Hot Fuzz - Verbrechen verboten
Nicholas Angel (Simon Pegg) ist ein wahres Wunder an Polizeikunst: Er legt eine Musterausbildung hin, hat eine absolut gigantische Aufklärungsquote, ist unbestechlich, unfehlbar und ... mächtig unbeliebt.
Seine Kollegen wollen ihn einfach nur loswerden, er ist einfach zu ehrgeizig.
Also nutzt man die Gunst der Stunde und versetzt ihn in ein gottverlassenes Dorf namens Sandford. Sandford liegt in der Provinz, dort passiert nie etwas. Die schlimmsten Verbrechen sind ein paar Jugendliche mit Kapuzenshirts, die an einer Haltestelle herumlungern, ein Betrunkener, der durch den Ort torkelt - oder der örtliche Rechtsanwalt, der die Geschwindigkeitsbeschränkung nicht beachtet. Entsprechend sind die Polizisten unterbeschäftigt und gelangweilt. Ihre Hauptbeschäftigung besteht darin, den entfleuchten Schwan des lokalen Adeligen zu fangen oder in der Grundschule einen Vortrag über die Aufgaben der Polizei zu halten.
Dies ändert sich - wie nicht anders zu erwarten war - mit der Ankunft von Nicholas Angel. Seine kriminalistischen Fähigkeiten, seine Spürnase und sein Instinkt lassen ihn in eine ebenso gruselige wie groteske Geschichte stolpern.
Die Wahrheit ist nämlich viel schlimmer als man ahnt: Sandford ist voller Mörder - naja, fast.
Hot Fuzz (mal wieder grottenschlecht mit dem deutschen Titel "Verbrechen verboten" versehen), ist eine Krimi-Thriller-Groteske, wie man sie sich nicht besser wünschen kann.
Mit einem Mal häufen sich die Toten: Der Rechtsanwalt findet sich mitsamt seiner Geliebten kopflos auf der Landstraße wieder, das Haus eines wohlhabenden Mannes fliegt bei einer Gasexplosion in die Luft, und - beileibe nicht das letzte Opfer - der Reporter des Lokalblättchens fällt im wahrsten Sinne des Wortes das Kirchendach auf den Kopf.
Italo-Western, US-Actionshocker, Gozillaprügelei, britischer Detektivfilm, Polizeikrimi - dieser Streifen nimmt sie wirklich alle aufs Korn, und es macht einfach einen riesen Spaß.
Die ältliche Lady auf ihrem Fahrrad, Weidenkorb vorne am Lenker, reißt im Verlaufe des Filmes ihre beiden Halbautomatischen aus selbigem Korb, dazwischen brav verstaut die Thermoskanne, und radelt in John-Wayne-Manier Angel entgegen - bis Angels "little Helper" (Nick Frost) die Beifahrertür aufreißt und sie über den Lenker fliegt.
Zugegeben, man muss schon einen reichlich schrägen und blutigen Humor haben und darf sich nicht an einigen Szenen stören, die tatsächlich mächtig (!) blutrünstig sind. Dann aber hat man einen Mordsspaß und amüsiert sich königlich.
"Shawn of the Dead", "Suburban Shootout", "Monty Python", "Inspektor Barnaby" - ein bisschen was von allem hat "Hot Fuzz". Für ersteren Film hat Simon Pegg, man erinnere sich - er ist Nicholas Angel, gemeinsam mit Edgar Wright das Drehbuch geschrieben, auch bei "Hot Fuzz" haben sie zusammen gearbeitet. Der Dritte im Bunde ist Nick Frost, mit dem Simon Pegg eng befreundet ist. In einem großen Teil der Produktionen von Edgar Wright, einem englischen Produzent und Regisseur, arbeitet Simon Pegg mit. Heraus kommen so skurrile Sachen wie "Shawn of the Dead" - oder eben "Hot Fuzz".
Ein heißer Tipp für einen lustigen Abend.
Und übrigens - das versöhnt am Ende auch die Tierschützer - der entflohene Schwan (in Wirklichkeit heißt das Tierchen übrigens Elvis) überlebt!
Kommentare
Bettina, Du must UNBEDINGT sehen, das Du von
diesem Team die BBC-Serie SPACED bekommst.
Gibt es, glaube ich nur in England, aber Amazon
ist überall.
Du wirst begeistert sein. British do it better!