Wood, Simon: Abgezockt

Die missglückte Attacke ist nur der Anfang von Joshs Verhängnis. Vor kurzem hat er einige schwerwiegende Fehler gemacht, die ihn nun mit aller Gewalt einholen. Hängt der Anschlag auf sein Leben mit diesen Missgriffen zusammen? Viel Zeit, Licht ins Dunkle zu bringen, bleibt Josh nicht. Ein Unbekannter versucht mit aller Macht, ihn umzubringen – und irgendwann, das weiß Josh, ist auch sein Glück einmal aufgebraucht …

»Abgezockt« von Simon Wood ist ein thematisch sehr interessanter, von der Umsetzung her aber leider nur wenig überzeugender Thriller. Weiß die Handlung durch eine sich erst nach und nach enthüllende Story sowie packende Wendungen zu gefallen, enttäuscht der Roman leider in seiner Machart. Die Protagonisten agieren hölzern, ihr Verhalten wirkt unmotiviert und ihre Darstellung ausgesprochen farblos. Die auffälligsten Schwächen des Romans sind in meinen Augen die Dialogpassagen, die zum größten Teil steif und künstlich wirken.

Es mag durchaus sein, dass sich das englischsprachige Original weitaus besser liest als die deutsche Übersetzung. In der deutschsprachigen Version leidet die im Grunde ausgesprochen spannende Handlung von »Abgezockt« allerdings erheblich unter der stilistisch schwachen Darstellung der Geschehnisse. Der künstliche Stil macht es nahezu unmöglich, sich unbeschwert auf die Geschichte einzulassen und die Dramatik der Story zu genießen. Die Lektüre des Romans gestaltet sich daher als weitaus anstrengender und weniger mitreißend, als es die Grundidee der Story möglich machen würde. 

Fazit: »Abgezockt« ist ein handlungstechnisch hochinteressanter, stilistisch aber bestenfalls mäßig gelungener Thriller, der aufgrund von Mängeln in der Ausgestaltung des Romangeschehens keine echte Spannung aufkommen lässt. Ein Buch, das wohl nur etwas für eingefleischte Spannungsfans ist, denen anderweitiges Lesematerial ausgegangen ist. Schade. Da wäre mehr drin gewesen!