Hunger (Störkanal)
Jeder hat wohl schon einmal ein ungeheuer starkes Hungergefühl verspürt
und weiss, das sich dadurch auch das eigene Verhalten ziemlich stark
verändern kann. Was allerdings die fünf in dieser Geschichte
eingesperrten Personen durchmachen müssen, kann man sich wohl noch nicht
einmal ansatzweise vorstellen, wenn man sich nicht selbst schon einmal
in einer solchen Lage befunden hat. In höhlenartigen Räumen tief unter
der Erde eingeschlossen und lediglich mit vier Fässern Wasser
ausgestattet, sind die sich vollkommen Fremden einem Mann ausgeliefert,
der sie und ihr Verhalten aus sicherer Entfernung beobachtet. Die
Beweggründe des Mannes bleiben eine ganze Zeit im Dunkeln, jedoch weiss
man von Beginn an, das sie in der Eröffnungs-Sequenz des Filmes
begründet sein müssen, in der ein kleiner Junge und seine tote Mutter
nach einem Autounfall im Wagen eingeschloßen sind. Wenn man die Thematik
des Filmes bedenkt, dann kann man sich also recht schnell seinen Reim
auf die folgenden Geschehnisse machen, was der Spannung der Geschichte
allerdings keinerlei Abbruch tut, sondern die vorherrschende
Grundstimmung des Filmes immer mehr verdichtet.
"Hunger" ist ein Werk der eher ruhigen Töne, das fast gänzlich auf explizite Gewaltdarstellungen verzichtet und dennoch einen immensen Härtegrad entfaltet, der sich aber fast ausschließlich im Kopf des Betrachters abspielt. Aufgrund der größtenteils eher bedächtigen Erzählstruktur und der Tatsache, das im Prinzip gar nicht einmal soviel passiert, wird das klaustrophobische Szenario längst nicht jeden Geschmack treffen, dennoch kann ich die teilweise eher mittelmäßigen Kritiken nicht so ganz nachvollziehen, die das Werk von Regisseur Steven Hentges erntet. Sicher, es handelt sich um keinen actiongeladenen Film, aber allein schon die scheinbar aussichtslose Lage, in der sich die Protagonisten befinden, sorgt hier für einen äusserst straff gezogenen Spannungsbogen, der auch zu keiner Zeit irgendwelche Einbrüche erkennen lässt. Und die herausragende Atmosphäre tut ihr Übriges, um die Aufmerksamkeit des Zuschauers zu keiner Zeit schleifen zu lassen, der mit der Zeit ein immer stärker werdendes Gefühl der Beklemmung verspürt und sich nicht gerade wohl in der eigenen Haut fühlt. Zu sehr versucht man sich in die Lage der Eingeschloßenen hineinzuversetzen und kann sich so auch ein äusserst gutes Bild von der anscheinend hoffnungslosen Situation machen, in der sie sich befinden.
