Black Cat Run

Black Cat RunBlack Cat Run - Tödliche Hetzjagd
(Black Cat Run)
 
Viel wird nicht geboten in dem kleinen Wüstenkaff, in dem Johnny seinem Vater an dessen Tankstelle unter die Arme greift. Trotzdem schwebt der Junge auf Wolke Sieben: Er hat sich Hals über Kopf in Sarah verliebt, die heiße Tochter des bärbeißigen Sheriffs - der von der Beziehung wenig bis nichts hält und Johnny in aller Öffentlichkeit mächtig den Marsch bläst. Kurz darauf macht eine brandgefährliche Ausreißerbande Halt in dem Dorf. Bei einer Auseinandersetzung töten die schweren Jungs den Sheriff und nehmen Sarah als Geisel. Johnny nimmt sofort die Verfolgung auf, weiß aber nicht, dass er damit die komplette Polizei der Provinz auf sich zieht, denn nun gilt er als Hauptverdächtiger für den Mord am Sheriff...

Im Mittelpunkt der rasant erzählten Geschichte steht die Flucht einiger Sträflinge und eine eher unglückliche Liebesbeziehung zweier junger Menschen, was ja eigentlich zwei völlig unabhängige Erzählstränge vermuten lässt. Doch durch eine eher zufällige Begegnung verknüpfen sich hier die Ereignisse und sorgen in der Folge für eine teils atemberaubende Hetzjagd, die streckenweise ein gutes Tempo vorlegt und zum Ende hin in einem furiosen Showdown endet, der zwar durchaus etwas übertrieben erscheint, aber ein insgesamt sehr gutes Gesamtbild perfekt abrundet. Zugegebenermaßen hat sich Regisseur D.J. Caruso bei einigen anderen Genrefilmen bedient, allein der Gefangenenausbruch zu Beginn der Geschichte erweckt beim Zuschauer fast schon ein Deja Vu-Erlebnis, liegt doch fast schon eine 1:1 Kopie des Kultfilmes Nur 48 Stunden vor, nur das hier halt andere Darsteller am Werk sind. Die offensichtlichen Ähnlichkeiten trüben aber keineswegs den Unterhaltungswert vorliegender Geschichte, der wirklich recht hoch angesiedelt ist.

Die große Stärke dieses Werkes ist sicherlich die erstklassige Atmosphäre, die von der ersten Minute an vorherrscht. Das liegt auch an den ausgewählten Schauplätzen, denn die trostlos erscheinende Wüsten-Grundstimmung schlägt schon auf eine bedrückende Art und Weise auf das Gemüt. In dieser Gegend möchte man wirklich nicht sein Leben verbringen. Trostloser und deprimierender kann eine Location kaum wirken, doch gerade durch diesen Aspekt hat man den idealen Schauplatz für diesen temporeich gestalteten Road Movie gefunden, der keinerlei Langeweile aufkommen lässt und immer bestens zu unterhalten weiß. Dafür sorgt auch der sehr gelungene Spannungsbogen, der Stück für Stück immer straffer gezogen wird. Durch die wilden Verfolgungsjagden erlangen die Ereignisse dabei ein enormes Tempo, was beim Zuschauer fast zwangsläufig zu einer erhöhten Adrenalinausschüttung führt.

Ein weiterer Pluspunkt ist ganz bestimmt die hier agierende Darsteller-Riege, unter der sich einige sehr bekannte Gesichter tummeln, so gibt es beispielsweise ein Wiedersehen mit Patrick Muldoon und Jake Busey, die schon in Nebenrollen im Sci-Fi Kracher Starship Troopers zu sehen waren. Doch auch Rex Linn in der Rolle des Sheriffs kennt man aus der TV-Serie CSI Miami. Durch die Bank kann man das dargebotene Schauspiel als äußerst gelungen ansehen, es spielt sich zwar keiner unbedingt in den Vordergrund, aber die jederzeit soliden Darbietungen sind für einen Film dieser Art auf jeden Fall vollkommen ausreichend. Manch einer mag eventuell eine Schwäche des Filmes in seiner teilweise offensichtlichen Klischeehaftigkeit sehen, die sich insbesondere in der Darstellung der Polizisten erkennen lässt, wird dem Zuschauer doch das Bild der dümmlichen Dorfpolizei vermittelt. Denn wenn man ihre Handlungsweise sieht, dann kann man sich manchmal schon vor den Kopf fassen. Logik oder ein Erkennen der Zusammenhänge scheinen Dinge zu sein, von denen man noch nie etwas gehört hat. Stattdessen werden Gesetze vollkommen ignoriert, um eigene Rachegelüste zu stillen, um kurz vor dem Ende zu erkennen, das man einer absoluten Fehleinschätzung der Geschehnisse aufgesessen ist.

Ich persönlich sehe diese Klischeebehaftung aber keineswegs als negativen Kritikpunkt an, verleiht sie dem Film doch auch eine äußerst charmante und humorige Note, die das gewonnene Gesamtbild noch einmal etwas aufwertet, anstatt es nach unten zu drücken. So kann man eigentlich nur feststellen, das mit BLACK CAT RUN ganz sicher kein filmisches Meisterwerk vorliegt, jedoch bekommt man einen extrem unterhaltsamen Road Movie präsentiert, der spannend und äußerst atmosphärisch daherkommt und zudem auch noch mit gut agierenden Schauspielern besetzt ist. Ausserdem sorgt eine streckenweise vorhandene humorige Note für jede Menge Spaß, so das man D.J. Caruso letztendlich nur ein großes Kompliment aussprechen kann.

Fazit: Trotz diverser und ziemlich offensichtlicher Ähnlichkeiten zu anderen Filmen bekommt man hier ein Werk serviert, das tolle Unterhaltung und jede Menge Spaß bereitet. Actionreiche Verfolgungsjagden, gut agierende Darsteller und eine tolle Grundstimmung bescheren dem Betrachter ein erstklassiges Filmvergnügen, an dem man seine wahre Freude hat. Ich fühlte mich jedenfalls bestens unterhalten und kann nur eine bedenkenlose Empfehlung für diesen Film aussprechen.


Daten zur DVD

Darsteller: Patrick Muldoon, Peter Greene, Amelia Heinle, Russell Means, Kevin J. O'Connor, Michael Ralph, Rex Linn, Jake Busey, John Doe, Lois Chiles, Matt Beck, Mack Miles, Jeffrey DeMunn, Charles Carroll, Brian Libby
Regie: D.J. Caruso
Drehbuch: Frank Darabont / Douglas Venturelli
Kamera: Bing Sokolsky
Musik: Jeff Rona
Laufzeit: 88 Minuten
USA / 1998
FSK 16

Vertrieb: Ascot Elite

Bild: 1,78:1 (16:9)
Sprache / Ton: Deutsch / Englisch DD 2.0
 
kTM

Der Gästezugang für Kommentare wird vorerst wieder geschlossen. Bis zu 500 Spam-Kommentare waren zuviel.

Bitte registriert Euch.

PhantastischesKrimi/ThrillerHistorischesWesternAbenteuer/ActionOff TopicBackgroundImpressum

Wir verwenden Cookies, um Inhalte zu personalisieren und die Zugriffe auf unsere Webseite zu analysieren. Indem Sie "Akzeptieren" anklicken ohne Ihre Einstellungen zu verändern, geben Sie uns Ihre Einwilligung, Cookies zu verwenden.