräch während der Eröffnung sagten Sie, dass Sie auch George Nader zu Ehre diese Bilder gemalt hätten. Was macht George Nader zu Jerry Cotton?
Wolfgang Lösche: Ich weise lediglich darauf hin, dass George Nader in seiner aktiven Schauspielerzeit, als bekennender Homosexueller im Amerika der sechziger Jahre schlechte Karten bei der Rollensuche hatte..

Zauberspiegel: Sie haben sechs Jahre ein Atelier in New York unterhalten und diese Stadt davor und danach immer wieder besucht. Inwieweit haben Sie in Jerry Cotton diese Stadt wieder gefunden?
Wolfgang Lösche: Erwartungsgemäß fand ich natürlich all die Plätze, Straßen, Bars und Klischees vor, aber, überraschenderweise auch die Schlichtheit des Gut-Böse-Denkens der meisten amerikanischen Menschen meiner Begegnung, über alle soziale Gruppen und Altersstufen hinweg. Also ganz "Jerry Cotton like".

Zauberspiegel: Ihr Freund Frank Schätzing sagte, Jerry Cotton sei ein Gleichnis der deutschen Nachkriegsgesellschaft. Finden wir das in Ihren Bildern wieder?
Wolfgang Lösche: Nein. Diese Interaktion ist in ein paar Bildern nicht abzuarbeiten. Natürlich gibt es hier Analogien genau der genannten Art. Aber die Bilder stellen lediglich den romantisierten Aspekt dieses Phänomens dar.

Zauberspiegel: Wenn Sie die Gelegenheit bekämen, einen Jerry Cotton zu schreiben. Wie würde der aussehen?
Wolfgang Lösche: So wie sie alle aussehen, sonst wäre es kein Jerry Cotton. Also ein "Avantgarde-Cotton", das wäre sicher etwas für Frank Schätzing..

Zauberspiegel: Wir bedanken uns fürs Interview.

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