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Eine Legende wird vierzig Jahre alt - Die Dämonenkiller-Chronik 19

Dämonenkiller zum 40.Eine Legende wird 40 Jahre alt
Die Dämonenkiller-Chronik (19. Teil)

Aus Anlass des vierzigjährigen Jubiläums der Dämonenkiller-Serie habe ich eine Chronik erstellt, die sich mit der Geschichte der Serie beschäftigt.

Heute beschäftigen wir uns mit den Dämonenkiller-Exposés 43 und 44.

Viel Spaß beim Lesen...

Am 19.02.1975 schrieb Ernst Vlcek das Exposé für den DK-Roman Nr. 43:

41FRIEDHOF DER UNTOTEN
FRIEDHOFSMELODIE
Der Dämonenkiller 43
Schauplatz: London und das (fiktive) schottische Dorf Darkpool
Zeit: bis Ende Mai (in Anschluß an Band 42)
Autor: Luif-Davenport
Titelbild: (liegt vor)
Vor Grabsteinen und von Totenschädeln umsäumt hockt ein humanoides Scheusal, es hat an den Fingern und Zehen Krallen, sehnigen Körper, trägt nur Lendenschurz; geiferndes Raubtier­gebiß mit Fangzähnen, hoch angesetzte Spitzohren und eine zot­tige Mähne, auch Schulterpartie ist behaart.
Über die Farbgebung des Bildes ist mir nichts bekannt.

Vorbemerkungen:
Wie zähmt man einen reißenden Wolf, der sich auf Dämonen spezialisiert hat? Einen Wolf, der in seinem Innersten vermutlich ein Lamm ist und sich unterbewußt nach Ruhe und Geborgenheit sehnt? Eigentlich haben es sich die Dämonen selbst zuzuschreiben, daß Dorian zum Dämonenkiller, zum reißenden Wolf wurde.
Diese Überlegungen stellt Olivaro alias Magus VII. an - und er kommt zu einem verblüffenden Ergebnis. Wenn man Dorian seinen Frieden läßt, ihm Geborgenheit gibt - wird er dann nicht wieder zum Biedermann, zum zufriedenen Durchschnittsbürger?
Es wäre natürlich einfacher, den Dämonenkiller zu beseitigen. Einfacher - aber auch einfältiger! Einem Fürsten der Finsternis würdiger dagegen ist der Plan, den Wolf in ein Opferlamm umzufunktionieren. Warum soll Magus VII. also nicht Amor, Glücksbringer und Schutzpatron zugleich für den DK spielen?
Wahrhaftig eine teuflische Idee, einen Menschen durch permanentes Glück ins Unglück zu stürzen. (Komme mir selbst schon wie der Leibhaftige vor, daß ich solch eine diabolische Intrige ersinne)
Allerdings muß hier auch vermerkt werden, daß der Zufall Olivaro zu Hilfe kam. Lilian Hunter wurde durch die Kunst der Ärzte geheilt - einen Geisteskranken wieder normal machen, das kann nicht einmal der Fürst der Finsternis.
Um ganz ehrlich zu sein, Olivaro führt nur einen Plan des seligen Asmodi wieder auf, den dieser nicht konsequent zu Ende führte.
Denn es war Asmodis Idee, Dorian Hunter (noch vor Band 1 und bevor dieser die Erinnerung an seine Vergangenheit und die Dämonen zu­rückbekam) ein farbloses, ihn hemmendes Weib an die Seite zu stellen und somit seine Dämonenkiller-Instinkte zu unterdrücken. Das war Lilian Hunter, die mit Mädchenname McCoy heißt. Doch Asmodis Plan ging schief, als Lilian wahnsinnig wurde. Und der Dämonenkiller war geboren.

