Devot

Cover zu DevotDevot
(Devot)
mit Annett Renneberg, Simon Böer,
Tomek Piotrowski

Regie: Igor Zaritzky
Drehbuch: Igor Zaritzky
Kamera: Guntram Franke
Musik: Moritz Denis / Eike Hosenfeld
FSK 16
Deutschland / 2003


In einer regnerischen Nacht nimmt Henry die junge Prostituierte Anja mit nach Hause. Doch schnell kommen ihm Zweifel an Anjas Identitt. Welches dunkle Geheimnis trgt sie mit sich herum? Im Verlauf der Nacht geraten beide in den Sog eines psychologischen Spiels. Dieser Psychothriller reit einen mit in die Abgrnde der menschlichen Seele wie eine Achterbahnfahrt mit spiralfrmigen Szenen, irritierenden Wendungen und knochentiefen Schocks!
 
Es ist wohl keineswegs übertrieben, wenn man dieses Werk von Regisseur Igor Zaritzky zu den wirklich guten Filmen zählt, die aus deutschen Landen kommen. Doch sollte man auch fairerweise anmerken, das "Devot" sicherlich nicht den Geschmack aller treffen wird und einige Leute diesen Film eher als langatmig ansehen werden. Das liegt wohl in der Tatsache begründet, das dieser tolle Psycho/Thriller ein kammerspielartiges 2-Personenstück darstellt, das aber kaum intensiver auf den Zuschauer wirken könnte. Die Besonderheit dieses Films liegt hauptsächlich darin begründet, das die Kernaussage der Geschichte nie zu 100 % ersichtlich ist und so sehr viel Spielraum für eigene Interpretationen lässt, was das Gesamtwerk in meinen Augen noch einmal zusätzlich aufwertet.

Um einen solchen Film interessant zu gestalten und die volle Aufmerksamkeit des Betrachters einzufordern, braucht man natürlich erstklassige und ausdrucksstarke Darsteller, die man hier mit Annett Renneberg und Simon Böer ganz eindeutig gefunden hat. Die beiden sorgen durch ihr exzellentes Schauspiel dafür, das zu keiner Zeit Langeweile aufkommt und der Zuschauer vom geschehen fasziniert ist. Besonders die meiner Meinung nach erstklassigen Dialoge der beiden geben einen tiefen Einblick in das perfide psychische Katz-und Mausspiel, das sich zwischen den beiden Personen entwickelt. Was am Anfang noch wie eine ganz normale Situation zwischen Freier und Prostituierter aussieht, das entwickelt sich mit der Zeit in ein Frage-und Antwortspiel, bei dem man als Zuschauer nie genau weiss, wo die Wahrheit aufhört und die Lüge anfängt.

Von Minute zu Minute verdichtet sich die vorhandene Grundstimmung, die teils beklemmende Ausmaße annimmt. Das Psychospiel zwischen den beiden schaukelt sich immer weiter hoch und wird auf einmal blutiger Ernst. Hinzu kommt noch die Tatsache, das im Abstand von wenigen Minuten immer ein anderer die Oberhand in diesem psychischen Machtspiel hat. Die beiden Darsteller verunsichern sich gegenseitig so stark, das die eben noch vorhandene Kontrolle der totalen Verunsicherung weichen muss, die phasenweise sogar in Hilflosigkeit abdriftet.

Und das alles wird darstellerisch wirklich autenthisch und absolut überzeugend umgesetzt, so das es eine wahre Freude ist, den beiden Akteuren bei ihrer Arbeit zuzuschauen. Die beiden sorgen so für ein mehr als intensives Filmerlebnis, das auch nachhaltig im Gedächtnis hängenbleibt und den Zuschauer noch lange beschäftigt. Dafür sorgt allein schon das heftige und schockierende Ende, das in meinen Augen wieder mehr Fragen aufwirft, als es beantwortet. Doch genau diese Tatsache macht "Devot" zu etwas ganz Besonderen und lässt der Fantasie des Betrachters freien Lauf. Ein Film, den man sich nicht entgehen lassen sollte, vor allem dann nicht, wenn man Liebhaber von kammerspielartigen und dialoglstigen Filmen ist, die es verstehen, einen in ihren Bann zu ziehen.


Die DVD
Vertrieb: Ascot Elite
Sprache / Ton: Deutsch DD 2.0 Stereo, DD 5.1 Surround
Bild: 1.78:1 ( 16:9 Anamorph Widescreen)
Laufzeit: 86 Minuten
Extras: Making of, Trailer, Liebesszene "Extended Version", Short Film, Musik Video, Entfallene Szenen, Casting Video


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