Tote pflastern seinen Weg

Tote pflastern seinen WegTote pflastern seinen Weg

Um an die Hintermänner eines Drogenkartells zu gelangen, verpasst man dem jungen Inspektor Massimo Tonani (Ray Lovelock) die Identität eines Gangsters. Der Glaubwürdigkeit willen überfällt er einen Juwelier und nimmt sogar eine Geisel Die Tat des Neuen macht im Knast schnell die Runde.

Das hilft Tonani Kontakte zu Giulianeli (Martin Balsam), dem Kopf der Organisation, zu knüpfen und sein Vertrauen zu gewinnen. Aber er hat auch noch ein ganz persönliches Interesse am Kopf des Gangsterbosses. Seine Erinnerungen werden von den Bildern beherrscht, in denen seine Mutter von zwei flüchtenden Gangstern angeschossen wurde und seit jenem Tag ihr Leben in einem Rollstuhl fristet.

Ganz bestimmt gibt es bessere Vertreter des italienischen Action-Thrillers die vor allem eine besser durchdachte Geschichte präsentieren, als es bei "Tote pflastern seinen Weg" der Fall ist.


Zugegebenermaßen beinhaltet der Film einige offensichtliche Mankos, wie beispielsweise diverse Logiklöcher oder auch einige nicht ganz nachvollziehbare Handlungsweisen einiger Protagonisten. Dennoch kann man dem Werk von Franco Prosperi auf keinen Fall seinen äusserst hohen Unterhaltungswert absprechen, bekommt der Zuschauer doch ein Szenario präsentiert, das in keiner Phase auch nur kleinste Längen aufweist. Vielmehr ist hier das Gegenteil der Fall, denn größtenteils geht es sogar ziemlich actionreich zur Sache, wodurch die gut 90 Minuten Spielzeit fast wie im Fluge vergehen. Im Mittelpunkt der Story steht der Polizist Massimo Tonani, der in einem Undercover-Einsatz an die Hintermänner einer Drogen-Organisation herankommen will. Sein eigentliches Ansinnen ist dabei aber ein sehr starkes Rachegefühl, denn Mitglieder der Organistion sind dafür verantwortlich, das seine Mutter ein Leben im Rollstuhl fristen muss. Und so ergibt sich dann insgesamt eine sehr kurzweilige Mixtur aus Polizei-Thriller und Rachefiilm, der zudem mit etlichen Action-Passagen angereichert wurde, die für ein exzellentes Filmvergnügen sorgen.

Insbesonder die Hauptfigur Tonani (Ray Lovelock) weiss in dieser Geschichte absolut zu überzeugen und sammelt ausserdem von Beginn an jede Menge Symphatiepunkte beim Zuschauer, kann man doch seine eigentlichen Beweggründe für den gefährlichen Einsatz vor allem vom menschlichen Standpunkt aus sehr gut nachvollziehen. Das dabei an den tag gelegte Schauspiel von Lovelock wirkt zudem noch äusserst glaubwürdig und bringt insbesondere die Verbissenheit und Intensität äusserst gut zum Vorschein, mit der er seine nicht immer legalen Ermittlungen betreibt. In jeder Phase des Filmes merkt man ihm an, das ihm so ziemlich alle Mittel recht sind, um die Identität der Hintermänner aufzudecken und zuedem auch noch seine Rachegelüste zu stillen. Um glaubhaft zu erscheinen, muss er sich dabei selbstverständlich selbst wie ein Ganove benehmen, so das er auch nicht davor zurückschreckt, einige Menschen zu töten. Denn nur auf diesem Wege kann er sich das Vertrauen der Kriminellen sichern, mit denen er einen fingierten Gefängnisausbruch durchgezogen hat.

Wenn man einmal von einigen kleinen Schwächen absieht, dann bietet "Tote pflastern seinen Weg" durchweg erstklassige Unterhaltung, die auch einige interessante Wendungen zu bieten hat, die vor allem zum Ende der Geschichte besonders in den Vordergrund treten. Das macht die ganze geschichte noch um Einiges interessanter als sie schon von Haus aus ist. Doch der absolute Höhepunkt dieses Filmes ist ganz sicher der vorhandene Action-Anteil, der sich nun wirklich sehen lassen kann. Etliche Schießereien, wilde Verfolgungsjagden und teils halsbrecherische Stunts wurden absolut erstklassig in Szene gesetzt und sorgen mit absoluter Sicherheit dafür, das zu keiner Zeit so etwas wie Langeweile aufkommen kann. Dazu gesellen sich auch noch jede Menge gute Sprüche und streckenweise sogar einige sehr witzige Dialoge, wobei man anmerken sollte, das die Ereignisse niemals albern oder gar kitschig erscheinen. Ganz im Gegenteil, das Geschehen wirkt immer ernst und verfügt ausserdem über einen sehr gelungenen Spannungsaufbau, der sich im Verlauf der Story immer mehr steigert und so auch die Aufmerksamkeit des Betrachters immer gewährleistet.

Das hier versammelte Darsteller-Ensemble trägt durch die durchweg ansehnlichen Leistungen auch zum insgesamt sehr guten Gesamteindruck bei, den man eigentlich von diesem Film gewinnen müsste. Durch den omnipräsenten Ray Lovelock geraten allerdings sämtliche anderen Figuren etwas in den Hintergrund, so das man hier keine tiefergehenden Charakter-Zeichnungen erwarten sollte. Dennoch agieren auch ein Martin Balsam oder eine Elke Sommer sehr routiniert und überzeugend, so das man letztendlich keinerlei Kritik am dargebrachten Schauspiel vornehmen kann. Man sieht also das hier ein absolut sehenswerter Vertreter des italienischen Kinos vorliegt, der sicherlich nicht perfekt ist und einige Schwächen aufweist, insgesamt gesehen aber äusserst kurzweilig und unterhaltsam gestaltet ist. Mir persönlich hat der Film jedenfalls sehr gut gefallen, zudem er auch noch einen tollen Score von Ubaldo Continiello beinhaltet, der absolut passend auf die Ereignisse abgestimmt ist. Wer sich nicht an kleineren mankos stört, sollte diesen tollen Beitrag aus Italien auf jeden Fall einmal sehen, denn beste-und actionreiche Unterhaltung ist garantiert.


Fazit: Auch wenn Franco Prosperi's Film vielleicht nicht den höchsten Ansprüchen genügen kann, offenbart sich doch eine Geschichte die äusserst spannend-und temporeich in Szene gesetzt wurde. Ein extrem symphatischer Hauptdarsteller und jede Menge Action-Passagen garantieren förmlich ein sehr kurzweiliges Filmerlebnis, das man sich immer wieder gut anschauen kann, ohne das es dabei langweilig wird.



Informationen zum Film

Originaltitel: Pronto ad Uccidere
Darsteller: Ray Lovelock, Martin Balsam, Elke Sommer, Heinz Domez, Ettore Manni, Peter Berling, Riccardo Cucciolla, Ernesto Colli, Dante Cleri, Massimo Ciprari, Francesco D'Adda, Philip Dallas, Consalvo Dell'Arti, Franco Galizi
Regie: Franco Prosperi
Drehbuch: Peter Berling / Antonio Cucca
Kamera: Roberto D'Ettorre Piazzoli
Musik: Ubaldo Continiello
Ungeprüft
Italien / 1976

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