Achtung! Diese Informationen werden der Handlung vorangestellt, damit der Autor sofort mit den Hintergründen vertraut ist. Der Leser darf davon aber erst beim Finale erfahren.
Wollen wir dem Autor mal keine Anfangsepisode vorschreiben, sondern ihm die Wahl lassen. Da sich die Handlung über eine längere Zeit erstreckt, kann der Autor Dorians Werdegang vom Dämonenkiller zum Biedermann in mehrere Episoden aufteilen und darüber hinaus mit Rückblenden arbeiten, um aktionslose Passagen aufzulockern.
Hier Szenen, die sich für eine Anfangsepisode anbieten, die aber auch später gebracht werden können.
1. Olivaros (Asmodis) Atoll in der Südsee, wo in einer Lagune der rituell verpackte Körper der träumenden Machu Picchu schwimmt. Olivaro (Asmodi) hat die Oberhäupter von sieben Dämonenfamilien bei sich, die sich bedingungslos an seine Seite gestellt haben. Darunter ist auch Astaroth, der den bürgerlichen Namen Domingo Marcial trägt (Band 42). Die anderen Dämonen noch nicht namentlich erwähnen, da sie in diesem Band keine Rolle spielen. Und zu viele Namen verwirren den Leser nur.
Es soll nur ausgesagt werden, daß sich Olivaro (Asmodi) mit diesen Verbündeten und mit Coco Zamis an seiner Seite, stark fühlt. Er will der gesamten Schwarzen Familie zeigen, wie mächtig er ist, indem er in vielen Städten der Erde die Menschen in einen wahren Satans­rausch stürzt (die Vorgänge in London und Rio wurden in den Bänden 41 und 42 bereits abgehandelt).
Erwähnen, daß sich einige andere Dämonenfamilien gegen Olivaro zusammengeschlossen haben. Aber das Hauptgewicht auf andere Konflikte legen. So paßt es Olivaro nicht recht, daß Coco noch nicht bereit ist, den Initiationsritus, also ihre Wiederaufnahme in die Schwarze Familie, über sich ergehen zu lassen. Sie sagt, daß sie damit zögere, solange Dorian Hunter eine Gefahr darstelle. Olivaro beruhigt sie, indem er ihr versichert, daß Dorian Hunter bald ausgeschaltet sein wird. Er sagt aber nicht, welche Methode er anwenden wird. Er erklärt aber, daß er sein Versprechen hält, wonach Dorian kein Härchen gekrümmt werden soll. Aussagen, daß Coco danach zur Lagune geht, wo Machu Picchu treibt und denkt, daß sie das einzige Verbindungsglied zu Dorian Hunter ist.

2. Möglichkeit:
Dorian, Parker, Sacheen und Machu Picchu kommen mit einer Kursmaschine aus Rio auf dem Londoner Flughafen an. Plötzlich wird Dorian von seinen Gefährten getrennt und findet sich mit einem Ungeheuer in einem Raum wieder.
Er erkennt sofort Jerome Hewitt wieder (Band 7) einen seiner "Brüder". Jerome Hewitt sollte bekanntlich für Asmodi einen Sabbat organisieren, doch Dorian pfuschte ihm ins Handwerk. Und Asmodi bestrafte Hewitt, indem er ihn zu einem Freak machte, der fortan in einem Fegefeuer von Schmerzen leben muß (Aussehen von Hewitt s. Band 7, p 63)
Dorian will Gegenwehr ergreifen, doch Hewitt beruhigt ihn. Er sei nicht gekommen, um Dorian etwas anzutun, sondern ihm ein Geschäft vorzuschlagen. Dorian sei doch an Olivaros Eliminierung interessiert, da er ihm Coco weggeschnappt habe. Damit habe Dorian dieselben Interessen wie eine Gruppe von Dämonen. Dorian könnte sich mit ihnen einigen und mit ihrer Hilfe Olivaro killen. Er, Hewitt, tue das deshalb, um von seinen Qualen erlöst zu werden. Asmodi hat verfügt, daß nur Dorian ihm den Gnadenstoß geben könne - und darum bitte Hewitt den Dämonenkiller. Wirst du mich von meinen Qualen erlösen, Dorian, wenn ich dir helfe, Olivaro zur Strecke zu bringen? fleht Hewitt.
Hewitt sagt auch, der Dämonenkiller solle einen anderen Weg als den beabsichtigten gehen. Wenn er jetzt nach Hause geht, kann es sein, daß er rettungslos verloren ist.
Dorian hat für den Freak nur Verachtung übrig. Geht aus dem Raum, nennt seinen Freunden einen fadenscheinigen Grund, warum er verschwunden ist. Sullivan und Cohen sind zum Empfang da. Der frühere O.I. sagt, in Dorians Reihenhaus in der Abraham Road warte eine Überraschung auf ihn.

