Düstere Atmo - schwache Story - Schritte in der Nacht
Düstere Atmo - schwache Story
»Schritte in der Nacht«
In einem Hotel angekommen kommt es zum tödlichen Duell mit einem seiner Verfolger. Der stirbt. Jetzt ist auch die Polizei hinter ihm her. In seiner Wohnung trifft er auf einen zwielichtigen Mann, den er ebenfalls niederschießt. Am Ende entkommt er nur durch Zufall einem letzten mörderischen Komplott.
Zur inhaltlichen Umsetzung:
Der ungewöhnliche Fernsehfilm von Theo Mezger ist 1961 entstanden, wirkt aber durch die Film-Noir-Stilistik wesentlich älter. Bild und Ton sind aber recht gut. Die 42 Minuten lassen sich gut konsumieren. Der Film besticht durch seine Atmosphäre, die unheimlich und bedrohlich für den Zuschauer und den Protagonisten wirkt. Fühlt man sich doch im heimischen Wohnzimmer sicher, so kann man dennoch mitfiebern. Schnell versetzt sich der Zuschauer in die Lage des Protagonisten und man scheint die Geschichte hautnah zu erleben - als wäre man selbst der Verfolgte.
Zur darstellerischen Umsetzung:
Erik Schumann war ein bekannter Schauspieler seinerzeit. Sein Spiel wirkt allerdings viel zu fahrig und stellenweise aufgesetzt. Der Schrecken den er durchmacht ist an vielen Stellen offensichtlich gekünstelt. Auch anderen Darstellern merkt man Fehler an. Dieter Eppler nimmt man die gespielte Überraschung als er Harry am Telefon hat partout nicht ab. Auch die Polizisten und Gangster wirken laienhaft. Allerdings ist Ihnen zu gute zu halten, das auch das Drehbuch erhebliche Schwächen hat.
Zur szenischen Umsetzung:
Man merkt dem Film seinen Theaterstil an. Alles wurde im Atelier gedreht. Ein reines Studiowerk. Doch gerade das macht den eigenen Charme aus. Das Hotel ist unwirklich beschrieben. Es scheint überhaupt in der Stadt nur wenig Leben zu geben. Und die Statisten scheinen nur so auf ihren Auftritt zu warten. Jedenfalls merkt man das den Kneipenbesuchern an.
Die Story
Eigentlich war geplant das ganze als Hörspiel zu produzieren. Doch dann entsann man sich anders. Kein geringerer als Robert Arthur (Die drei ???) war der Erfinder und Schreiber dieser Geschichte. Eine Geschichte, die in sich nicht überzeugt und offenbar nur den Zweck hatte spannend zu sein. Es gibt zuviele Zufälle. Benson entkommt immer wieder durch Zufall und dem vergifteten Tee entkommt er, weil der zufällig verwechselt wurde. Und seinen Anwalt hat er am Ende doch nicht erschossen, weil er zufällig daneben zielte.
Fazit
Abgesehen von den genannten Schwächen der unglaubwürdigen Story und den dürftigen schauspielerischen Leistungen ist es in erster Linie die Atmosphäre die hier besticht und überzeugt und den Kurzfilm damit zu etwas besonderen macht. Das Lob gebührt also in erster Linie den Kamaraleuten und Kulissenbauern sowie Beleuchtern.