Die Adaption des Respekts - Edgar Wallace bei EUROPA - Eine Bilanz
Die Adaption des Respekts - Edgar Wallace bei EUROPA:
Eine Bilanz
Kein anderer setzte Wallace origineller um als Franciskowsky. Zumindest im Hörspiel gilt das bis heute. Auch wenn der Hörplanet nun ebenfalls auf Wallace-Originalität verweist, so haben doch die Werke nicht die Genialität der EUROPA-Werke aus den 80er Jahren. Schon gar nicht was die Kunst angeht, den Hörer zu fesseln und knackig zu unterhalten. Nicht zuletzt aus diesem Grunde werde ich mich der Serie nochmal widmen. Ausführlich. Inzwischen erschienen die Hörspiele bei Streamingportalen wie Spotify und sind so allen zugänglich. ich empfehle sie wärmstens.
Wir waren auch im Gespräch mit ... Hans-Gerhard Franciskowsky über die Auflagen der 80er, die Dramaturgie von damals ...
Will man die Edgar Wallace-Reihe von EUROPA, die zwischen 1983 und 1984 erschien bewerten, so kann man dies nicht unbedingt in der Gesamtheit machen. Es gibt schon kleinere Unterschiede zwischen den beiden Staffeln. Die ersten sechs Folgen waren für meinen Geschmack düsterer angelegt, aber auch atmosphärisch dichter. Sieht man sich Folge 1 genauer an, so erscheint diese Folge als die atmosphärisch am dichtesten geratene. Mit 48 Minuten Spielzeit ist sie auch die Längste. Doch auch hier gilt wie bei fast allen Folgen, dass drei bis vier Minuten mehr, nicht geschadete hätten. Im Gegenteil.
Die Spielzeit:
Die Spielzeit wird den Handlungen am ehesten gerecht bei den Folgen Der Hexer (3), Das Gasthaus an der Themse (4), Der rote Kreis (5), Neues vom Hexer (7), Das Geheimnis der gelben Narzissen (10) und Die drei Gerechten (11). In jeder Staffel also drei Folgen bei denen Inhalt vor Tempo geht. Alle anderen Folgen sind wenigstens 5 Minuten zu kurz.
Dennoch gibt es nur zwei Folgen, bei denen man das Gefühl, das hier nichts fehlt und alles gut bedacht wurde. Das sind in der Tat die Folgen Der Hexer (3) und Die drei Gerechten (11). Erstaunlich ist dabei, dass es sich gerade bei dem Hexer mit 36 Minuten um das kürzeste Hörspiel der Reihe handelt.
Dennoch gibt es nur zwei Folgen, bei denen man das Gefühl, das hier nichts fehlt und alles gut bedacht wurde. Das sind in der Tat die Folgen Der Hexer (3) und Die drei Gerechten (11). Erstaunlich ist dabei, dass es sich gerade bei dem Hexer mit 36 Minuten um das kürzeste Hörspiel der Reihe handelt.
Das Tempo:
Die Folgen mit dem meisten Tempo sind in beiden Staffeln ähnlich verteilt. Dazu gehören die Folgen Der Frosch mit der Maske (2), Der schwarze Abt (6) und Das Verrätertor (9). Man könnte auch noch Der Engel des Schreckens (8) dazu zählen, da die Handlung hier ähnlich schnell abgearbeitet wird wie im "Frosch" aber eben doch etwas umfangreicher ist. Am schnellsten geht es hingegen im "Verrätertor", weswegen die Handlung dort auch besonders unschlüssig wird.
Die Atmosphäre:
Bei der atmosphärischen Dichte tun sich besonders Folgen der ersten Staffel hervor. Etwa die Die toten Augen von London (1), die Der Hexer (3), Der rote Kreis (5) und Der schwarze Abt (6). Die Folgen 2 und 4 kratzen an dieser Dichte, erreichen sie aber nicht ganz. In der zweiten Staffel gelingt diese Atmosphäre nie. Sie sind aber in anderer Weise von Atmosphäre geprägt.
