The Resident

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(The Resident)

Dr. Juliet Dermer, Fachärztin in der Unfallchirurgie, kann ihr Glück zunächst kaum fassen, als sie auf der Suche nach einem bezahlbaren Wohnobjekt in der besseren Gegend von New York City auf den sympathischen Kuscheltypen Max und seine traumhafte Mietmansarde stößt. Max will nicht einmal viel Geld dafür, allein hin und wieder für die Dame des Hauses kochen und sie im Badezimmer beobachten möchte er. Als Juliet irgendwann misstrauisch wird und sich eine elektronische Kameraüberwachung zulegt, bestätigen sich schlimmste Befürchtungen.

Mit "The Resident" hat Regisseur Antti Jokinen sein Langfilm-Debüt abgeliefert, bei dem es sich um einen durchaus soliden Psycho-Thriller handelt, dessen Thematik allerdings keinerlei Innovation beinhaltet, die ihn von ähnlich gelagerten Vertretern des Genres positiv abheben würde.

Die Geschichte eines dem Liebeswahn verfallenen und offensichtlich psychisch gestörten Mannes, der seiner Angebeteten das Leben zur Hölle macht, ist nun wirklich nichts Neues und wurde schon oft genug verfilmt, so dass die vorliegende Geschichte sicherlich solide Filmkost bietet, die aber ohne jegliche Höhepunkte auskommen muss. Wirklich überzeugend sind lediglich die Schauspielleistungen der beiden Haupt-Charaktere Max (Jeffrey Dean Morgan) und Hilary Swank (Juliet), die ihre Parts absolut authentisch und glaubwürdig darstellen, so dass der Zuschauer sich äußerst gut in die gegebene Situation einfühlen kann. Vor allem Morgan spielt den psychisch kranken Vermieter mit Bravour und verleiht der Figur ein hohes Maß an Glaubwürdigkeit, so dass man in diversen Passagen des Filmes schon ein gewisses Unbehagen verspürt, wenn man sich in die Rolle des Opfers hineinversetzt, das hier unter ständiger Beobachtung steht, dies allerdings erst im letzten Drittel der Geschichte erfährt.

Das Problem von "The Resident" ist ganz eindeutig der Aspekt, dass sich zu keiner Zeit ein wirklich hoch angesiedelter Spannungsbogen entfalten kann, da die Ereignisse ganz einfach viel zu vorhersehbar sind und man jeden einzelnen Schritt schon weit im Voraus erahnen kann. Das soll jetzt keinesfalls bedeuten, dass überhaupt keine Spannung vorhanden wäre, allerdings dürften erfahrene Thriller-Kenner hier keinen besonderen Thrill verspüren, was für einen Film dieser Art im Prinzip den absoluten Todesstoß darstellt. Es fehlt ganz einfach an Überraschungsmomenten und Wendungen, die das Szenario etwas aufpeppen würden; da hilft es letztendlich auch nicht, dass zumindest die vorhandene Grundstimmung als gelungen bezeichnet werden kann. Man sollte allerdings fairerweise anmerken, dass es sich im Grunde genommen um eine äußerst routinierte Inszenierung handelt, doch weiß man auch ganz genau, dass Routine auf die Dauer Langeweile auslösen kann, da man irgendwann das unbedingte Verlangen nach Abwechslung verspürt. Und genau diese Abwechslung ist es, die vorliegender Geschichte einfach an allen Ecken und Enden fehlt, es gibt ganz einfach nicht die kleinste Passage, in der etwas Überraschendes geschehen würde.

Dennoch handelt es sich immer noch um ein durchaus sehenswertes Filmerlebnis, an das man allerdings nicht mit zu hohen Ansprüchen herangehen sollte. Wer sich einigermaßen mit dieser Film-Gattung auskennt, wird mit einem solide und routiniert abgespultem Sehvergnügen konfrontiert, in dem das Schauspiel der beiden Hauptfiguren als einziger Höhepunkt angesehen werden kann. Ansonsten versinkt "The Resident" aber leider im absoluten Mittelmaß, was man sicherlich hätte vermeiden können, wenn man an einigen Stellen etwas mehr Pepp in die Geschichte eingefügt und das Geschehen nicht so absolut durchschaubar gestaltet hätte. So hat man der Story viel von ihrer Stärke genommen, und auch dem Betrachter die Chance verwehrt, sich an einem spannenden Plot zu erfreuen, der mit stetig ansteigender Spannung und einer extrem dichten Atmosphäre überzeugt hätte. Stattdessen enthält die Geschichte doch einige etwas langatmige Strecken, die auf die Dauer sogar leicht ermüdend erscheinen, was nicht unbedingt ein Qualitätssiegel für einen Psycho-Thriller darstellt.

Letztendlich handelt es sich hier um einen Film, den man sich durchaus einmal anschauen kann, der aber ganz sicher nicht zu den Highlights des Genres zu zählen ist. Geboten wird eine Geschichte, die man so oder in ähnlicher Form schon etliche Male gesehen hat und die durch die Vorhersehbarkeit der Ereignisse nicht gerade mit Hochspannung beladen ist. Zwei gute Hauptdarsteller können durch ihre guten Leistungen zwar einiges herausreißen, den Film in seiner Gesamtheit allerdings auch nicht sonderlich aufwerten, da die enthaltenen Defizite dieses Werkes ganz einfach zu gewichtig sind.


Fazit: Wer mit Durchschnittsware zufrieden ist und sich auch an einem Thriller erfreuen kann, der ohne jegliche Überraschungsmomente auskommen muss, der sollte hier ruhig einmal einen Blick riskieren, wer allerdings etwas höhere Ansprüche stellt und Abwechslung bevorzugt, der dürfte wohl eine kleine Enttäuschung erleben. "The Resident" ist in allen Belangen sehr mittelmäßig gestaltet und reiht sich so in der großen Gruppe jener Filme ein, die keinerlei nachhaltigen Eindruck beim Zuschauer hinterlassen und schnell in Vergessenheit geraten.

The Resident
(The Resident)

mit Hilary Swank, Jeffrey Dean Morgan, Lee Pace, Christopher Lee, Aunjanaue Ellis, Sean Rosales, Deborah Martinez, Sheila Ivy Traister, Michael Showers, Nana Visitor, Arron Shiver, Michael Badalucco, Michael Massee, Penny Balfour, Mark Morocco
Regie: Antti Jokinen
Drehbuch: Antti Jokinen / Robert Orr
Kamera: Guillermo Navarro
Musik: John Ottman
FSK 16
Großbritannien / USA / 2010

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