40 Jahre Tatort - 2008: Das Ermittlerduo Keppler und Saalfeld
Das Ermittlerduo
Keppler und Saalfeld
Denn etwa ein halbes Jahr später, genauer gesagt am 25.Mai 2008, gaben Simone Thomalla als Kommissar Eva Saalfeld und Martin Wuttke als Kommissar Andreas Keppler in TODESSTRAFE, dem 700. Tatort, ihr laues Debüt als neue Ermittler des MDR.
Gerade mit dem Zug in Leipzig angekommen, wird Hauptkommissar Andreas Keppler (Andreas Wuttke) direkt zu einem Tatort gerufen, wo ihn in Gestalt seiner Ex-Frau seine neue Kollegin Eva Saalfeld (Simone Thomalla) erwartet.
Hans Freytag, Betreiber des Veranstaltungszentrums "Fabrik", ist ermordet worden. Als er erstochen wurde restaurierte er gerade ein Boot, an dessen Bug das Wort "Todesstrafe" gesprüht wurde. Hintergrund könnte eine Strafanzeige seiner Ex-Frau Sibylle sein, die behauptet, dass er ihre gemeinsame Tochter missbraucht habe ....
Das Tatort-Debüt der beiden neuen Kommissare war aber wahrlich nicht das Gelbe vom Ei. Was man von den beiden Schauspieler durchaus auch sagen konnte. Auf der einen Seite Andreas Wuttke als ruppiger und unfreundlicher Kommissar, der noch nicht einmal in der Lage war, seine Kollegen zu begrüßen. Auf der andere Seite Simone Thomalla, die ziemlich übertrieben agierte.
Am 6. Juli 2008 folgte mit AUSWEGLOS (dem 701. Tatort) bereits der zweite Fall des Ermittlerduos, der ebenfalls kein Knaller war und noch dazu arg konstruiert wirkte. Auch die beiden Schauspieler, vor allem Simone Thomalla, konnten auch hier in keiner Weise überzeugen und schienen mit ihren Rollen sichtlich überfordert. Doch zum Ende des Jahres 2008 konnten sich Wuttke und Thomalla in UNBESTECHLICH (gesendet am 7. Dezember 2008) ein klein wenig steigern.
Ab 2009 wollten sich die Tatort-Drehbuchautoren anscheinend wieder gesellschaftskritische Themen widmen und auf die Fahne schreiben. So ging es u. a. in MAUERBLÜMCHEN um die Auswüchse des modernen Arbeitsmarktes, wie Zeitarbeit und illegale Beschäftigung, in FALSCHES LEBEN, um die allseits beliebte DDR-Vergangenheit oder in HEIMWÄRTS um physische und psychische Gewalt gegen Alte und Kranke. Doch trotz all der thematisierten Gesellschaftskritik, verstehe ich unter einer spannenden und gut konstruierten Handlung weiß Gott etwas anderes.
Den bisher letzten Fall der beiden Tatort-Ermittler sah man am 12. Dezember 2010 unter dem Titel SCHÖN IST ANDERS, der ebenfalls nicht wirklich überzeugen konnte.
Als Polizisten auf einer Baustelle ein verlassenes und demoliertes Fahrzeug finden, machen sie eine grausige Entdeckung: Im Kofferraum des Autos liegt eine Leiche. Die Kommissare Eva Saalfeld und Andreas Keppler finden heraus, dass es sich bei dem Toten um Jörg Korsack handelt, den Personalleiter der städtischen Verkehrsbetriebe ....
Der Schauspieler Martin Wuttke agierte in seiner allseit bekannten ruppigen und unfreundlichen Art (er hätte vielleicht doch lieber auf der Theaterbühne bleiben sollen) und Simone Thomalla verzog mal wieder im gesamten Film keine Miene. Ihr Gesicht sah so aus, als hätte man ihr vor dem Drehen Botox gespritzt, um so eine Lähmung ihrer Gesichtsmuskeln zu verursachen, um jedwedes Mienenspiel gleich im Keim zu ersticken.
Frau Thomalla sieht zwar noch immer schön aus, aber schön sein heißt noch lange nicht, auch schauspielern zu können bzw. Rollen aller Genres spielen zu können.
SCHÖN IST ANDERS ist zudem ein gutes Beispiel dafür, wie der TATORT in den letzten Jahren zu einer Art liebloses Gesellschaftsdrama getarnt im Gewand eines Krimis vermengt mit Gesellschaftskritik, verkommen ist, was aber aufgrund der nervigen und langweiligen Handlung und der gewöhnungsbedürftigen Darstellung teils zweitklassiger Schauspieler leider mal wieder gründlich in die Hose gegangen ist.
Vielleicht sollten die Drehbuchautoren und Regisseure mal gemeinsam eine Therapie beim Psychologen machen und sich ihren ganzen seelischen Müll von der Seele reden. Vielleicht würden sie dann mal wieder einen vernünftigen Kriminalfilm zustande bekommen.
Nach dem sehr guten Tatort WIE EINST LILY folgte leider mit SCHÖN IST ANDERS bereits der zweite Tatort-Langeweiler in Folge, der nicht im mindestens überzeugen konnte.
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