Point Whitmark -29- Der Seelenkünder (1 von 2)
Glänzende Atmosphäre, düster und harmonisch mit Geräuschen und Musik abgestimmt, die darstellerische Leistung der Sprecher wie immer überzeugend - Story mau. Zumindest als Einzelfolge gesehen.
Der Seelenkünder kommt (Premiere bei Point Whitmark) als Doppelfolge daher - keine ganz schlechte Idee, schade leider aber, daß man nicht beide Folgen zusammen herausbringt. Erfahrungsgemäss leidet der erstveröffentlichte Teil meist unter Spannungslosigkeit, weil man sich zu sehr auf die Einführung konzentriert. So, auch bei dieser Doppelfolge geschehen. Trotz des gut gewählten Titels und der reisserischen Inhaltsbeschreibung konnte mich die erste Hälfte des Seelenkünders nicht wirklich überzeugen.
Natürlich, es gibt einige durchaus spannende Höhepunkte, die tauchen aber wie erwartet erst gegen Ende des Hörspiels auf. Der wirklich unspektakuläre Cliffhanger am Schluss, macht's dann kaum besser - das hier noch Geräusche eingespielt werden, bemerkt man erst, wenn man die Anlage von Zimmerlautsstärke auf maximal dreht. Und auch das fiel nur auf, weil ich mich wunderte, wieso die CD noch läuft aber kein Ton mehr aus den Boxen dringt.
Einen kleinen Pluspunkt gibt es aber dennoch. Daß Jay, einer unserer Point Whitmark-Helden, direkt mal gleich vom Seelenkünder entführt wird und unter dessen Kontrolle steht führt zu einigen witzigen Situationen und bissigen Kommentaren, die einem schon ein Schmunzeln entlocken. Sven Plate und Gerrit Schmidt-Foss liefern sich da wirklich gute Dialoge. Auch das Cover ist diesesmal wirklich schön gelungen und vermittelt das, was dieses erste Hörspiel leider nicht vermag... ein schauriges Gefühl in der Magengegend.
Auch wenn ich mich wiederhole: Es ist zu schade dass, ob nun des lieben Geldes wegen oder irgendwelchen produktionstechnischen Angelegenheiten, auf eine Veröffentlichung des Seelenkünders als Doppel-CD verzichtet wurde. Ich bin ziemlich sicher, daß der Gesamteindruck dieser Episode durchaus positiv ausfallen wird.. als selbstständige Folge allerdings, fällt Teil 1 des Seelenkünders durch.
Kurzweilige Unterhaltung, die sich weder im Kopf festsetzt noch eine kribbelnde Vorfreude auf Part 2 auslöst.