3. Möglichkeit:
Diese Anfangsepisode würde drei Wochen nach Handlungszeit beginnen, und alles andere in einer Rückblende erzählen.
Der Wind heult um das Weekendhaus des Psychiaters Dr. Lannon, das nahe des schottischen Dorfes Darkpool steht, es pfeift unheimlich durch die Ritzen. Dorian erwacht, schreckt hoch, greift neben sich.
Das Bett ist leer, Lilian verschwunden. Sofort greift sich Dorian seine Dämonenbanner und die Spezialpistole - die er vor Lilian verborgen hat - und rennt in Sorge um seine Frau in die Nacht hinaus. Er weiß, daß auf dem Friedhof von Darkpool ein teuflisches Ungeheuer haust, das auch "Herr der Toten" genannt wird.
Der Mond kommt durch, gespenstische Schatten über dem Land. Dorian erreicht den Friedhof, unheimliche Geräusche. Dorian sieht einen Schatten, der der des Teufels sein könnte und der wie Pan auf einer unheimlichen Flöte spielt. Da bricht neben Dorian ein Grab auf, ein Toter kommt heraus. Dorian köpft den Untoten. Er rennt weiter zum Grab der McCoys, also zum Grab von Lilians Familie. Er ruft ihren Namen. Da sieht er einen anderen Schatten davonlaufen. Und Dorian trifft beim Familiengrab auf Lilian. Irgendwie erscheint sie schuldbewußt, aber sie sagt, es gehe ihr gut. Dorians Sorge scheint sie sogar zu amüsieren. Sie sagt, ein unwiderstehlicher Drang habe sie zum Familiengrab hinausgetrieben.
Dorian denkt, daß dies der Einfluß Schwarzer Magie gewesen sei, sagt ihr aber nichts von der Gefahr, in der sie geschwebt hat.
Er will nämlich alle dämonischen Schrecken von ihr fernhalten, damit sie nicht rückfällig wird. Er opfert sich für sie auf.
Sie kehren zum Weekendhaus zurück. Lilian schläft sofort wie ein Kind. Als er zärtlich sein will, schlägt sie seine Hand im Halbschlummer zurück. Dorian weiß, daß sie Ruhe dringend nötig hat und bedrängt sie nicht.
Dorian liegt wach da, kann kein Auge zubekommen. Er denkt zurück, wie alles begann... Rückblende (Achtung! bei dieser Version müßte jetzt die Flughafenszene geschildert werden). Und anschließend: Dorian wird von Sullivan und Cohen in sein Reihenhaus in der Abraham Road gebracht (Parker, Sacheen und Machu Picchu sind in die Jugendstilvilla). Dort erwartet ihn eine Überraschung: Lilian, seine Frau, sie ist wieder genesen. Beide sind ein wenig betroffen, es ist, als ob sich Fremde begegnen. Aber langsam taut das Eis, beide geben sich jedoch zurückhaltend. Dr. Lannon, der Lilian zuletzt behandelt hat, sagt Dorian unter vier Augen, daß Lilian viel Ruhe braucht, soll sie nicht rückfällig werden. Dorian verspricht, sie sorgsam zu behüten. Sullivan versichert ihm, daß er inzwischen den Laden schon schaukeln wird, damit Dorian Zeit für Lilian hat. Dorian bedankt sich bei Cohen, daß sich der in seiner Abwesenheit so fürsorglich um Lilian gekümmert hat. Cohen sagt, auf seine unnachahmliche Art, daß er es gerne getan hätte. Und fügt hinzu: Sollte er erfahren, daß Dorian seine Frau nicht gut behandle, dann werde er ihm die Fresse polieren.
Alltag Dorians kurz schildern. Im Reihenhaus hat sich einiges geändert. Lilian hat schon vor Dorians Ankunft seine "Horrorsammlung" in die Jugendstilvilla schaffen lassen und aus dem Haus ein "gemüt­liches Nest" gemacht. Zu Zärtlichkeiten kommt es zwischen Dorian und seiner Frau nicht (Davenport kann also auf keinen Fall sexomanisch kommen).
Schon in der ersten Nacht taucht wieder Hewitt auf. Dies unheimlich schildern. Hewitt droht, schimpft, bettelt. Dorian jagt ihn davon. Da gellt Lilians Schrei durchs Haus. Dorian kommt in das im Obergeschoß liegende Schlafzimmer. Lilian behauptet, daß ein Ungeheuer auf ihrer Bettdecke gehockt sei und sie bedrohte. Dorian denkt an Hewitts Drohung. Vielleicht wird er dem Freak noch den Gnadenstoß geben, damit er Lilian nichts antun kann.
Lilian beruhigt sich wieder. Da taucht im Haus Machu Picchu auf. Der Hermaphrodit Phillip hat sie hergeführt. Machu Picchu klammert sich wie eine Ertrinkende an Dorian. Er darf sie nicht verstoßen, denn ohne ihn, den einzigen Lichtblick in dieser schrecklichen, fremden Welt könne sie den Traum ihres Lebens nicht mehr weiterträumen. Dorian ist in einem Dilemma. Einerseits hat er Mitleid mit der Inka-Prinzessin, andererseits hat er die Pflicht, sich um Lilian zu kümmern. Er hofft auch, daß die Liebe zu ihr erwacht, die vorerst noch eingefroren ist. Dorian redet sich vorerst heraus, indem er sich mit Machu Picchu für den nächsten Abend verabredet.
Am nächsten Tag Dorians Kurzbesuch in der Jugendstilvilla. Unbedingt erwähnen, daß Parker von Dorian verlangt, er solle ihn nach Frankfurt am Main begleiten, um die Verbindung mit der dortigen, sehr einflußreichen Loge der Okkult. Freimaurer aufzunehmen. Dorian aber will nicht von Lilian fort, Parker solle schon mal die Kontakte anknüpfen.
Man sieht an Dorians Problemen, daß er immer durchschnittlicher wird. Vor lauter Pflichten für Lilian, kann er die Dämonen nicht bekämpfen.
In einem Telefonat erwähnen, daß Dr. Lannon Dorian anbietet, mit Lilian für einige Zeit in sein Weekendhaus in Darkpool zu ziehen. Da dies Lilians Geburtsort ist, kann ein Aufenthaltsort - auch wegen der ländlichen Ruhe und Idylle - heilend auf sie wirken.
Dorian bittet Cohen mit Lilian auszugehen, während er sich selbst mit Machu Picchu trifft. Dorian will der Inka-Prinzessin klarmachen, daß es aus zwischen ihnen ist. Aber er bringt es nicht über sich.

