Masson, Sophie - Case of the Diamond Shadow
Case of the Diamond Shadow
George Dale und Daisy Miller sind Freunde - nicht mehr ... oder doch
... vielleicht ... trotzdem ... Daisy ist im Moment auf etwas anderes konzentriert.
Schließlich hat sie es geschafft, sich einen neuen Job zu angeln. Gelangweilt und abgekämpft durch die Arbeit in einem mehr oder weniger perspektivenlosen Schreibbüro,
erhält sie die Stelle bei Mrs. Peabody, einer Witwe, die auf der Suche nach
einer Privatsekretärin war. Daisy ist begeistert - das ist es, was
sie sucht: Gute Bezahlung, Abenteuer, Chancen.
George kann sich nicht helfen, er ist eifersüchtig. Als Daisy nun mit der exzentrischen australischen Dame nach London geht, macht er sich ebenfalls auf den Weg dorthin. Daisy hat viel Spaß in ihrer Arbeit. Sie trifft interessante Leute, kommt mit der Society Londons in
Kontakt, verbringt sogar Zeit mit einem jungen
Franzosen, Victor, der eindeutig versucht ihr zu gefallen.
Die Geschichte entwickelt sich bald zu einer spannenden Handlung:
Karten gelangen an. Sie stammen von einem Dieb, der sich selbst "The
Shadow" nennt, und es wagt, nicht nur seine Opfer über seine
Absicht sie zu berauben zu informieren, sondern fügt auch noch Zeit und Ort angibt. Dummheit oder Arroganz? Wer wäre so dumm?
Und doch, er ist erfolgreich.
Daisy und George, der davon träumt ein Schriftsteller zu werden und die Geschichte detailliert festhält, finden sich in der Mitte
der Geschichte wieder - und versuchen den "Fall des Diamond
Shadow" zu lösen.
Die Geschichte spielt in einer Ära, die in der
deutschen Unterhaltungsliteratur nicht unbedingt breit vertreten ist: Die 30er Jahre, kurz vor dem Krieg, der die Welt für immer verändern wird. Die "Gesellschaft", immer noch mit dem Hauch
von Glamour, befindet sich im Übergang von einer traditionellen Welt
der atemberaubenden Abendgarderobe und Smoking tragenden Männern zum Dinner hin zur "wirklichen Moderne". Auch ist dies die Zeit, als Kriminalliteratur in den letzten Zügen seines ganz eigenen Glanz lag, wie zum Beispiel Agatha Christie.
Die Coverillustration vermittelt einem bereits einen Eindruck von dem, was diese Epoche für mich ausmacht: Ein echter Gentleman in seinem Smoking, der die Hand der armen, atemberaubend schönen jungen Frau hält. Vor dem Hintergrund der Schrecken, die ihr das Leben aufgebürdet hat, ist ist ohnmächtig geworden. Die
Geste, mit der sie ihre linke Hand vor die Stirn presst, ist eine wunderbare
Erinnerung an Riechfläschchen, Abenteuer und die kleinen Schauder, die einem den Rücken hinab laufen, angesichts des drohenden Schatten, den der Shadow hinterlässt, der über der Szenerie liegt.
Empfohlen für Leserinnen und Leser ab 12 Jahren, ist das Buch unterhaltsam, amüsant zu lesen, und empfehlenswert für alle, die Poirot lieben.