Francis Durbridge: Paul Temple und der Fall Gilbert (Hörspiel)

Paul Temple und der Fall GilbertPaul Temple und... der Fall Gilbert
nach Francis Durbridge
mit René Deltgen, Annemarie Cordes, Herbert Hennies, Ernst Ginsberg,Kurt Lieck, Lilly Towska, Heinz Schimmelpfenig, Philipp Gehly, Werner Lieven, Ursula von Reibnitz, Peter René Körner, marie-Luise Etzel, Trude Meinz u.a.

Regie: Eduard Hermann
Musik: Hans Jönsson
Technische Realisation: Georg W. Bärta
Coverfoto: E.D. Hoppe/Corbis
Laufzeit: 4 CD´s, ca. 277 Minuten
Veröffentlicht: Juni 2010
ISBN: 978-3-86717-620-0
Der Hörverlag /WDR 2010

Mit dem Fall Gilbert hat Paul Temple eine besonders harte Nuss zu knacken: Ihm bleibt nur eine kurze Woche, um den jungen Howard Gilbert vor der Hinrichtung zu retten - er soll seine Verlobte Brenda ermordet haben. Aber Paul Temple ist nicht aus der Ruhe zu bringen: Er hat genug Zeit, um zwischendurch mit seiner Gattin Steve Hüte zu kaufen oder dem Butler Charlie das unflätige „okay“ abzugewöhnen. Und ganz nebenbei findet er in einem Damenschuh den Schlüssel zum Verbrechen...

 
Eigentlich hatte Paul Temple seiner Frau versprochen Urlaub zu machen. Wieder einmal. Und wieder einmal kommt etwas dazwischen. Und am Ende findet Steve sich eben doch damit ab, dass Temple lieber einen Fall lösen sollte, als in der Sonne zu dösen. Die Urlaubsversprechen gegenüber seiner Frau, die er am Ende doch nicht halten wird, sind wiederkehrendes Motiv in der Serie. Und immer ist Steve am Ende der Meinung, dass sie den Urlaub eh schon längst abgeschrieben hätte. Temple schmeißt sich also, zusammen mit Steve auf den neuen Fall, der mehr als rätselhaft ist. Als Temple ein paar Zeugen auftut, die Gilberts Unschuld beweisen könnten, müssen diese auch schon sterben.

Doch wo Personen sterben, tauchen natürlich wieder neue auf, und somit baut sich das Krimi-Muster des Francis Durbridge nach und nach auf.

Nach der zweiten CD wird die Geschichte etwas langatmig. Vier CDs sind dann wohl doch etwas zuviel. Zwar gewinnt die Story zum Ende wieder an Fahrt, aber die Längen müsen nicht sein. Die Tonqualität ist dem Alter entsprechend gewöhnungsbedürftig, aber keineswegs schlecht. Auch der von Temple immer wiederkehrende Ausspruch 'Bei Morpheus...' wirkt in dieser Geschichte eher störend.
 
René Deltgen ist ein sehr rauhbeiniger Temple. Das zeigt sich vorallem in seiner Stimme. Er  gibt der Figur einen eigenen Charakter, der trotz Gentlemangehabes nicht um harte Töne verlegen ist. Annemarie Cordes ist die eher hausmütterlich wirkende  Steve, bei der man viel Vorstellungskraft braucht, um in ihr eine attraktive Begleiterin des Detektivs herauszuhören.

Die Musik scheint einigen Filmen entnommen. Leider auch aus den 50er Jahren. Man hat hier nichts verändert, die Sounds wirken einfach zu altbacken um wirklich eine Bereicherung für das Hörspiel darzustellen.

Die Aufmachung der 4 CD-Packung ist wiederum fürstlich und lässt kaum Wünsche offen.

Fazit: Ein Juwel des deutschen Hörspiels, das allerdings auch ungeschliffene Kanten hat.
 
 
Weitere Mitwirkende
Regieassistenz: Leopold Reinecke
Toninggenieur: Ludwig Kolarik

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