Schimanskis Fälle (3) Der unsichtbare Gegner
Der unsichtbare Gegner
Hauptkommissar Horst Schimanski und sein Kollege Christian Thanner erfahren schließlich von Krages Frau die Zusammenhänge: Schlumm war geflohen, als seine beiden Komplizen entgegen den Abmachungen Schußwaffen gebrauchten. Er hatte das Fahrzeug mit der Beute verschwinden lassen, hielt sich versteckt und wollte mit der Sache nichts mehr zu tun haben. Krage versuchte nun seinerseits, an das Geld heranzukommen, und wurde ebenso wie Schlumm von den bisher unbekannten Gangstern umgebracht. Frau Krage verschweigt dabei, daß sie einen von ihnen kennt - sie will ihn erpressen. Schimanski, der ihr nicht traut, beschattet sie und stößt dabei auf den ehemaligen Soldaten Fritz Henschel. Henschel ist bewaffnet und widersetzt sich der Festnahme. Es kommt zu einem Schußwechsel, bei dem Henschel verletzt wird. Im Verlauf der an sich problemlosen Operation erleidet Henschel einen Gehirnschaden. Da meldet sich ein anonymer Anrufer bei der Polizei: Schimanski müsse für Henschel bezahlen...
Henschels Komplize, der dritte Täter beim Banküberfall, mitverantwortlich für den Tod von Schlumm und Krage, ein Mann, der nichts mehr zu verlieren hat, macht sich auf die Jagd nach Schimanski. Thanner muß den Freund und Kollegen beschützen. (1)
Hhmm, das ist so eine Folge, die man durchaus zweigeteilt betrachten kann. Die Kriminalstory an sich ist im Ansatz sehr spannend. Was am Ende daraus wird ist etwas verwirrend. Doch das ist nicht das Problem. Im Vordergrund stehen wieder einmal Schimanski und seine unkonventionellen Ermittlungsmethoden und Alleingänge. Dabei gerät er nicht selten in Situationen, die gewollt für Slapstick und Komik sorgen aber auch Action mit sich bringen. Eine etwas ernsthaftere Umsetzung der Szenen hätte dem Krimi gut getan. Doch Schimanski, der z.B. niedergeschlagen neben einer Mülltonne liegt und von Polizisten für betrunken gehalten wird, ist nur eines der Szenen in denen der Zuschauer mal wieder sagen kann "dieser Schimanski". Beim Verhör der vermeintlichen Witwe im Büro wird diese geflissentlich nicht beachtet und Thanner und Schimanski schwafeln über dienstliche Dinge. So ein Geplänkel ist einzig und allein für die beiden Hauptfiguren bestimmt und hebt sie in den Fokus ohne jedoch wirklich Substanz zu liefern oder förderlich für die Handlung zu sein. Im Gegenteil, von der Handlung wird abgewichen und der Fluss geht verloren und damit auch die Spannung.
Unter den Gastrollen kann man diesmal Peter Bongartz antreffen, der in den 80er Jahren häufig in Krimis zutun hatte. Im "Tatort" war er sehr häufig zu Gast, aber auch in "Der Alte" und "Derrick". U.a. spielte er auch in der Patricia Highsmith-Verfilmung "Tiefe Wasser" (1983). Besondere Beachtung fand er in der Verfilmung der Autobiographie von Janina Dawid ("Ein Stück Himmel") über ein jüdisches Mädchen in der Nazi-Zeit. Im Hörspielbereich wurde er als Stimme von John Sinclair in den Umsetzungen des Tonstudio Braun bekannt.
Den Mörder in dieser Folge spielt Reinhard Glemnitz, der acht Jahre lang als Assistent Heines das Team des "Kommissars" bereicherte.
Zum ersten Mal tritt hier "Hänschen" als zweiter Assistent von Schimanski auf. Der niederländische Darsteller schrieb später auch einige Schimanski-Drehbücher.
(1)= Tatort-Fundus