Bec, Henninot - Die Lagune auf Fortuna

CarthagoDie Lagune auf Fortuna
CARTHAGO 1
Christophe Bec (Text) & Eric Henninot (Zeichnungen)
aus dem Französischen von Resel Rebiersch
Comic-Album, Hardcover
Deutsche Erstausgabe, 56 Seiten, . Auflage Februar 2010, 13,80 Euro
ISBN 978-3-86869-100-9

Splitter-Verlag 2010

Öko-Thriller mit SF-Touch?
Gleich mit mehreren Serien ist der französische Comic-Autor und –Zeichner Christophe Bec seit Ende 2009 im Bielefelder Splitter-Verlag präsent. Anfang des Jahres erschien der erste Band der auf sechs Teile angelegten Serie CARTHAGO. So nennt sich ein multinationaler Energiekonzern, dessen „Präsident Generaldirektor“ in der ersten Folge „Die Lagune auf Fortuna“ gleich die Rolle eines Bösewichts zugewiesen wird, obwohl er trotz geheimnisvoller Maske nur das Beste für seine Firma will.


Das sehen aber die Aktivisten einer militanten Umweltschutzgruppe ganz anders. Sie verdächtigen CARTHAGO finsterer Machenschaften in Zusammenhang mit der Förderung von Erdgas im Südpazifik nahe Neuseeland und Australien. In der Tiefe des Meeres scheint es nicht mit rechten Dingen zuzugehen. Taucher entdecken bei Bohrarbeiten ein gigantisches unterseeisches Höhlensystem und darin überlebende Tiefseemonster der Urzeit – unter anderem einen gigantischen Vorfahren des Weißen Hais.

Während mutige Umweltschützer und Ozeanologen mit einem Tauchboot die ebenso dunklen wie unergründlichen Tiefen des Höhlensystems erkunden und dabei natürlich in höchste Lebensgefahr geraten, erhält an einem anderen Ort der Welt ein Abenteurer und Jäger von einem reichen und geheimnisvollen Sammler prähistorischer Skelette den Auftrag, den Urzeit-Hai zu fangen. Offenbar hat dieser Abenteurer schon einmal vor Jahren für den Sammler im Himalaya den Yeti gejagt.

Im ersten Band seiner Reihe wechselt der 41-jährige Christophe Bec mehr oder weniger alle zwei bis vier Seiten nicht nur den Schauplatz der Handlung, sondern auch die Zeit: Sie springt von Jahrmillionen in der Vergangenheit über die letzte Eiszeit in die 90er Jahre des 20. Jahrhunderts und dann in die Gegenwart des 21. Jahrhunderts. Allerorten tauchen die hungrigen Überbleibsel aus der Urzeit auf.

Der Leser bleibt nach jedem Abschnitt zunächst immer wieder mit zahlreichen Fragen zurück. Nichts wird endgültig geklärt, und nichts scheint auch tatsächlich so zu sein, wie es zunächst den Anschein hat. Bec und sein Zeichner Eric Henninot unterstützen Spannung und Verwirrung noch durch regelrechte Cliffhanger am Ende einer jeden Handlungssequenz.

Henninot unterstützt Becs Story künstlerisch nach Kräften. Die Darstellung menschlicher Charaktere ist seine Stärke nicht, aber immerhin wirken die Gestalten nicht hölzern. Dafür ist die unheimlich-düstere Stimmung der Tiefsee und vor allem die gewaltige Größe des Höhlensystems nachfühlbar gut getroffen. Die szenische Auflösung der Handlung lässt dem Betrachter zudem die Entwicklung eigener Phantasie zu.

CARTHAGO wirkt auf den ersten Blick wie eine Mischung aus Frank Schätzings „Der Schwarm“, James Camerons „The Abyss“ und Steven Spielbergs „Der weiße Hai“. Selbst düstere Weltuntergangsprophezeiungen australischer Aborigines scheinen eine Rolle zu spielen. Aber so ganz sicher kann man sich nie sein. Was hat es beispielsweise mit der Tochter der Ozeanologin Kim Melville auf sich, die offenbar viel besser tauchen kann als ein Tiefseetaucher mit Lungenautomat?

Christophe Bec hat jetzt noch fünf Alben Zeit, alle unsere Fragen zu beantworten. Am Ende haben wir dann vielleicht einen actionreichen Öko-Thriller mit Science-Fiction-Touch gelesen. Oder etwas ganz anderes. Folge zwei erscheint im Juli. Es bleibt spannend.

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