Schwegel, Theresa: Das Gesetz der Spinne
Das Gesetz der Spinne
Detective Craig McHugh vom Chicago PD ist als Undercover-Agent auf eine chinesische Drogen-Gang angesetzt worden. Als seine 17-jährige Tochter anfängt, Ecstasy zu schlucken, gerät die ganze Familie unversehens in einen Strudel aus Angst und Gewalt. Denn der Stoff stammt von genau der Gang, die Craig gerade hochnehmen will. Und was noch explosiver ist: Seine Tarnung droht aufzufliegen ...
Und auch jenseits der Handlung hat das Buch so einiges zu bieten. Interessante, vielschichtige Charaktere, dramatische Entwicklungen und ein glaubwürdig skizziertes Milieu etwa. Und doch erweist sich die Lektüre von Schwegels Thriller als reichlich lahme Angelegenheit.
Woran liegt's?
Zum einen wohl daran, dass die junge Autorin ihre Erzählung zwar mit einer Menge hochinteressanter Zutaten würzt, diese aber einfach nicht zu einer ausgefeilten Komposition zusammenfügen kann. An sich sind die einzelnen Bestandteile von »Das Gesetz der Spinne« allesamt nicht zu verachten. Im Zusammenspiel harmonisieren sie aber einfach nicht miteinander. Es ist, als hätte man ein Puzzle vor sich liegen, bei dem man weiß, was für ein Bild am Ende entstehen soll, das sich aus den vorhandenen Teilen aber einfach nicht zusammensetzen lassen will.
Zum anderen erweist sich die Wahl des Präsens als Erzählzeit als katastrophal. Ich bin ohnehin kein Freund von Geschichten, die in Gegenwartsform geschildert werden. Es gibt aber immer wieder Autoren (wie etwa Cody McFadyen), die damit dennoch recht passabel umgehen können. Schwegels Roman bricht die Wahl des Präsens' aber endgültig das Genick. Immer wieder stockt der Lesefluss, weshalb es einfach nicht gelingt, in die Story einzutauchen.
»Das Gesetz der Spinne« ist ein vom Grundgedanken her überzeugender, von der Umsetzung her aber schwacher Thriller. Die packende Story, die auf dem Cover angekündigt wird, will sich einfach nicht entfalten. Wer süchtig nach Spannungsliteratur ist und absolut keine Vorbehalte gegen das Präsens als Erzählzeit hat, dem könnte Schwegels Werk gefallen. Alle anderen sollten erst einmal einen ausgiebigen Blick ins Buch werfen, bevor sie sich endgültig für die Lektüre entscheiden.