Schwegel, Theresa: Das Gesetz der Spinne

Schwegel, Theresa: Das Gesetz der SpinneDas Gesetz der Spinne
(Person of Interest)
von Theresa Schwegel
aus dem Amerikanischen von Thomas Bertram
Knaur Taschenbuch
erschienen: Sommer 2009 (Deutschland), 2007 (USA)
479 Seiten; 8,95 €
ISBN: 978-3-426-50202-0

Droemer Knaur

Manchmal ist es einfach ärgerlich. Da hat ein Krimi alles, was eine mitreißende, spannungsgeladene Story benötigt, und doch gelingt es dem Buch einfach nicht, den Leser zu fesseln. Ein perfektes Beispiel für einen solchen Fall ist »Das Gesetz der Spinne« von Theresa Schwegel.

Zerlegt in seine einzelnen Bestandteile hört sich der Cop-Thriller wirklich fantastisch an. Der Plot etwa schreit geradezu nach Spannung und (zwischenmenschlicher) Dramatik. So heißt es auf der Coverrückseite:

Detective Craig McHugh vom Chicago PD ist als Undercover-Agent auf eine chinesische Drogen-Gang angesetzt worden. Als seine 17-jährige Tochter anfängt, Ecstasy zu schlucken, gerät die ganze Familie unversehens in einen Strudel aus Angst und Gewalt. Denn der Stoff stammt von genau der Gang, die Craig gerade hochnehmen will. Und was noch explosiver ist: Seine Tarnung droht aufzufliegen ...

Und auch jenseits der Handlung hat das Buch so einiges zu bieten. Interessante, vielschichtige Charaktere, dramatische Entwicklungen und ein glaubwürdig skizziertes Milieu etwa. Und doch erweist sich die Lektüre von Schwegels Thriller als reichlich lahme Angelegenheit.

Woran liegt's?

Zum einen wohl daran, dass die junge Autorin ihre Erzählung zwar mit einer Menge hochinteressanter Zutaten würzt, diese aber einfach nicht zu einer ausgefeilten Komposition zusammenfügen kann. An sich sind die einzelnen Bestandteile von »Das Gesetz der Spinne« allesamt nicht zu verachten. Im Zusammenspiel harmonisieren sie aber einfach nicht miteinander. Es ist, als hätte man ein Puzzle vor sich liegen, bei dem man weiß, was für ein Bild am Ende entstehen soll, das sich aus den vorhandenen Teilen aber einfach nicht zusammensetzen lassen will.

Zum anderen erweist sich die Wahl des Präsens als Erzählzeit als katastrophal. Ich bin ohnehin kein Freund von Geschichten, die in Gegenwartsform geschildert werden. Es gibt aber immer wieder Autoren (wie etwa Cody McFadyen), die damit dennoch recht passabel umgehen können. Schwegels Roman bricht die Wahl des Präsens' aber endgültig das Genick. Immer wieder stockt der Lesefluss, weshalb es einfach nicht gelingt, in die Story einzutauchen.

»Das Gesetz der Spinne« ist ein vom Grundgedanken her überzeugender, von der Umsetzung her aber schwacher Thriller. Die packende Story, die auf dem Cover angekündigt wird, will sich einfach nicht entfalten. Wer süchtig nach Spannungsliteratur ist und absolut keine Vorbehalte gegen das Präsens als Erzählzeit hat, dem könnte Schwegels Werk gefallen. Alle anderen sollten erst einmal einen ausgiebigen Blick ins Buch werfen, bevor sie sich endgültig für die Lektüre entscheiden.

Der Gästezugang für Kommentare wird vorerst wieder geschlossen. Bis zu 500 Spam-Kommentare waren zuviel.

Bitte registriert Euch.

PhantastischesKrimi/ThrillerHistorischesWesternAbenteuer/ActionOff TopicBackgroundImpressum

Wir verwenden Cookies, um Inhalte zu personalisieren und die Zugriffe auf unsere Webseite zu analysieren. Indem Sie "Akzeptieren" anklicken ohne Ihre Einstellungen zu verändern, geben Sie uns Ihre Einwilligung, Cookies zu verwenden.