Umblenden zu Cohen und Lilian. Cohen bringt sie gegen Mitternacht nach Hause, sie versichert ihm, daß sie sich mit ihm glänzend unter­halten hat. Sagt beim Abschied (lehnt ihren Kopf an seine muskulöse Schulter), wie schade es ist, daß sie einen Mann wie ihn nicht vor Dorian kennengelernt hat. Kaum ist sie im Haus, als ihre Schreie ertönen. Cohen stürmt herein, da ist der Freak Hewitt. Cohen springt rauh mit ihm herum, doch Hewitt kann fliehen.
Lilian hat Angst allein Im Haus. Cohen bleibt da, sieht sich um. Lilian geht ins Bad, um eine ihrer Tabletten zu nehmen. Cohen hört ihren Schreikrampf, kommt hin. Die Badewanne ist mit Blut gefüllt, blutige Teufelsspuren führen ins Schlafzimmer. Cohen folgt ihnen. Das Schlafzimmer ist verwüstet, die Laken mit Blut besudelt, Flüche und Obszönitäten mit Blut an die Wände geschrieben. Und es steht mit Blut auch dort geschrieben: LILIAN WIR TOTEN HOLEN DICH ZU UNS INS GRAB.
Cohen beseitigt diese Spuren, verflucht innerlich den Hurenbock Hunter. Und dann fällt ihm Lilian aufschluchzend in die Arme und klammert sich an ihn.
Als Dorian später nach Hause kommt, verzieht sich Cohen wie ein Einschleichdieb, geht zu seiner Freundin, der Stripperin Rose Jamin, nach Soho, läßt sich seinen Weltschmerz an ihr aus, verprügelt sie, nur um sich hinterher von ihr, der er immer noch hörig ist, demütigen zu lassen.