Mit jedem weiteren tag in der Gefangenschaft verändert sich die Stimmung innerhalb der Gruppe, der psychische und physische Druck wird immer stärker und so ist es auch kein Wunder, das bei einigen Personen die Nerven vollkommen blank liegen. Die Lage spitzt sich immer mehr zu und der Entführer bekommt nach etlichen Tagen auch genau die Reaktion einiger Gefangener, die er sich erwartet hat. Die Menschlichkeit verschwindet vollends und es steht nur noch der pure Überlebenswille im Vordergrund, der bis auf eine Person sämtliche Gefangenen befällt. Dieser Umstand führt dann schon zwangsläufig zu Handlungsweisen, die die Thematik des Kanibalismus in den Vordergrund stellen, was dem Betrachter ziemlich auf den magen schlägt. Zwar werden keine härteren Passagen geboten, allerdings ist allein die Andeutung der Fress-Szenen schon vollkommen ausreichend, um für ein mulmiges Gefühl in der Magengegend zu sorgen. Dennoch reicht die eigene Vorstellungskraft nicht annähernd aus, um sich in die Akteure hineinzudenken, die dieser Extremsituation hilflos ausgeliefert sind. Und was muss in einem Menschen vorgehen, der andere einer solchen Lage aussetzt, ist es der pure Sadismus, der einen solchen Menschen antreibt, oder handelt es sich um eine Art Experiment, um die Belastbarkeit anderer auszutesten? Auch diese Fragen werden mit der Zeit beantwortet, wobei die Antwort einerseits eine schockierende, aber andererseits auch eine faszinierende Wirkung ausübt, die man sich rational kaum erklären kann. Steven Hentges hat es sehr gut verstanden, den Zuschauer mit seinen eigenen Abgründen zu konfrontieren, stellt man sich doch ganz unweigerlich selbst die Frage, wie man in einer wie hier dargestellten Situation reagieren und handeln würde. Sicherlich könnte man sich diese Frage nur beantworetn, wenn man selbst einmal in einer solchen lage wäre, doch doch sollte man das noch nicht einmal seinem schlimmsten Feind wünschen.
"Hunger" ist ein Film, der seine ungeheure Kraft und Intensität nicht aus Gewaltdarstellungen, sondern vielmehr aus der Situation an sich bezieht, in der sich die fünf Menschen befinden. Ein klaustrophobisches Szenario, das seine Wirkung ganz automatisch auch auf den Zuschauer überträgt, der sich der vom Geschehen ausgehenden Atmosphäre keinesfalls entziehen kann. Durch die authentischen Schauspielleistungen der Darsteller erhält das Ganze eine äusserst glaubwürdige Note, so das man mit einem extrem schockierenden und realistischen Filmerlebnis konfrontiert wird, das einen größtenteils in ein wahres Wechselbad der Gefühle versetzt und dabei diverse Fragen aufwirft, dessen Antwort man sich im Prinzip gar nicht erst geben will, da man ansonsten die tiefsten Abgründe der eigenen Seele erkennen müsste.
Fazit: Ich liebe diese Filme, die ohne jeglichen Aktionismus auskommen und allein durch die dargestellte Situation eine solch unglaubliche Wirkung erzielen, wie es in vorliegendem Werk der Fall ist. Eine unglaublich dichte und beklemmende Grundstimmung, ein dramaturgisch erstklassiger Spannungsbogen und hervorragende Darsteller machen "Hunger" zu einem Film der ganz besonderen Art. Obwohl im Prinzip recht wenig passiert, lässt das Szenario keinerlei Langeweile aufkommen und bietet beste und sehr intensive Unterhaltung, die man sich keinesfalls entgehen lassen sollte.
"Hunger" ist ein Werk der eher ruhigen Töne, das fast gänzlich auf explizite Gewaltdarstellungen verzichtet und dennoch einen immensen Härtegrad entfaltet, der sich aber fast ausschließlich im Kopf des Betrachters abspielt. Aufgrund der größtenteils eher bedächtigen Erzählstruktur und der Tatsache, das im Prinzip gar nicht einmal soviel passiert, wird das klaustrophobische Szenario längst nicht jeden Geschmack treffen, dennoch kann ich die teilweise eher mittelmäßigen Kritiken nicht so ganz nachvollziehen, die das Werk von Regisseur Steven Hentges erntet. Sicher, es handelt sich um keinen actiongeladenen Film, aber allein schon die scheinbar aussichtslose Lage, in der sich die Protagonisten befinden, sorgt hier für einen äusserst straff gezogenen Spannungsbogen, der auch zu keiner Zeit irgendwelche Einbrüche erkennen lässt. Und die herausragende Atmosphäre tut ihr Übriges, um die Aufmerksamkeit des Zuschauers zu keiner Zeit schleifen zu lassen, der mit der Zeit ein immer stärker werdendes Gefühl der Beklemmung verspürt und sich nicht gerade wohl in der eigenen Haut fühlt. Zu sehr versucht man sich in die Lage der Eingeschloßenen hineinzuversetzen und kann sich so auch ein äusserst gutes Bild von der anscheinend hoffnungslosen Situation machen, in der sie sich befinden.