Die Folgen 7,8, und 10 sind durch häufige Orts- und Szenenwechsel positiv auffällig. Allein die Folgen 9 und 12 haben einen Hauch der Düsterkeit aus der ersten Staffel. Da sich die Folge 11 hier als Einzige nicht zuordnen lässt, beweist sie ihre Sonderstellung als etwas andere Krimihandlung.
Die Folgen 7,8, und 10 sind durch häufige Orts- und Szenenwechsel positiv auffällig. Allein die Folgen 9 und 12 haben einen Hauch der Düsterkeit aus der ersten Staffel. Da sich die Folge 11 hier als Einzige nicht zuordnen lässt, beweist sie ihre Sonderstellung als etwas andere Krimihandlung.
Die Dialoge:
Es gab zwei Folgen die sehr auf Dialogen aufgebaut waren. Der Hexer (3) und Der Zinker (12) ähneln sich in dieser Beziehung sehr. Beide Folgen spielen sehr viel in geschlossenen Räumen. Während es im "Hexer" keine Straßenszenen gibt, sind aber im Zinker drei - vier solcher Szenen vorhanden. Beide Romanvorlagen wurden als Theaterstücke umgesetzt, da sie sich offenbar besonders gut eigneten. Der "Hexer" war sogar ursprünglich ein Theaterstück. Viel mit Dialogen gearbeitet wird auch in den Folgen 1,6,9 und 11. Doch diese sind nur ansatzweise auf Dialogen fußend und hauptsächlich durch Szenen geprägt.
Die Motive:
Bis auf Folge 8 spielen alle Folgen in England, in London oder Umgebung. In Folge 1 geht es um einen Versicherungsbetrug. Außerdem soll eine Alleinerbin um ihr Erbe gebracht werden. In der Folge 2 geht es um Einbrecherbande, dessen Chef eine Schwäche für ein junges Mädchen hat. In Folge 3 geht es um Rache und Selbstjustiz. Folge 4 behandelt wieder das beliebte Thema der Erbschleicherei.
Aber es geht auch um eine Diebesbande. Um Erpressung und Mord geht in Folge 5. Folge 6 behandelt das Thema um einen Goldschatz, während es in Folge 7 wieder um Rache geht. In der Folge 8 versucht man mit Mord und Betrug an ein Vermögen zu kommen. Um einen kühnen Raubzug geht es in der Folge 9. Ein typischer Whodunit ist die Folge 10 mit der einfachen Frage nach dem Mörder.
Aber Wallace wäre nicht Wallace, wenn es nicht auch um Geld ginge. Folge 11 behandelt ein ganz und gar anderes Thema: Gangster gegen Deteiktive und die Jagd nach einer Goldmine. In Folge 12 dann noch einmal das Thema Raub und Betrug.
Aber es geht auch um eine Diebesbande. Um Erpressung und Mord geht in Folge 5. Folge 6 behandelt das Thema um einen Goldschatz, während es in Folge 7 wieder um Rache geht. In der Folge 8 versucht man mit Mord und Betrug an ein Vermögen zu kommen. Um einen kühnen Raubzug geht es in der Folge 9. Ein typischer Whodunit ist die Folge 10 mit der einfachen Frage nach dem Mörder.
Aber Wallace wäre nicht Wallace, wenn es nicht auch um Geld ginge. Folge 11 behandelt ein ganz und gar anderes Thema: Gangster gegen Deteiktive und die Jagd nach einer Goldmine. In Folge 12 dann noch einmal das Thema Raub und Betrug.
Insgesamt betrachtet war die Auswahl okay. Auch wenn Titel wie der "grüne Bogenschütze" oder "Die Tür mit den sieben Schlössern" nicht vertont wurden. Die kamen bei Maritim. Mit 45 Minuten Spielzeit wäre man dem Stoff von beispielsweise "Der Tür mit den 7 Schlössern" bei EUROPA auch nicht gerecht geworden. Maritim spendete diesen Geschichten satte 60 Minuten. Und hier vermisst auch nichts, außer dass die Vorlagen etwas verändert wurden.
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Die Adaption des Respekts - Edgar Wallace bei EUROPA - Folge 10 "Das Geheimnis der gelben Narzissen"