Ein Fall für Leon Kramer (5) Die Prophezeiung
Die Prophezeiung
Die Fälle des Leon Kramer sind etwas spritziger und actionreicher geworden,was jedoch nicht heisst, das man es mit einer überladenen Handlung zutun bekommt. Das Gegenteil ist der Fall. Die Geschichte ist zum einen mit 50 Minuten Länge sehr erträglich, zum anderen sind die Charaktere sehr weich gezeichnet, so dass eine Stimmüberflutung ausbleibt. Auch der Storyaufbau erinnert eher an die klassische Erzählweise von Hörspielen, die einfach gestrickt sind, und eine überschaubare Handlung bietet.
Die Figur Leon Kramer hingegen und die Rahmenhandlung sind nicht wirklich erwähnenswert, und erheben sicher keinen Anspruch auf das Prädikat "Muss man gehört haben". Weder Story noch Charaktere bleiben im Gedächtnis, auch wenn sie noch so liebevoll gezeichnet sind wie hier.
Die bekannten Stimmen von Robert Missler und Konrad Halver steigern zumindest den Wiedererkennungswert. Und wieder kommt man sich vor, wie in einem klassischen Hörspiel aus den 80er oder 90er Jahren. Die Hauptrollen von Fabian Harloff und Sascha Draeger bleiben allerdings blass. Beide Sprecher waren als Kinder schon relativ wenig markant. Auch hier geben Sie den Rollen keinen besonders einprägsamen, eigenen Charakter.
Für die musischen Klänge hat man sich wenig vorgenommen. Und wieder begegnet uns ein Merkmal der eher klassischen Hörspiele. Die Musik ist gut und effektvoll, und nach jedem Track gesetzt. Das Tempo wird dadurch gefördert und ausserdem ist es der Erzählweise zuträglich.
Den Covern kann man nichts Böses anhaben. Auch hier ist alles eher einfach gehalten, und wenn man es weiß, dann signalisiert es dem Käufer schon vor dem Kauf, dass es sich nicht um eine pompöse Megaproduktion, sondern um einfache Kost für Zwischendurch handelt.
Fazit: Wer die leichte Unterhaltung liebt, und trotzdem Spannung und gute Sprecher hören will, der ist bei Leon Kramer genau richtig. Das Gefühl ein wirkliches interessantes Hörspiel gehört zu haben, vermittelt die Folge jedoch nicht.