Umblenden:
Wir sind im schottischen Dorf Darkpool. Lilian blüht hier auf, trifft alte Bekannte, die diese leidgeprüfte Frau jedoch seltsam mitleidig anblicken. Als ein Dorfbewohner Dorian darauf aufmerksam macht, daß ein Dämon seit einiger Zeit von sich reden mache, den man "Herr der Toten" nennt, gerät Dorian in Rage und verlangt drohend, daß man seine Frau mit solchen Sachen verschone.
Doch kaum beim Wochenendhaus, sieht Lilian rund um das Haus gelbe Teufelskrallenabdrücke. Dorian durchsucht das Haus, kann nichts finden. Er macht für diesen Spuk Hewitt verantwortlich - oder auch Olivaro. Wenn sich der Freak zeigt, wird Dorian ihn schon kleinkriegen. Er hat seine Dämonenkiller-Ausrüstung dabei, hält sie aber vor Lilian versteckt.
Man besucht das Grab der McCoys. Der Grabhügel ist aufgewühlt, wie von Maulwürfen. Dorian beläßt Lilian in diesem Glauben. Er nimmt sich aber vor, in der Nacht zum Friedhof zu gehen, um sich Klarheit zu verschaffen.
Und nun kommt es zu der Szene, die unter "3. Möglichkeit" als Anfangsepisode vorgeschlagen wurde. Nachdem Dorian Lilian ins Haus zurückgeholt hat, ertönen von draußen Kampfgeräusche, Dorian eilt hinaus. Er sieht das Ungeheuer vom Titelbild mit Hewitt kämpfen. Das Ungeheuer flüchtet, Hewitt bleibt übel zugerichtet zurück. Er sagt Dorian, daß er sich morgen Abend im Hinterzimmer eines Dorfgasthofes mit den Dämonen treffen kann, die sich mit ihm verbünden wollen. Dorian sagt, daß er die Sippe ausrotten werde, wenn sie noch irgendetwas gegen Lilian unternehmen. Hewitt behauptet, daß seine Dämonen mit diesen Schrecken bestimmt nichts zu tun hätten.
Dorian ist nicht schlecht erstaunt, den Gefährten hier zu treffen. Cohen gibt zu, daß er dem DK und seiner Frau gefolgt ist, um Dorians Frau Lilian zu beschützen. Cohen möchte den Dämon, den die Dorf­bewohner 'Herr der Toten" nennen, zur Strecke bringen.
Cohen behauptet, daß Olivaro ganz bestimmt nichts damit zu tun habe. Denn er, Cohen, hat den Fürst der Finsternis beschworen (das kann als Einblendung gebracht werden) und von ihm erfahren, daß er solange nichts gegen Dorian Hunter und den seinen unternehmen werde, solange er nicht Dämonenkiller ist.
Dorian glaubt Olivaros Versicherung, denn er ist ja tatsächlich an Lilians Seite zu einem Spießbürger geworden. Das verbittert ihn, doch er fühlt sich schuldbewußt, für Lilians Schicksal verantwortlich (Band 1) und sieht es als seine Pflicht an, sie zu betreuen.
Cohen zieht sich zurück, als Lilian auftaucht und Dorian sucht.
Dorian geht mit ihr ins Dorf, und als biederes Ehepaar suchen sie die Schenke auf (wo Dorian im Hinterzimmer die Dämonen treffen könnte) und genehmigen sich vor dem Schlafengehen noch einen.
Als Dorian die Toilette aufsucht, ist Hewitt da. Die Dämonen warten, Dorian. Der Dämonenkiller - was Dorian ja nur noch bedingt ist - kommt der Aufforderung nach. Im Nebenzimmer ist es finster.
Die Dämonen wollen sich Dorian nicht zu erkennen geben, sie sind vorsichtig. Und Dorian auch, hat Dämonenbanner bei sich. Irgendwo im Hintergrund stöhnt eine Dorfmaid, oder mehrere - die Dämonen können es nicht lassen, sich während des Gespräches zu amüsieren. Dorian bekommt den Eindruck, daß eine riesige Fledermaus einem Mädchen das Blut aussaugt. Dorian merkt sich ihr Gesicht, denn er wird das Vampiropfer pfählen müssen.
Dorian fordert von den Dämonen, daß sie Lilian in Ruhe lassen. Diese beteuern, daß sie nicht hinter dem Terror stecken. Wahrschein­lich steckt Olivaro dahinter - das sei der beste Beweis dafür, daß sich Dorian mit ihnen gegen Magus VII. verbünden müsse. Dorian will nichts davon wissen, verweist auf Trevor Sullivan und seine andere Gefährten, die die Geschäfte des Dämonenkillers weiterführen.

Achtung! Dorian trägt von nun an als Amulett eine Gnostische Gemme, die neben einem Abraxas auch eine Schlange zeigt, die sich in den eigenen Schwanz beißt. Die Gemme besteht aus einem wertvollen Edelstein, die Zeichen und die Zeichnung sind erhaben eingeschnitzt.

