Downs, Tim: Fliegenfutter Ein Fall für den Käfermann
Fliegenfutter
In »Fliegenfutter« betreibt Polchak gerade eine Reihe recht eintöniger Untersuchungen auf einem abgelegenen Universitätsgelände in North Carolina, als er von Kathryn Guilford um Hilfe gebeten wird. Ein alter Freund von ihr wurde kürzlich in einem einsamen Waldgebiet tot aufgefunden. Selbstmord, behaupten der Sheriff und der örtliche Gerichtsmediziner. Kathryn dagegen ist der festen Überzeugung, dass ihr Bekannter ermordet wurde. Polchak soll ihr helfen, dies zu beweisen.
Mit der Aussicht auf 20.000 Dollar Bezahlung macht sich der Entomologe an die Arbeit. Was zunächst das bloße Hirngespinst einer jungen Frau zu sein scheint, die die bittere Wahrheit nicht ertragen kann, entpuppt sich schon bald als Verbrechen, hinter dem eine dunkle Geschichte steckt. Doch noch ehe Polchak und Kathryn auch nur einen Teil der offenen Fragen klären können, geschieht ein zweiter Mord ...
Ich gebe zu, anfangs hatte ich meine Probleme mit »Fliegenfutter«. Insbesondere der eigenwillige Charakter der Hauptfigur machte mir zu schaffen. Es braucht seine Zeit, bis man mit Nick Polchak, Anfang 30, ohne Brille blind wie ein Maulwurf, stur, eigensinnig und im Grunde immer und mit jedermann auf Konfrontationskurs, warm wird. Selbst eingefleischten Fans von TV-Serien wie »House«, »Castle« oder »The Mentalist«, denen eigenwillige Protagonisten bestens vertraut sind, dürfte Nicks Art, von der ersten Sekunde an mit seinem Gegenüber Streit vom Zaun zu brechen, zunächst reichlich gewöhnungsbedürftig vorkommen. Nach einigen Kapiteln legt sich das Gefühl der Befremdung glücklicherweise. Nicht, dass Polchak dem Leser wirklich ans Herz wachsen würde. Dennoch lässt sich schwerlich bestreiten, dass der charismatische Insektenforscher auf skurrile Weise seinen ganz eigenen Charme hat.
Neben Polchak tauchen in dem Roman natürlich noch eine ganze Reihe weiterer Figuren auf. Diese sind in der Regel leichter zugänglich und vom Wesen her besser verständlich. Insgesamt verfügt »Fliegenfutter« über ein ansprechendes, gut gezeichnetes Figurenensemble, das durch abwechslungsreiche, glaubhafte Charaktere zu überzeugen weiß.
Sehr angenehm ist auch die Story des Romans. Downs hat sich einen intelligent konstruierten, spannenden Plot einfallen lassen, den der geneigte Fan glaubhafter Kriminalgeschichten sehr zu schätzen weiß. Einzig die Tatsache, dass die Auflösung spätestens nach zwei Dritteln des Romans abzusehen ist, ist schade. Ein klein wenig rätselhafter hätte es durchaus sein dürfen.
Den guten Gesamteindruck, den »Fliegenfutter« hinterlässt, trübt dies allerdings nur wenig. Downs' Debütroman ist ein spannendes Buch für alle Fans forensischer Kriminalgeschichten. Ein äußerst gelungener Auftakt für eine Reihe, deren Folgebände ich unverzüglich geordert habe (auf Englisch, da die deutsche Übersetzung noch auf sich warten lässt).
Mit der Aussicht auf 20.000 Dollar Bezahlung macht sich der Entomologe an die Arbeit. Was zunächst das bloße Hirngespinst einer jungen Frau zu sein scheint, die die bittere Wahrheit nicht ertragen kann, entpuppt sich schon bald als Verbrechen, hinter dem eine dunkle Geschichte steckt. Doch noch ehe Polchak und Kathryn auch nur einen Teil der offenen Fragen klären können, geschieht ein zweiter Mord ...
Ich gebe zu, anfangs hatte ich meine Probleme mit »Fliegenfutter«. Insbesondere der eigenwillige Charakter der Hauptfigur machte mir zu schaffen. Es braucht seine Zeit, bis man mit Nick Polchak, Anfang 30, ohne Brille blind wie ein Maulwurf, stur, eigensinnig und im Grunde immer und mit jedermann auf Konfrontationskurs, warm wird. Selbst eingefleischten Fans von TV-Serien wie »House«, »Castle« oder »The Mentalist«, denen eigenwillige Protagonisten bestens vertraut sind, dürfte Nicks Art, von der ersten Sekunde an mit seinem Gegenüber Streit vom Zaun zu brechen, zunächst reichlich gewöhnungsbedürftig vorkommen. Nach einigen Kapiteln legt sich das Gefühl der Befremdung glücklicherweise. Nicht, dass Polchak dem Leser wirklich ans Herz wachsen würde. Dennoch lässt sich schwerlich bestreiten, dass der charismatische Insektenforscher auf skurrile Weise seinen ganz eigenen Charme hat.
Neben Polchak tauchen in dem Roman natürlich noch eine ganze Reihe weiterer Figuren auf. Diese sind in der Regel leichter zugänglich und vom Wesen her besser verständlich. Insgesamt verfügt »Fliegenfutter« über ein ansprechendes, gut gezeichnetes Figurenensemble, das durch abwechslungsreiche, glaubhafte Charaktere zu überzeugen weiß.
Sehr angenehm ist auch die Story des Romans. Downs hat sich einen intelligent konstruierten, spannenden Plot einfallen lassen, den der geneigte Fan glaubhafter Kriminalgeschichten sehr zu schätzen weiß. Einzig die Tatsache, dass die Auflösung spätestens nach zwei Dritteln des Romans abzusehen ist, ist schade. Ein klein wenig rätselhafter hätte es durchaus sein dürfen.
Den guten Gesamteindruck, den »Fliegenfutter« hinterlässt, trübt dies allerdings nur wenig. Downs' Debütroman ist ein spannendes Buch für alle Fans forensischer Kriminalgeschichten. Ein äußerst gelungener Auftakt für eine Reihe, deren Folgebände ich unverzüglich geordert habe (auf Englisch, da die deutsche Übersetzung noch auf sich warten lässt).