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... Arndt Ellmer über Briefe, Mails und die ›LKS‹

Arndt Ellmer ... Arndt Ellmer ...
... über Briefe, Mails und die ›LKS‹

Arndt Ellmer ist der dienstälteste unter den ›Perry Rhodan-Autoren‹. Aber in dieser Funktion haben wir ihn nicht befragt.

Es geht generell um seine ›Nebentätigkeit‹
, die er seit Jahren ausübt, und bei der er in den großen Fußstapfen von Willi Voltz wandelt. Er ist der Betreuer der so genannten Leserkontaktseite (kurz LKS). Er ist damit der Ansprechpartner der Leserbriefschreiber. 

 

Zauberspiegel: Wie viele Leserbriefe/-mails bekommst Du pro Monat? Wie viele davon finden den Weg ins Heft? Welche Kriterien liegen der Auswahl zu Grunde?
Arndt Ellmer: Es sind mehrere Hundert Mails pro Monat, nach einem Weltcon über 1000. Alle, die für die LKS relevant sind, werden von mir dann in die "Mangel" genommen. Kriterien gibt es viele. Originalität und Aktualität zum Beispiel.

Zauberspiegel: Über den Daumen gepeilt: Wie viele Leute schreiben an Dich?
Arndt Ellmer: Es sind also Tausende Leser pro Jahr, die an mich schreiben. Rund um den Weltcon und den Band 2600 sowie den Start von PR NEO gab es viele neue Namen von Lesern, die dazugestoßen sind oder sich noch nie gemeldet haben. Dieser Trend hält zur Zeit noch an.

Zauberspiegel: Hat sich das Verhältnis zwischen Briefen und elektronischer Post in den letzten Jahren merklich verändert? Gibt es Unterschiede zwischen Brief und Mail?
Arndt Ellmer: In den letzten Jahren nicht. Anfangs (1997) waren es drei Mails auf 100 Briefe, heute ist es umgekehrt. Mails sind spontaner.

Zauberspiegel
: Welche Bedeutung hat die LKS für die Bindung der Leser (nicht nur der aktiven), sondern auch der passiven Leserschaft?
Arndt Ellmer:
Die LKS ist der Angelpunkt der Kommunikation, das Gravitationszentrum. Die Bindung ist durch die Rückkopplung via Internet, Diskussionsforen, soziale Netzwerke usw. in den letzten Jahren deutlich intensiver geworden. Die Zahl der Aktiven hat sich schätzungsweise verhundertfacht. Die passiven Leser reflektieren das, auch wenn sie sich nicht unmittelbar beteiligen.

Zauberspiegel: Mir sagte mal einer, dass Deine Antworten sehr knapp ausfallen. Daher die Frage: Welche Schwerpunkte setzt Du in Deiner Arbeit als Betreuer der LKS? Wo siehst Du die Unterschiede zu Deinen Vorgängern, insbesondere zu Willi Voltz (dem wohl legendärsten der LKS-Betreuer)?
Arndt Ellmer: Mit den Medien hat sich auch die LKS geändert, sodass man es nicht unmittelbar mit früher vergleichen kann. Früher gab es mehr kreative Leser. Heute fehlen vor allem die Grafiken und die Cartoons, die vor 20 Jahren noch ein wesentlicher Bestandteil der LKS waren. Auch Storys treffen nur noch selten ein. Der größte Unterschied zu früher ist m. W. der, dass die Kommunikation der Leser mit mir und umgekehrt in viele Richtungen läuft, ein Netz eben. Früher war es auf die Briefpost und LKS begrenzt. Meine Antworten sind manchmal knapp, aber oft auch ausführlich. Ich streiche meine Kommentare oft zusammen, weil die LKS das Forum der Leser ist und nicht meine persönliche Laberecke. Gleichzeitig versuche ich, möglichst viele unmittelbare Kommunikation zwischen Leser und mir zu erzeugen.

Zauberspiegel: Was sind in der Regel die Themenschwerpunkte?
Arndt Ellmer: Die Themenschwerpunkte wechseln wie die Überflugkoordinaten der ISS. Sie sind vielfältig, haben mit der aktuellen Handlung, Veranstaltungen, Publikationen, den Threads im Forum usw. zu tun.

Zauberspiegel: Wenns um Spekulationen um die Handlung geht, wie oft waren die Leserbriefschreiber denn schon mit ihren Spekulationen an den Lösungen des Autorenteams dran?
Arndt Ellmer: Über Treffer bei den Leserspekulationen führen wir keine Statistik. Manchmal kommen Leser der Wahrheit ziemlich nahe, ein Zeichen für die Intensität, mit der sie die Romane lesen und die Handlung miterleben.

Zauberspiegel
: Was bedeuten die Meinungsäußerungen der Leser für euch Autoren? Wie nutzt ihr diese?
Arndt Ellmer: Die Meinungsäußerungen sind seit 50 Jahren wichtig für die Serie. Wir haben sie, so oft es ging, berücksichtigt. Das ist auch einer der Gründe, warum die Serie so lange existiert. Wir setzen uns mit jeder Zuschrift auseinander.

Zauberspiegel: Was waren so die eigentümlichsten Briefe, die Du so bekommen hast?
Arndt Ellmer: Zu eigentümlichen Briefen fällt mir jetzt spontan nicht viel ein. Ich habe auf Cons in Garching dazu schon zweimal einen Vortrag gehalten. Ein junger Leser schrieb mal unter der E-Mail-Adresse seines Vaters "Reißt Gucky endlich die Eier ab!"
Ich glaube nicht, dass der Vater besonders freundliche Reaktionen erhalten hat.

Zauberspiegel: Besten Dank.
Arndt Ellmer: Gern geschehen.

Kommentare  

#1 Cartwing 2011-12-07 08:00
Kurz aber aufschlussreich.
Ich gehöre übrigens zu denen, die sich immer noch das Barometer zurückwünschen...
#2 Laurin 2011-12-07 10:34
Ja, die lieben Kleinen und ihre handfeste Liebe zum Mausbieber... :-* :lol:
...sowas nennt man Liebe mit Gefühl! ;-) :lol:
#3 Jonas Hoffmann 2011-12-07 11:21
@Cartwing
Ich denke das Barometer ist einfach gestorben, weil es auf der HP nicht mehr genutzt wurde.

Ich habe lange Jahre eine Excelliste über die Bewertungen geführt. Im Sternenozean-Zyklus schwankte die Anzahl der abgegebenen BEwertungen zwischen 80 und 140 Usern. Mitte des Stardustzyklus rutschte diese Zahl unter 40 User, heute sind es noch 30.
Da diese Zahl recht konstant ist, gehe ich davon aus, dass es immer die relativ gleichen 30 User sind die da die Romane bewerten. Naja und da ist es dann wie mit den Leserbriefen. Wenn immer die selben drin sind wird ihnen Bestechung vorgeworfen, gelle Michel :-*
Das wird dann auch langweilig.
#4 Cartwing 2011-12-08 08:12
Das wird es sein. Trotzdem schade. Die Kommentare waren immer so schön bissig...

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