Er erreicht den Friedhof. Durch den Nebel geistern grausige Gestalten: Tote, die aus ihren Gräbern gekommen sind. Dorian wird in Kämpfe verwickelt, köpft mal hier mal da. Und er ruft nach Lilian.
Da taucht das Ungeheuer vom Titelbild vor ihm auf. Es geifert, sagt, daß es Lilian töten müsse, da Dorian sich nicht von ihr trennt. Das Ungeheuer benimmt sich überaus sensibel und menschlich, aber es ist auch von unbändiger Mordlust besessen.
Es verstrickt Dorian in einen Kampf. Aber Dorian hat das Gefühl, daß das Ungeheuer nur mit ihm spielt, ihn nicht töten will. Und dann unterliegt Dorian, und das Ungeheuer sagt, es will ihn zu Lilian führen. Ringsum scharen sich die Toten zusammen.
Das Ungeheuer spricht abfällig von Lilian, behauptet, daß sie gerade dabei sei, das Grab ihrer Familie zu entehren und daß des­halb die Toten kaum davon abzuhalten sein werden, sie zu bestrafen.
Da sieht Dorian am Grabe der McCoys zwei Gestalten in inniger Umarmung. Die eine Gestalt ist Lilian. Sie sagt, Marvin du brauchst nicht fürchten, daß Rian uns erwischt. Ich habe ihm ein Schlafmittel gegeben. Bringe mich auf dein Zimmer, lasse mich nie los. Schon vom ersten Tag an wußte ich, daß es keinen anderen Mann für mich gibt.
Marvin Cohen schluckt das wie Manner, auch er fühlt sich zu Lilian hingezogen, verehrt sie, wagte aber nicht zu hoffen, daß sie ihm ihre Liebe schenken würde.
Dorian glaubt, daß die Dämonen ihn manipulieren, will nicht wahrhaben, was er mit eigenen Augen sieht. Sollte Cohen ihnen nur gefolgt sein, um ihn mit Lilian zu betrügen?
Dorian will dem Spuk ein Ende machen, bäumt sich noch einmal gegen die ihn bewachenden Untoten auf, schickt sich an, das Ungeheuer zu vernichten. Da sagt es, daß es ein Geschöpf der träumenden Machu Picchu sei. Coco Zamis habe dies arrangiert, denn sie wollte Dorian um seinetwillen von Lilian trennen. Und das Ungeheuer sagt auch, wenn du mich tötest, dann tötest du Machu Picchu.
Dorian weiß nun, daß Coco hinter dem Spuk steckt. Er interpre­tiert ihre Handlungsweise so, daß sie sich an ihm rächen will, obwohl Cocos Ungeheuer behauptet. Coco wolle nur sein Bestes.
Dorian verschont das Ungeheuer, eilt zu Lilian und Cohen. Die beiden sind tatsächlich beim Familiengrab der McCoys. Irgendwie wirken sie betreten, als seien sie von ihm ertappt worden. Aber Dorian verschließt die Augen. Alles Blendwerk der Dämonen. Und selbst wenn nicht.
Cohen und Dorian bringen Lilian vom Friedhof. Während sie die Untoten reihenweise niedermähen, merkt Lilian nichts davon. Und dann steht Cohen vor dem Ungeheuer. Bevor Dorian es verhindern kann, tötet Cohen es. Und im Tode verwandelt sich das Ungeheuer in Machu Picchu. Auf diese schreckliche Weise hat der Lebenstraum der Inka-Prinzessin ein Ende genommen. Wahrscheinlich ist sie darüber nicht einmal unglücklich, sie wollte diesen schrecklichen Traum nicht mehr weiterträumen.
Zurück beim Wochenendhaus, hat Dorian doch ein Gefühl der Leere. Er hat gesehen, daß Cohen und Lilian einander verstehen. Vielleicht war etwas zwischen ihnen... er ist auch kein Heiliger. Er wird trotzdem für Lilian sorgen. Er denkt schon noch an die Gefahr der Dämonen, aber Lilian geht bevor.

EPILOG:
Olivaros Atoll. Jetzt Olivaro das aussagen lassen, was unter "Vorbemerkungen" steht. Lilian wird Dorian auf andere Gedanken bringen, so daß Olivaro ihn gar nicht zu bekämpfen braucht - wenn alles nach Plan verläuft. Coco habe das doch auch eingesehen? Somit spielt Magus VII. darauf an, daß er Cocos Plan durchschaute, die versuchte, Dorian von Lilian loszureißen. Aber Olivaro kann großzügig sein, seiner Gefährtin verzeihen. Er ist ihr sicher. Ob sie nun für die Initiation bereit sei? Ja, sagt sie. Olivaro glaubt, daß er sie somit für immer gewonnen hat. Es wird sich in der Folge aber eine überraschende Wendung ergeben. Aber das nicht einmal andeuten.
Noch aussagen, daß der Körper von Machu Picchu nun endgültig tot ist. Die Inka-Prinzessin hat ihren Frieden. Coco befreit sie von den Fesseln und übergibt sie dem Meer.

Das Exposé für den Dämonenkiller-Roman Nr. 44 schrieb Ernst Vlcek am 20.02.1975

41ENTFÜHRUNG DES HERMAPHRODITEN
Der Dämonenkiller 44
Schauplatz: London und die griechische Klosterrepublik Athos
Zeit: Anfang Juni
Autor: Vlcek-Wolf
Titelbild:

