Mit Sylvester Stallones Bruder auf »tödlicher Safari«
Mit Sylvester Stallones Bruder auf »tödlicher Safari«
Anfangs streitet jeder dies noch ab. Als jedoch das erste Mitglied der Jagdgesellschaft einem Mord zum Opfer fällt, beginnt man offen darüber zu sprechen. Alle haben Angst, jeder verdächtigt jeden. Wer ist der Unbekannte, der fernab jeglicher Zivilisation Selbstjustiz übt? Kommt er von außen? Oder ist der Rächer einer von ihnen? (1)
10 Menschen nehmen an einer Safari teil. Alle zehn sind irgendwie dorthin eingeladen worden. Der Name des sonderhaften Gönners ist Mr. Owen. Niemand hat diesen Mann je gesehen. Als der Plattenspieler im Zeltlager dudelt hören alle die Botschaft von Mr. Owen. jeder ist eines Verbrechens angeklagt: Mord. Doch jeder beteuert seine Unschuld und spricht lediglich von einem schrecklichen Unglück. Mr. Owen sieht das offenbar anders, und bereits kurz nachdem das erste Opfer seine Verteidigungsrede beendet hatte, stirbt dieses an Gift.
Die Afrika-Variante des Stoffes "Zehn kleine Negerlein" von Agatha Christie kann ohne weiteres als die originellste Umsetzung des Stoffes bezeichnet werden. Das liegt einfach daran, dass die Thematik des Kinderreims vor der Kulisse einer afrikanischen Safari viel passender ist. Der Rest bleibt allerdings getreu dem Roman Agatha Christies unverändert. Störend wirkt die kurze Laufzeit (90 Minuten). Denn die Morde geschehen dicht gedrängt und es bleibt kaum Zeit die angeblichen Taten der "Angeklagten" zu erläutern, geschweige denn die Motive des Täters.
Auf der anderen Seite ist die Laufzeit aber auch nicht zu lang, um eventuell zu langweilen. Es fehlt der Umsetzung von Produzent Harry Alan Towers (Dr. Fu Man Chu-Filme) ein gewisses Esprit oder eine unverkennbare Note, wie man sie etwa aus den Hercule Poirot-Verfilmungen mit Peter Ustinov kannte. Hinzu komt dass viele Darsteller recht blass agieren. Ausnahmen bleiben Herbert Lom ("Der rosarote Panther") und natürlich Donald Pleasence. In weiteren Hauptrollen sieht man u.a. Frank Stallone, der stets im Schatten seines berühmten Bruders Sylvester stand, aber auch in verschiedenen Rocky-Filmen mit auftrat. Er ist hier zunächst auch höchst verdächtig, darf aber am Ende als Held der Geschichte hervorgehen. Sarah Maur Thorp hat die weibliche Hauptrolle inne. Die Frage nach dem Täter erübrigt sich meistens wenn Donald Pleasence mitspielt. Da kann man sich schnell jede Raterei erspraren.
Die Motive des Mörders sind hier jedoch auch am Schluss nicht so ganz klar.
Trotz Krimispannung un unheimlicher Musik in der Story, die man glücklicherweise getreu der Vorlage in den 30er Jahren angesiedelt hatte, fehlt dem Film wie gesagt eine besondere Note und entsprechende Atmosphäre. Dies liegt zum Teil an der recht oberflächlich dargestellten Handlung und der schnellen Abfolge eben dieser.
"Tödliche Safari" ist jedoch allemal sehenswert und für Christie-Fans ohnehin ein Muss.
Tödliche Safari
(1) = Pidax