Das letzte Weekend
Das letzte Weekend
Eine unheimliche Stimme verkündet aus einem Lautsprecher die Anklagepunkte.
Bald vollstreckt der geheimnisvolle Gastgeber die selbst ausgesprochenen Todesurteile, und die auf der Insel Gefangenen werden einer nach dem anderen durch einfallsreiche Mordmethoden hingerichtet. Angst macht sich breit, jeder verdächtigt jeden, keiner traut dem anderen mehr – und die zehn kleinen Holzfigürchen, die auf dem Esstisch stehen, verringern sich nach jedem Mord um jeweils ein Stück … (1)
Agatha Christie auf Russisch. Geht das? Diese Frage habe ich mir auch gestellt und konnte es deshalb kaum abwarten, die DVD in den Player zu legen. Man kennt die Umsetzung des berühmten Christie-Stoffes "...und dann gab es keines mehr" aus unzähligen Verfilmungen mit verschiedenen Titeln. Nicht alle waren sehr gelungen. Besonders die Titelwahl stellte die Macher oft vor so manche Probleme und in Deutschland lief die selbe Produktion schonmal unter unterschiedlichen Titeln. Sollte man den Film "Zehn kleine Negerlein" nennen? Die Russen machten es anders und nannten den Film das "letzte Weekend". Wobei Weekend sowohl im englischen als auch im russischen und polnischen soviel wie Wochenende bedeutet. Eine Negerinsel kommt hier auch vor. Und diese Insel liegt unheimlich im dichten Nebel auf den Klippen. Das ergibt einen düsteren Thriller. Einen Gruselkrimi mehr als ein Krimi von Christie.
Auch die Darsteller in diesem Schocker sind für russische Verhältnisse wirklich glänzend.
Der Film der Russen hält sich als einziger sehr getreu an die Vorlage und verwendet auch das originale Ende. Das Werk gilt als Geheimtipp, als Schatz und ist ein wahrer Horror-Thriller.