Situation:
Lilian Hunter ist aus der O'Hara Stiftung als geheilt entlassen worden. Der Dämonenkiller kümmert sich fürsorglich um seine Frau und vergißt dabei seinen Kampf gegen die Dämonen. Damit hat Olivaro alias Magus VII. gerechnet und glaubt so den DK ohne Unterstützung der Schwarzen Magie ausgeschaltet zu haben - zumal Cocos Versuch, mit Hilfe der Inka-Prinzessin Machu Picchu Dorian wieder zu einem Dämonenkiller zu machen, scheitert. Machu Picchu stirbt endgültig. Dorian sieht es als seine Pflicht an, Lilians biederer und treuer Ehemann zu sein, wenngleich sich Verdachts­momente ergeben, daß Lilian ein Verhältnis mit dem ihr seltsam ergebenen Marvin Cohen hat.
Dorian glaubt, daß Coco für ihn verloren ist, da sie sich für ein Leben in der Schwarzen Familie und an Olivaros Seite ent­schlossen hat. Der Leser weiß aber, daß Coco ein Opfer widriger Umstände ist und Dorian noch immer liebt. Ebenso ist dem Leser klar, daß Dorian wieder zum Dämonenkiller wird.
Dieser Band zeigt auf, wie es dazu kommt - und was die Gründe dafür sind, daß Dorian die Dämonen im allgemeinen und Olivaro im besonderen noch mehr haßt als früher und wie er erfährt, daß Coco ihm die Treue gehalten hat. Da Vlcek-Wolf den Roman selbst schreibt und die Daten im Kopf hat, wird dieses Exposé nur ein Handlungs­skelett als Information für die anderen Autoren sein.
Trevor Sullivan ruft aus der Jugendstilvilla an und sagt, daß Phillip verschwunden sei.
Zwei Tage später hat sich keine Spur mehr von Phillip gefunden. Er ist wie vom Erdboden verschwunden. Nur das Foto ist ein Hinweis. Was sollte sein Geschwafel über die Suche nach seiner Mutter? Diese wurde (in Band 3) als Vampiropfer getötet.
Hewitt meldet sich wieder (ihn ständig vor Schmerzen winseln und heulen und Dorian um den Gnadenstoß anflehen lassen) und gibt den Hinweis, daß Cocos Initiationsritus zur Wiederaufnahme in die Schwarze Familie stattfinden soll. Wäre es nicht naheliegend, daß sie den Hermaphrodit als Opfer ausersehen hat? Das wäre doch ein wirklich passendes Opfer - der Hermaphrodit, Schrecken aller Dämonen.

Achtung! Um nicht zu viele Hauptpersonen auftreten zu lassen, die in diesem Band ohnehin keine große Rolle spielen, soll ausgesagt werden, daß der Bauchredner Monty Cooke auf Tournee gegangen ist, Parker befindet sich mit seiner Freundin Sacheen in Frankfurt bei den Okkult. Freimaurern.

Martha Pickford sorgt sich um Phillip. Sullivan, Cohen und selbst der Puppenmann Chapman betreiben Nachforschungen. Sullivan läßt seine Beziehungen bei der Polizei spielen - es wurde auch eine offizielle Vermißtenanzeige gemacht - Cohen und Chapman spannen die Freaks von London ein.
Da meldet sich die Frau von dem Foto bei Dorian. Sie verabreden sich auf einem Fabrikgelände. Dorian muß allein kommen. Er wird Zeuge, wie die Frau einen Dämon tötet. Dorian beteuert, daß er von dessen Anwesenheit nichts wußte, Es muß ein Dämon der Opposition sein. (Achtung! Die Frau tötet den Dämon durch bloße Berührung. Welche magische Fähigkeiten muß sie haben. Natürlich auch ein Dämon)
Die Frau verlangt, daß Dorian sie Aphrodite nennen solle - also die rechtmäßige Mutter des Hermaphroditen, den sie mit Hermes gezeugt. Dorian glaubt an ihr eine Ähnlichkeit mit Coco festzustellen und fragt gerade heraus, ob sie Coco sei. Aphrodite nimmt dazu keine Stellung. Sie verlangt von Dorian nur, daß er nicht nach Phillip sucht. Sie sagt auch, daß die Haywards nicht Phillips rechtmäßige Eltern waren, sondern nur seine Adoptiveltern. Sie - nennen Sie mich Aphrodite - habe Phillip nun zu sich zurückgeholt und werde ihn sich nicht mehr nehmen lassen.
Vor dreiundzwanzig Jahren fand man in dem Kloster ein Findel­kind. Man kann sich vorstellen, wie die Mönche aus dem Häuschen waren, wo doch Frauen und Kinder ihre Halbinsel nicht betreten durften, was sollte man mit dem Balg?
In dieser Zeit war ein englischer Diplomat zu Besuch, Lord Hayward, dessen Frau eine Frühgeburt gehabt hat. Lord Hayward erklärt sich bereit, das Findelkind aufzunehmen und es als seines auszugeben. Er hat Einfluß genug, um die Fehlgeburt zu vertuschen. So war also Phillip tatsächlich nicht Lord Haywards richtiger Sohn, sondern das Findelkind. Vielleicht stimmt es, daß die Unbekannte seine wirkliche Mutter ist, aber die Zusammenhänge sind für Dorian immer noch nicht durchschaubar.

