Battles, Brett: The Unwanted - A Jonathan Quinn Novel
Im Grunde ist die neuste Operation von Jonathan Quinn ein Kinderspiel. Im Auftrag des Offices soll er ein Treffen von Agenten und Informanten observieren, das in einer abgelegenen, vor langer Zeit aufgegebenen Kirche in Irland stattfindet. Zunächst scheint auch alles glatt zu gehen, doch dann überschlagen sich die Ereignisse. Ein Heckenschütze tötet Quinns Zielobjekte, bevor diese die Informationsübergabe vollenden können.
Für Quinn, seinen Lehrling Nate und seine Partnerin Orlando ist dies der Beginn einer nervenaufreibenden Reihe von Aufträgen, die sie quer durch Nordamerika führt. Irgendwo da draußen, so scheint es, plant eine finstere Organisation etwas Großes, das die Welt erschüttern wird. Quinn und seinem Team bleibt nur wenig Zeit, eine Katastrophe zu verhindern. Doch kann man einen Feind besiegen, der selbst die höchsten Machtkreise infiltriert hat?
»The Unwanted« (ich bleibe der Einfachheit halber beim britischen Titel) spielt wenige Monate nach den dramatischen Geschehnissen von »The Deceived« und knüpft unmittelbar an die dortigen Ereignisse an. Es empfiehlt sich daher, zunächst dieses Buch zu lesen und erst hiernach Battles neusten Thriller zur Hand zu nehmen.
Dieser erweist sich als ein Werk, wie es sich Freunde intelligenter Spannungsromane nicht besser wünschen können. Wohlgezeichnete Charaktere, ein durchdachter Plot, der bis hin zum unvorhersehbaren Finale für so manche Überraschung gut ist, ein rasantes Erzähltempo »The Unwanted« hat alles, was ein mitreißender Thriller benötigt.
Handlung und Figuren stehen dabei gleichermaßen im Mittelpunkt. Battles verbindet Quinns Kampf gegen eine verbrecherische Vereinigung, die versucht, die Geschicke der USA aus dem Dunkel heraus zu manipulieren, gekonnt mit einigen deutlich persönlicheren Problemen des Cleaners. Hier stellt sich etwa die Frage, wie seine Beziehung zu Orlando in Zukunft aussehen soll (wunderbar, wie Battles diesen Handlungsbogen einbaut, jenseits der üblichen Klischees und übertrieben tragischen Schlusspunkte solcher Geschichten), oder die, ob Nate nach der Beinamputation überhaupt noch in der Lage ist, den Job eines Cleaners sachgemäß auszuüben (auch dieser Strang erweist sich als exzellent; statt ihn groß und breit in den Vordergrund zu stellen, hält sich Battles bei der Schilderung dieses Konflikts dezent zurück und lässt ihn eher nebenbei ablaufen, was Ton und Tempo der Gesamthandlung enorm zugute kommt). Alles in allem ergibt sich so ein exzellentes Ganzes, ein Thriller, der Spannung und Dramatik nicht nur verspricht, sondern dieses Versprechen auch hält.
Wie schon seine beiden Vorgänger ist auch »The Unwanted« vorzüglich geschrieben. Battles kurzer und knapper Stil macht es dem Leser leicht, sich auf die spannende Handlung einzulassen und die Welt um sich herum zu vergessen.
»The Unwanted« ist ein echter Leckerbissen, den sich Fans ausgeklügelter Spannungsromane keinesfalls entgehen lassen sollte. Tempo, eine raffinierte Story und jede Menge guter Unterhaltung was will man mehr?