Butler Parker (1) PARKER und die weiße Göttin
Humor und Spannung, das ist die Mischung aus der die Butler Parker-Romane bestehen. Nicht anders soll dies bei den Hörspielen sein. Parker kämpft nicht mit den Fäusten, oder doch eher selten. Er nutzt seine Worte, die von guter Butler-Stube herrühren, und seinen Schirm, der dank Bleigriff und eingebauter Schussfunktion ideal für die Gangsterjagd ist. Allein das sorgt schon für einen etwas skurillen und lustigen Charakter. Aus dem Schirm werden aber nur Betäubungspfeile abgegeben, so dass der Butler nie zum Mörder wird. Dennoch gibt es genügend Mörder, der er zur Strecke bringen muss.
Im vorliegenden Fall sollen er und sein Chef, der Anwalt Mike Rander in eine Falle gelockt werden. Dies gelingt den Verbrechern bis zu einem gewissen Punkt auch vortrefflich. So gibt es zur Mitte des Hörspiels eine kleine Wendung, die für den Zuhörer überraschend gestaltet wird. Die weiße Göttin ist am Ende ... nein, ich will nicht zuviel verraten.
Die Produktion hat durchaus Tempo, dennoch neigen einige Dialoge zur Überlänge, so dass man um fast 70 Minuten Laufzeit nicht herum gekommen ist. Dafür ist der Originalroman laut Produzenten in seiner Gänze voll und ganz zum Tragen kommen. Atmosphärisch rangiert die Vertonung auf dem Level vieler Hörspiele heutiger Zeit. Man bleibt aber zeitlich in der Handlung der damaligen Romane, und verzichtet auf eine Modernisierung, indem man z.B Handys und Computer einbaut. Leider erlebt man so eine Umsetzung älterer Stoffe heute viel zu wenig.
Bekannte Sprecher wurden besetzt. Lutz Riedel scheint dabei die Idealbesetzung des Parker zu sein. David Nathan, ein großartiger Sprecher, wirkt austauschbar, was aber weniger seiner Leistung, sondern eher der blassen Figur anzulasten ist. Mike Rander ist eben nur der Anwalt und die Existenzberichtung für den Butler, der mit all seinen Stärken, Facetten und Eigenarten seinen Herren einfach übermalt.
Was ist so ein Hörspiel ohne eine schöne Musik? Nichts. Deswegen hat Zauberstern auch da nicht gekleckert und sorgt mit einfachen, aber sehr eingängen Tönen für die richtige Beschallung. Die leisen und teilweise auch lauten Klänge erinnern technisch nicht unbedingt an ein Hörspiel aus dem Jahre 2010. Das mag aber Absicht gewesen sein. Denn ein gewisser Nostalgiefaktor ist entscheident bei so einer Kult-Romanserie.
Das Cover von Timo Würz trifft den Charakter der damaligen Romancover ganz gut. Etwas rotsstichig, der erste Teil zwar, aber dennoch ein Blickfang. Vielleicht hätte man die Titelschrift in Anbetracht der weißen Göttin, eben auch weiß halten können.
Fazit: Gelungener Einstieg in die neue Hörspielserie, die einen Kult endlich wiederbelebt.