Achtung! Vielleicht findet der Autor eine Möglichkeit, Phillips Geheimnis bis zum Finale zu bewahren. Dann müßte aber das Zusammentreffen zwischen Coco und Dorian aber entfallen oder anders gestaltet werden.

Dieses Finale findet in dem von den Dämonen besetzten Kloster statt. Dorian dringt wieder dort ein, mischt sich unter die Dämonendiener (es sind nicht nur Dämonen da  - die sieben Olivaro treuen Familien), sondern auch Untote, andere Wiedergänger und Besessene.
Da wir schon viele Sabbate und Schwarze Messen im DK gelesen haben; wird der Autor bemüht sein müssen, sich hier nicht zu wiederholen. Dieser Sabbat steht auch unter ganz anderen Vorzeichen, abgesehen davon, daß es etwas ganz Besonderes ist, wenn der Fürst der Finsternis seiner Gefährtin den Teufelseid abnimmt, bietet sich gleichzeitig die Gelegenheit, den Schleier des Geheimnisses um Olivaro zu lüften.
Beim Höhepunkt des Festes geht Olivaro etwas aus sich heraus.
In diesem Augenblick zeigt er noch das bisher (zwar ekstatisch verzerrte) Gesicht. Dann dreht sich sein Kopf, bis sein Gesicht auf den Rücken blickt. Das Haar, nun vorne, teilt sich, und auf dem Hinterkopf wird ein zweites Gesicht sichtbar. Sein wahres, eine schreckliche Teufelsfratze.
Olivaro hat einen Januskopf! In Anlehnung an die römische Mythologie, soll er der Dämon des Ein- und des Ausganges sein, der Dämon des Anfangs und des Endes. Er ist der personifizierte Zwiespalt. Ein Mann mit zwei Gesichtern - und deshalb gefährlicher als andere Dämonen. Er kann mit seinem zweiten Gesicht besser heucheln, Gutes vortäuschen, als jeder andere Dämon, denn das Böse in ihm kann sich, von anderen unbemerkt, in seinem zweiten Gesicht abreagieren. Er ist also auch die Inkarnation der Falsch­heit.
Mehr braucht auf seine Fähigkeiten noch nicht eingegangen werden. Der Leser ist zufrieden, daß er vorerst einmal so viel über ihn erfährt.
Aber damit der Überraschungen noch nicht genug, gibt auch Coco ihr kleines Geheimnis preis - und das zeigt Dorian, daß er sich in ihr geirrt hat.
Es stellt sich heraus, daß Coco im 5. Monat schwanger ist. Sie trägt ein Kind vom Dämonenkiller unter dem Herzen (gezeugt wurde es bei der Wiedersehensfeier nach den Geschehnissen in Band 34)
Vielleicht sollte sich Dorian dieses Geschehnis in Erinnerung rufen, und der Autor schreibt es hier in einer Rückblende nieder - damals hat Coco in Liebesrausch sich ein Kind von Dorian gewünscht.
Als Olivaro das erfährt - Coco konnte es ihm bis jetzt ver­heimlichen - spuckt er Gift und Galle. Ein Fürst der Finsternis kann nicht eine Frau zur Gefährtin nehmen, die von einem Sterblichen geschwängert wurde, noch dazu vom Dämonenkiller. Dieses Kind muß zuerst rituell abgetrieben werden, während eines Sabbats, der alles an Schrecken und Grauen übertrifft.
Die Initiationsfeier ist jedenfalls geplatzt, ohne Dorians zutun. Olivaro entfleucht mit Coco und seinem Gefolge.
Zurück bleibt ein Dorian Hunter, in dem ein wahrer Sturm von Gefühlen tobt. Auf der einen Seite steht die Pflicht, für seine Frau Lilian zu sorgen. Auf der anderen die Liebe zu Coco und seinem ungeborenen Kind. Wird Olivaro ihr die Frucht aus dem Leib schneiden? Kann Coco das verhindern?
Dorian weiß nur eines: Er muß wieder zum Dämonenkiller werden, gnadenloser und wilder kämpfen als zuvor, um Coco dem Fürst der Finsternis zu entringen. Wenn er die Wahrheit über Coco geahnt hätte, dann hätte er sich auf diesen Augenblick vorbereitet und Coco bereits befreien können - vielleicht. Aber er hofft, daß es noch nicht zu spät ist.

 

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