Mit jedem weiteren tag in der Gefangenschaft verändert sich die Stimmung innerhalb der Gruppe, der psychische und physische Druck wird immer stärker und so ist es auch kein Wunder, das bei einigen Personen die Nerven vollkommen blank liegen. Die Lage spitzt sich immer mehr zu und der Entführer bekommt nach etlichen Tagen auch genau die Reaktion einiger Gefangener, die er sich erwartet hat. Die Menschlichkeit verschwindet vollends und es steht nur noch der pure Überlebenswille im Vordergrund, der bis auf eine Person sämtliche Gefangenen befällt. Dieser Umstand führt dann schon zwangsläufig zu Handlungsweisen, die die Thematik des Kanibalismus in den Vordergrund stellen, was dem Betrachter ziemlich auf den magen schlägt. Zwar werden keine härteren Passagen geboten, allerdings ist allein die Andeutung der Fress-Szenen schon vollkommen ausreichend, um für ein mulmiges Gefühl in der Magengegend zu sorgen. Dennoch reicht die eigene Vorstellungskraft nicht annähernd aus, um sich in die Akteure hineinzudenken, die dieser Extremsituation hilflos ausgeliefert sind. Und was muss in einem Menschen vorgehen, der andere einer solchen Lage aussetzt, ist es der pure Sadismus, der einen solchen Menschen antreibt, oder handelt es sich um eine Art Experiment, um die Belastbarkeit anderer auszutesten? Auch diese Fragen werden mit der Zeit beantwortet, wobei die Antwort einerseits eine schockierende, aber andererseits auch eine faszinierende Wirkung ausübt, die man sich rational kaum erklären kann. Steven Hentges hat es sehr gut verstanden, den Zuschauer mit seinen eigenen Abgründen zu konfrontieren, stellt man sich doch ganz unweigerlich selbst die Frage, wie man in einer wie hier dargestellten Situation reagieren und handeln würde. Sicherlich könnte man sich diese Frage nur beantworetn, wenn man selbst einmal in einer solchen lage wäre, doch doch sollte man das noch nicht einmal seinem schlimmsten Feind wünschen.
"Hunger" ist ein Film, der seine ungeheure Kraft und Intensität nicht aus Gewaltdarstellungen, sondern vielmehr aus der Situation an sich bezieht, in der sich die fünf Menschen befinden. Ein klaustrophobisches Szenario, das seine Wirkung ganz automatisch auch auf den Zuschauer überträgt, der sich der vom Geschehen ausgehenden Atmosphäre keinesfalls entziehen kann. Durch die authentischen Schauspielleistungen der Darsteller erhält das Ganze eine äusserst glaubwürdige Note, so das man mit einem extrem schockierenden und realistischen Filmerlebnis konfrontiert wird, das einen größtenteils in ein wahres Wechselbad der Gefühle versetzt und dabei diverse Fragen aufwirft, dessen Antwort man sich im Prinzip gar nicht erst geben will, da man ansonsten die tiefsten Abgründe der eigenen Seele erkennen müsste.
Fazit: Ich liebe diese Filme, die ohne jeglichen Aktionismus auskommen und allein durch die dargestellte Situation eine solch unglaubliche Wirkung erzielen, wie es in vorliegendem Werk der Fall ist. Eine unglaublich dichte und beklemmende Grundstimmung, ein dramaturgisch erstklassiger Spannungsbogen und hervorragende Darsteller machen "Hunger" zu einem Film der ganz besonderen Art. Obwohl im Prinzip recht wenig passiert, lässt das Szenario keinerlei Langeweile aufkommen und bietet beste und sehr intensive Unterhaltung, die man sich keinesfalls entgehen lassen sollte.
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