Kommissar Dobranski (11) Der falsche Franzose

Kommissar Dobranski (11) Der falsche FranzoseDer falsche Franzose
Kommissar Dobranski (11)
mit Konrad Halver, Irmgard Jedanzik, Rüdiger Schulzki, Robert Missler, Karsten Schmidt sowie Alex Grimm, Ruth Rockenschaub, Ali Sommer, Oliver Böttcher, Kai-Uwe Eiserbeck, Stanislav Rusch, Marko-Peter Bachmann, Christian Enner, Olga Sojka, Schizo Chris
Buch: Raimon Weber
Produktion und Technik: Marko-Peter Bachmann
Regie, Sounds, Musik: Sebastian Steffens
Cover: Adrian Kleindorf
Aufgenommen in den Graceland-Studios/Hamburg
ca. 59 Minuten
ISBN:  978-3-7857-3879-5
VÖ: 16.06.2009

Dobranski Media GmbH und Co. KG/Lübbe Audio 2009

Eine kastrierte Leiche wurde in der Straße "Am Millerntor" gefunden. Der Tote -ein junger Mann- lag auf dem Rücken. Die helle Jeanshose schien komplett in Blut getaucht worden zu sein. Kommissar Dobranski geht es bei der Suche nach dem Mörder buchstäblich an den Kragen:


„Die Schlinge schnitt in mein Fleisch. Es war ein Gefühl, als hätte jemand eine Handvoll Eis in meine Kehle gekippt. Meine Augen würden gleich wie überreife Trauben aus ihren Höhlen springen. Ich zappelte und schmeckte Blut. Der Sauerstoffmangel ließ mein Bewusstsein schwinden. Wie ein Lichtball, der immer kleiner und dunkler wurde. Ich verreckte im stählernen Griff des Riesen. In einer Postfiliale.“

Dobranskis neuster Fall ist höchst pikant. Eine kastrierte Leiche. Da ist sie also wieder, die viel gepriesene Dobranski-Brutalität. Seine Morde sind schon manchmal bizarr und schonungslos, aber auch nicht immer ganz logisch. Warum man nun einen Menschen gleich die Genitalien entfernen muss, weil er die Ehre einer alten Frau beschmutzt hat, bleibt unverhältnismäßig. Doch hier liegt eben die unscharfe Grenze bei Dobranski. Das Bizarre und Brutale paart sich mit dem Satirischen. Seitenhiebe auf Gesellschaft und Politik bleiben nicht aus. Somit ist bei Dobranski alles haarscharf an der Grenze . Ob es nun Kraftausdrüke sind, oder fragwürdige Hörspielbrutalismen, die vor 25 Jahren ohne Weiteres auf dem Index gelandet wären. Und obwohl alles recht kurios ist, so kann man nie richtig über die Szenen lachen, allenfalls einmal schmunzeln.

Spannung und Krimihandlung werden natürlich auch bedient, so dass Hörspielunterhaltung auf jeden Fall gegeben ist.

Die Sprecher sind eben ganz Dobranski und Rüdiger Schulzki (alias X-RAY 1) ist ganz und gar der Gentlemen-Mörder aus dem Süden. Der falsche Franzose ist ein Unikum, und den konnte wohl kein Geringer sprechen als Robert Missler. Der ist übrigens sehr wenig Missler in dieser Rolle, und kann so herrlich übertrieben schreien. Gäbe es einen Award für den besten Hörspielschrei des Jahres wäre er sehr verdächtig.

Die Titelmusik ist ein Gemisch aus Jerry Cotton und James Bond-Theme, und doch ganz eigen. Auf jeden Fall steigern die Klänge die Spannung nach dem Mord im Intro. Ganz so wie einst beim Kommissar im Fernsehen. Die übrige Musik ist nicht immer sehr nett und ohrenfreundlich, aber auch nicht sehr unpassend oder schlecht. Ein Krimi eben, der auch mal mit einfachen Tönen auskommt.

Das Cover ist wie schon aus den Folgen 9 und 10 gewohnt mit Dobranski (Halver) im Bild. Immer etwas Comichaft und doch real gezeichnet. Eben so wie auch der Inhalt ein Gemisch aus Beiden ist, deren  Grenzen jedoch verwischen. Im Innenteil gibt es ebenfalls eine nette Hamburg-Zeichnung. Der Rest des Inlays besteht jedoch bedauerlicherweise fast nur aus Werbung.

Der Gästezugang für Kommentare wird vorerst wieder geschlossen. Bis zu 500 Spam-Kommentare waren zuviel.

Bitte registriert Euch.

PhantastischesKrimi/ThrillerHistorischesWesternAbenteuer/ActionOff TopicBackgroundImpressum

Wir verwenden Cookies, um Inhalte zu personalisieren und die Zugriffe auf unsere Webseite zu analysieren. Indem Sie "Akzeptieren" anklicken ohne Ihre Einstellungen zu verändern, geben Sie uns Ihre Einwilligung, Cookies zu verwenden.