DER ALTE - Die Fälle des Leo Kress - Folge 101: Sein erster Fall
Helga Marquart traut ihren Ohren nicht. Direktor Schramm ruft sie persönlich an, um ihr mitzuteilen, dass ihr Mann Ingo morgen aus der JVA Stadelheim entlassen wird. Marquart wusste seit einer Woche, dass ihm zwei von acht Jahren Haft erlassen werden.Hauptkommissar Köster wollte informiert werden, wenn Marquard entlassen ist, denn er hat damals Rache an denen geschworen, die gegen ihn ausgesagt haben: Sasse, Pfeiffer und Kramer. Letzterer lebt nun mit Marquards Frau zusammen.
Die beiden wollen ihre Liebschaft unbedingt geheim halten, doch Marquard kommt schnell dahinter. Gerd Heymann, der nach Kösters Tod auf dessen Nachfolger Kress wartet, kann nicht mehr tun, als die damaligen Zeugen von der Haftentlassung in Kenntnis zu setzen. Doch dann wird Sasse erschossen.
Brenner geht, Johnson kommt
In diesem Fall wird nun Leo Kress eingeführt, der das Morddezernat München 2 übernimmt. Das Morddezernat München 1 hat übrigens Derrick inne. Er arbeitet quasi Tür und Tür mit Kress - doch das wird nie erwähnt. Zu einem kleinen Crossover kam es lediglich in der Derrick-Folge "Das Abschiedsgeschenk".
Zunächst mal ist Heymann auf sich allein gestellt, denn Kress lässt auf sich warten. Heymann verabschiedet sich derweil von seinem langjährigen Kollegen Brenner (Jan Hendriks), der Urlaub in Spanien machen will und danach in ein anderes Kommissariat versetzt wird. Schließlich kommt Kress aus Augsburg und bringt seinen Assistenten von dort gleich mit. Henry Johnson ersetzt damit Brenner.
Es ist schön zu sehen, dass in diesem Fall noch ein wenig auf Köster und Brenner eingegangen wird und letzterer nicht so einfach verschwindet.
Marquard, der aus der Haft entlassen wird, will auch gleich Köster sprechen, doch Kress sagt ihm klar "Sie werden wohl mit mir Vorlieb nehmen müssen".
Das Köster verstorben ist wird hier auch nicht erwähnt. Heymann sagt nur "das es trist und leer im Büro geworden ist".
Unglückliche Titelwahl
Der Titel der Folge "Sein erster Fall" ist etwas unglücklich. Denn Kress ist ja bereits ein erfahrener Beamter und hat schon viele Fälle gelöst. Ein anderer Titel wie "Die Rückkehr" oder "Die Rache" wäre wohl passender gewesen. Als Gaststars spielen Peter Fricke, Evelyn Opela, Amadeus August und Klaus Löwitsch.
Die Handlung ist etwas an Haaren herbei gezogen. Ein Ex-Totschläger zwingt seine Frau und dessen Liebhaber dazu drei Morde zu begehen. Im Gegenzug lässt er die beiden dafür in Ruhe. Spätere Kress-Fälle sind dagegen zum Glück etwas ausgeklügelter.
Autor dieses ersten Kress-Falles ist laut Abspann Tobias Bertram. Allerdings nur ein Pseudonym. Dahinter verbargen sich (lt. Krimihomepage) Regisseur Günter Gräwert sowie Leopold Ahlsen und Volker Vogeler.
Die neue Vorspann-Musik ist gewöhnungsbedürftig und stammt von Eberhard Schoener. Die Idee im Vorspann Bilder aus der Folge im schnellen Schnitt ablaufen zu lassen ist nicht so einfallsreich. Man vermisst schon jetzt den alten Köster-Vorspann und vor allem die Musik von Peter Thomas. Aber die alten Zeiten sind endgültig vorbei.
Diese erste Kress-Folge dauert 70 Minuten und ist damit 10 Minuten länger als die üblichen Folgen. Bei den Wiederholungen im TV wurde aber stets eine gekürzte Version von 60 Minuten gezeigt.
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