40 Jahre Tatort: LUTZ MOIK
(1930 - 2002)
Nach Ende des Zweiten Weltkrieges wirkte Moik in einigen Hörspielen sowie im Kinderfunk bei Dr. Ilse Obrig mit. 1947 besetzte ihn Hans Müller besetzte mit der Hauptrolle in dem Drama "UND FINDEN DEREINST WIR UNS WIEDER, einer Geschichte um Jugendliche in den Wirren der Nachkriegszeit.
Moik entschied sich während seines Kunststudiums mit dem Ziel Bühnenbildner endgültig für den Beruf des Schauspielers und nahm Unterricht bei Leonore Ehn. Danach folgten u. a. die DEFA-Filme 1-2-3 CORONA (1948), UND WENNS NUR EINER WÄR (1949) oder FÜNF UNTER VERDACHT (1950).
Mit der Hauptrolle des armen Köhlerburschen Peter Munk im ersten deutschen Nachkriegs-Farbfilm "DAS KALTE HERZ" (1950), den Paul Verhoeven nach einem Märchen von Wilhelm Hauff für die DEFA drehte, wurde Moik zum Star.
Wenig später verließ der Schauspieler wegen der politischen Verhältnisse die DDR und ließ sich in der Bundesrepublik nieder. 1951 besetzt ihn Paul Verhoeven mit die Rolle des Sohnes Gerhard Homma in seinem preisgekrönten Kriminaldrama "DIE SCHULD DES DR. HOMMA. Es folgten u. a. die Filme DER FRÖHLICHE WEINBERG (1952), CHRISTINA (1953), MEIN 16 SÖHNE (1956), DER EISERNE GUSTAV (1958) sowie FABRIK DER OFFIZIERE (1960), einer seiner letzten Leinwandauftritte.
Ab den 1960er Jahren wandte sich Lutz Moik wieder verstärkt der Theaterarbeit zu, stand unter anderem in Aachen, Dortmund, Hannover, Stuttgart und Düsseldorf auf der Bühne und ging auf Tournee. Zwischen 1970 und 1982 wirkte er an Schweizer Theatern wie beispielsweise in Bern und spielte am Wiener "Theater in der Josefstadt".
1981 gab der Schauspieler in SCHATTENBOXEN als KOMMISSAR BERGMANN sein Tatort-Debüt, den er in BLUTENTRÄUME (1983) noch ein weiteres Mal verkörperte.
Anfang der 1980er Jahre musste der Schauspieler etwas kürzer treten, da er an Multipler Sklerose erkrankte. Er spielt jedoch weiter, obwohl er bereits an den Rollstuhl gefesselt war. So war er 1992 und 1993 als Richard Graf in der Serie GUTEN ZEITEN, SCHLECHTE ZEITEN zu sehen. 1996 war in DIE TODESOPERATION, einer Folge der Serie DIE DREI, in seiner letzten Rolle zu sehen. Lutz Moik erlag am 4. Juli 2002 in Berlin-Charlottenburg mit 71 Jahren seiner langjährigen, schweren Krankheit.
© by Ingo Löchel