Dr. Crippen an Bord
Dr. Crippen an Bord
Crippen gibt an, dass sich seine Frau wohl nach Brasilien zu ihrem Liebhaber abgesetzt habe. Monate später taucht dort eine Todesanzeige für Cora auf.
Ein Freund der Toten glaubt nicht daran, und schaltet die Polizei ein. Oberinspektor Düwell (René Deltgen) nimmt die Ermittlungen auf und hat auch bald berechtigte Zweifel daran, dass Cora in Brasilien starb. Dann findet man in Crippens Garten Leichenteile. Zu diesem Zeitpunkt ist der Arzt bereits verschwunden ... (1)
Sich auf einen Film des Jahres 1942 einzulassen ist freilich eine ganz andere Nummer, als wenn man sich einen Film der 50er oder 60er Jahre betrachtet. "Dr. Crippen an Bord" leidet unter vielem. Nebensächlichkeiten in der Handlung seien dabei nur das kleinste Übel. Die Kostüme seinerzeit waren entweder maßlos über- oder untertrieben. Die weibliche Figur und das Gesicht des falschen Jungen erkennt man sofort. Kein Wunder also, daß Dr. Crippen an Bord erkannt wurde. Ferner agieren die Schauspieler vor größtenteils künstlichen Kulissen. Hintergründe beispielweise, die aus gemalten oder fotografierten Bildern bestehen. 1942 vielleicht gängig bei Filmen, aber hier fehlt es doch extrem auf.
Die Schauspieler leisten allesamt gute Arbeit. René Deltgen ist jedoch einer der wenigen, der es bis in die Nachkreigszeit und in das deutsche Kino der 60er Jahre geschafft hat. Rudolf Fernau und O.E. Hasse, hier noch in kleinen Nebenrollen gehören ebenfalls dazu. Auch Paul Dahlke dürften einige noch kennen. Elisabeth Scherers Filmarbeit lässt sich soweiso an einer Hand abzählen. 2001 sorgte sie jedoch noch einmal in Till Schweigers Komödie "Jetzt oder Nie" für Furore, wo sie auch einen Preis einheimste.
Fazit: Kein großer Kriminalfall wie beschrieben (vielleicht zu jener Zeit), aber alles in allem eine mager inszenierte Geschichte, der es zudem an Spannung fehlt.
(1)= Pidax