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Der Alte - Erwin Kösters Fälle: Folge 57 - Teufelsküche

Der Alte - Erwin Kösters FälleFolge 57
Teufelsküche

In einem dunklen Gastwirtschaftsraum pokert eine nächtliche Runde düsterer Herren, allesamt hochkarätige Mitglieder der Unterwelt. Die Beträge, um die schweigend gespielt wird, sind hoch. Plötzlich wird die Tür aufgestoßen, zwei Maskierte mit Revolvern stürzen herein, sammeln Geld und Waffen ein und sind im Nu wieder verschwunden. Empörung und Wut machen sich unter den Bestohlenen breit: Der Wirt muss jemandem einen Tipp gegeben haben.
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SzenenfotoDa bricht der Wirt zusammen und stirbt an einem Herzschlag. Nun haben es die Herren plötzlich sehr eilig. Köster will sich um den Fall kümmern, obwohl niemand gewaltsam zu Tode gekommen ist. Doch wenig später wird ein Toter gefunden, der ganz offensichtlich mit dem Raubüberfall zu tun hatte.(1)

Skurrile Typen
Die Pokerspieler rächen sich an den  Räubern, weil sie ihre Kohle wieder haben wollen. Mit der Unterwelt sollte man nicht spaßen. Köster verstrickt sich in dieser Folge geradezu in Verhören und bekommt es mit einigen skurrilen Typen zu tun. Die Schwulen in der Bar werden dabei derart klischeehaft dargestellt, dass man selbst als vorurteilsbehafteter Mensch nicht daran glauben mag. Die ganze Geschichte ist konfus, verwirrend und scheinbar völlig zusammenhangslos erzählt.
Dazu kommt noch dass Köster in den Verhören von den Gangstern derart vorgeführt wird, als wolle Autor Vogeler ihm einen Denkzettel wegen polizeilicher Arroganz verpassen.

Die Pokerrunde, die aus Unterweltlern bestehen soll, erinnert eher an eine Truppe aus dem Komödianten- Stadl. Auch die Räuber wirken trotz MP´s eher lächerlich als furchteinflößend. Auch die vielen bleihaltigen Momente dieser Geschichte machen keinen ungewöhnlichen Köster aus diesem Fall, sondern eher einen seltsamen.

Schlechteste Folge ever
Unter allen Lowitz-Folgen ist "Teufelsküche" so ziemlich das Minderwertigste und Schlimmste was ich je gesehen habe. Weitere sehr misslungene Folgen waren i. m. A. "Der Pelikan" und "Der rote Faden". Aber hier wird der Bogen überspannt. Zum Glück war diese Folge eine absolute Ausnahme. Selbst in den schwachen 30er Folgen gab es wesentlich bessere Beiträge.
Einzig interessant bleibt ein Dialog indem Köster Heymann das "Du" anbietet. Heymann lehnt es ab. Begründung für ihn: Es hat etwas mit Alter zutun.
 
Darsteller: Siegfried Lowitz, Michael Ande, Jan Hendriks, Henning Schlüter, Wolfgang Zerlett, Brigitte Horney, Gerd haucke, Nikolaus Lansky, Robert Meyer, Dirk Galuba, Peter Stromberger, Werner Schulenberg  u.a.
Stab: Buch: Volker Vogeler,  Titelmusik: Peter Thomas, Musik: Frank Duval, Redaktion: Peter Renfrantz, Produzent: Helmut Ringelmann, Regie: Theodor Grädler. Eine Produktion der Telenova Film und Fernsehproduktion im Auftrag von ZDF, ORF, SRG.  Erstausstrahlung: 12.02.1982 (ZDF)


Diese Folge ist enthalten auf der DER ALTE-Collector´s Box Vol .3
MORE Home Entertainment GmbH & Co. KG
(1)= 3sat
© by author 04/10 (Rezensionstext)
Letztes Update: 10/23
 

Kommentare  

#1 Doktor Römer 2022-10-20 16:12
Diese Folge lässt mich immer noch ratlos zurück. Was wollte Volker Vogeler hier erzählen? Eine Gangstergeschichte, oder ein Homosexuellen-Drama? Eine halbwegs vernünftige und nachvollziehbare Geschichte gibt es nicht. Was sollte das Motiv sein? Werner Furth wollte den Chef der Schwulen-Gang (der arme Dirk Galuba) mit dem Überfall "imponieren"? Soderbare Art der Liebesbezeugung... Und Theodor Grädler war da definitiv der falsche Regisseur dieser Folge. Er scheint hier den Kollegen Brynych imitieren zu wollen. Wobei Brynych vielleicht der einzige Regisseur, der dieser "Geschichte" etwas hätte abgewinnen können. Nicht von der Nicht-Geschichte. Aber die Gangster und die Leder-Buben wären vielleicht komischer und lustiger werden können. Wobei auffällt: Der Musik-Verweigerer Grädler setzt hier fast schon exzessiv Duval-Musik ein. Das rettet das Ganze aber nicht. Wirklich der schlechteste Köster-Krimi. Nicht mal "Der rote Faden" aus dem gleichen Jahr ist so furchtbar wie diese Folge. Und das will was heißen. Und dass Brigitte Horney und Gerd Haucke in diesem Schwachsinn mitspielen müssen, ist fast schon tragisch.
#2 Frank Reichelt 2022-10-21 12:29
Ich kann mir die Folge nur so erklären:
Regisseur Grädler hat vor dem Dreh gesagt: "Ich weiß, ihr seid alle hervorragende Schauspieler aber ihr tut jetzt alle so als wärt ihr eine Laienspieltruppe aus Hintertupfingen die gnadenlos übertreibt."
Allein schon wie Haucke den Herzinfarkt zelebriert erinnert an C-Western, wo sich der erschossene minutenlang im Staub wälzt, bis er endlich den Löffel abgibt.

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