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Derrick und seine Fälle: Folge 243: Katze ohne Ohren

Derrick und seine FälleFolge 243
Katze ohne Ohren

Von Hausbewohnern werden der Tote und dessen Freundin als nette junge Leute beschrieben. Immer höflich und zuvorkommend. Der von drei Kugeln tödlich getroffene Manfred Mauser wurde in der Tiefgarage in der Nähe seines Wagens gefunden. Dieser ist verschlossen, und Mauser hat keinen Autoschlüssel bei sich. Demnach, so folgern Derrick und Klein, wollte er weder wegfahren, noch etwas aus seinem Auto holen.


SzenenfotoOffensichtlich hat jemand den jungen Mann, der sich als selbständiger Kaufmann ausgegeben hat, bewusst aus der Wohnung gerufen, um ihn zu erschießen.

War es seine Lebensgefährtin, die ihn am selben Tag verlassen hat? Karina Wienand wehrt sich zwar gegen Derricks Tatverdacht, sie ist aber andererseits auch nicht in der Lage, für die vermutete Mord-Zeit nachts um 23 Uhr ein Alibi vorzuweisen ... (1)

Irgendwie am Thema vorbei
Eigentlich geht es hier um eine ganz gewöhnliche Mordgeschichte. Ein Dealer und Zuhälter wird "kalt gestellt". Ein Motiv hatten viele. Leider wurde der Fall von all Zuviel Psychologie und Gerede geradezu zerfasert. Aus diesem Grund rückt die Krimihandlung all zu sehr in den Hintergrund. Hätte dennoch ein passabler Krimi daraus werden können?
Ich sage sicher. Wenn man nur diese Katze ohne Ohren-Geschichte außen vor gelassen hätte. Eine Katze, der Ohren weg gebrannt waren, aufgrund der UV-Strahlung ist Ausgangspunkt für die Geschichte. Eine Katze, die der Erzähler Dr. Kostitz in Kapstadt gesehen hatte. Herbert Reinecker geht hier auf die Thematik der Umweltverschmutzung ein.

Meinung des Regisseurs
Horst Tappert nannte in seiner Biographie Svenja Pages als überaus talentiert und Karlheinz Hackl als zartbesaiteten Kollegen. Er fand die Folge am  Ende gelungen und ließ als Regisseur im Abspann die Schlussmusik von Frank Duval weg. Die letzten Worte von Dr. Kostitz sollten beim Zuschauer nachhallen.

Gleich mehrere Gastdarsteller feiern in dieser Folge ihren Abschied von Derrick: Robinson Reichel, Peter Kremer, Svenja Pages, Enzi Fuchs, Karin Anselm und Karlheinz Hackl.

Zum neunten Mal führte Horst Tappert selbst Regie bei einem Derrick.

Darsteller: Horst Tappert, Fritz Wepper, Willy Schäfer, Svenja Pages, Peter Kremer, Karlheinz Hackl, Robinson Reichel, Enzi Fuchs, Karin Anselm und andere
Stab: Musik: Frank Duval Titelmusik: Les Hmphries, Regie: Horst Tappert Produzent: Helmut Ringelmann. Eine Produktion der Telenova Film- und Fernsehproduktion im Auftrag von ZDF, ORF, SRG. Erstsendung: 02.1.1995

(1) = ZDF

(c) by author

Vorheriger Fall: Derrick und seine Fälle: Folge 242: Abendessen mit Bruno
Nächster Fall: Derrick und seine Fälle: Folge 244 - Anruf aus Wien
Der Fall aus heutiger Sicht: Die Katze ohne Ohren als Vorbote der Apokalypse - Derrick und der Mordfall Erde

Kommentare  

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Dr. Kostitz wäre wohl heute bei Fridays for Future aktiv. Ein Krimi ist es aber trotz des Mordes nicht. Kostitz wird zum Sprchrohr des Mahners und Autoren Herbert Reinecker. Nur soviel, dieser hohe moralische Ton wird in den kommenden drei Jahren noch viel stärker der Fall werden. Und selten gelingen.
#3 Ray White 2024-02-18 09:38
Über die Jahre driftete der Autor der Derrick-Folgen ins idiologisch-aktivistische Terrain. Salopp: er begann zu schwadronieren. Laut Horst Tapperts Autobiografie führte dies zur Entfremdung zwischen Hauptdarsteller und Autor. Langatmige Monologe, wie in der "Katze" ohne Zielsetzung, vage bis hin zu Äußerungen wie "...so kann es mit der Welt nicht weitergehen". Lieblingsthemen: Umweltveschmutzung, Kapital oder die bösen Drogen und ihre Hintermänner. Warum Tappert sich dafür hergab, hier auch noch Regie zu führen ist schleierhaft - der Abspann ohne Musik setzt Dr. Kostitz Trivial-Abschluss-Satz jedenfalls unterstreichend in Szene.

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