Cole, Stephen - Aztec Code
Nach SNAKEROOT ist Stephen Coles AZTEC CODE das zweite Abenteuer von Codeknacker Jonah Wish und seinen Freunden Motti, Patch, Tye und Con, die allesamt mit besonderen Fähigkeiten ausgestattet sind. Der neueste Auftrag von Boss Nathaniel Coldhardt führt das Team nach Guatemala, wo es das berühmt berüchtigte Schwert des Hernando Cortés stehlen soll. Der Bruch misslingt und als einige Zeit später ein Gruppenmitglied entführt wird, stossen die Freunde auf die Sekte "Die Sechsten Sonne" die mittels Wiedererweckung der Aztekengöttin Coatlicue die Weltherrschaft an sich reissen möchte - und die aus diesem Grund ebenfalls nach Cortés Waffe sucht.
Die Zeit läuft und eine spannende Hatz im zentralamerikanischen Dschungel beginnt.
Beim Lesen des Klappentextes klang Aztec Code für mich nur wenig interessant, doch überzeugte mich der Inhalt bereits nach nur wenigen gelesenen Seiten vom Gegenteil. Schon das erste Kapitel des Abenteuers fesselte mich derart, dass ich das Buch anschliessend in einem Rutsch durchlas und nicht einmal merkte wie schnell die Zeit vergeht. Ehe ich mich versah waren die 368 Seiten ausgelesen und die Welt gerettet.
Neben dem spannenden Abenteuer und der reizvollen Szenerie des guatemalischen Dschungels gefielen mir besonders die schwarzhumorigen, teilweise ziemlich sarkastischen Kommentare der Freunde, die keine Gelegenheit auslassen sich gegenseitig aufzuziehen. Besonders da die fünf Charaktere sich so sehr von Herkunft und Äußerem unterscheiden waren diese garstigen Neckereien immer sehr amüsant zu lesen. Auch sonst kann ich inhaltlich nichts Negatives an diesem Buch finden - außer eventuell der teilweise etwas zu komplex angelegten Übersetzungen, da sich doch der eine oder andere Satz findet, den man tatsächlich mehrmals lesen muss, bis man ihn dann auch wirklich verstanden hat. Die deutsche Sprache ist einfach unglaublich umfangreich, da fällt es einem Übersetzer manchmal sicher nicht leicht die richtigen (und vor allem kurzen) Worte zu finden.
Auch optisch ist das Buch für mich ein kleines Highlight. Das Cover ist in schlichtem Schwarz mit goldfarbener Titelprägung gehalten und die einzelnen Seiten weisen den sogenannten "Rough Cut" auf, das heisst das Papier besitzt noch die Originalgröße des Bogens und wurde nicht (durch Schnitt) geschmälert - was den Effekt von unordentlich aufeinander gestapeltem Papier erweckt. "Mit ausgefransten Seiten" wird da auf dem Cover angekündigt. Gefällt mir persönlich sehr gut, und ist mir gänzlich neu, da mir dieser "Rohschnitt" bisher noch bei keinem anderen Roman untergekommen ist.
AZTEC CODE ist ein rundum gelungener Roman dessen aufregende Geschichte mich auf eine Fortstetzung hoffen lässt. Zumindest aber werde ich mir in der nächsten Zeit auch noch Band 1 zu Gemüte führen.