Monstrula - Kelters Schauer-Shocker: Band 40 Zerrbild des Schreckens
Band 40
Zerrbild des Schreckens
Dann sieht Parker einen unheimlichen Schatten materialisieren, während das Licht schwindet. Man hält das für eine Sinnestäuschung. Später in der Nacht glaubt Fiddler einen Einbrecher zu entdecken, der sich vor seinen Augen auflöst – und der Löwe liegt plötzlich vor dem Tresor.
Parker stört Callum und Sin Tao beim zweiten Durchgang ihrer morgendlichen Beschäftigung unter der Dusche und berichtet von Donovans Tod. Sie wollen die Herkunft der Brosche ergründen. Sin Tao gibt sich als Donovans trauernde Jugendfreundin aus und bekommt seine Adresse heraus. Später durchsucht Callum zusammen mit Inspektor Hobson die Wohnung, wo sie Bücher über Übersinnliches finden. Parker setzt das Auktionshaus unter Druck, das einen Skandal fürchtet. Denn der Löwe stammt von der toten Mrs Gresham. Die Unternehmergattin erhielt die Brosche als Geschenk, kurz darauf kriselte es in ihrer Ehe, dann brachte ihr Mann sie um.
Sin Tao befragt Donovans Ärzte, wobei sie sich nicht scheut, die Leute unter Druck zu setzen. Donovan war kerngesund, sein Herzschlag ist ein Rätsel. Aber er interessierte sich für das Übersinnliche und hatte vielleicht latente Seherkräfte.
Callum, Parker und Sin Tao verschaffen sich Einladungen zu Mr. Fiddlers Fest. Mrs Fiddler flirtet hemmungslos mit den Gästen, auch mit Parker, der sich gleich darauf nicht mehr daran erinnert. Später in der Nacht hat Mrs. Fiddler einen seltsamen Traum. Eine orientalisch verschleierte Unbekannte führt sie mit der Brosche auf ein Fest, alle Männer begehren sie, und sie treibt es mit ihnen. Als sie erwacht, bleibt der Wunsch, das auch in der Realität zu erleben.
Callum kommt auf die Idee, die Brosche zu stehlen, bevor noch mehr Menschen sterben. Sie kommen zu spät. Fiddler hat gerade seine Frau aus Eifersucht erschossen. Er behauptet, von der Brosche dazu getrieben worden zu sein und begeht Selbstmord. Der goldene Löwe ist verschwunden.
Fiddlers Nichte Angela Patterson zieht mit ihrem Mann ins Haus. Callum warnt sie eindringlich vor der Brosche. Kurz darauf ist die Brosche wieder da. Aber die Pattersons wollen sie nicht aus der Hand geben. Wochen später trägt Mrs. Patterson den Löwen in der Öffentlichkeit. Nur dass er jetzt sechs Rubine aufweist statt nur fünf. Wieder will ihr Callum die Brosche abluchsen, aber Mrs. Patterson betrachtet sie als Glücksbringer.
Die Geisterjäger ermitteln, dass nach jedem Opfer ein Rubin mehr an der Brosche auftaucht. Ihre Ermittlungen führen sie zu einem Mord von 1928, wo Mr. Plevna seine Frau ermordete. Callum kann den mittlerweile aus der Haft entlassenen alten Mann aufspüren, während Parker und Sin Tao die Pattersons beschaffen. Plevna erzählt Callum, dass der den Löwen in Hongkong beim Glückspiel gewann. Mehr weiß er nicht darüber. Aber er weiß bis heute nicht, warum er seine Frau umbrachte.
Nun setzt Callum Whitey Dyson auf den Löwen an, während Sin Tao sich ins Haus der Pattersons schleicht und mitbekommt, wie die beiden in Streit geraten. Dyson bekommt etwas über ein arabisches Märchen heraus, bei dem es um Untreue und einen Fluch geht.
Die Geisterjäger kommen dazu, wie die Geister materialisieren. Der Geistermann will Mr Patterson dazu treiben, seine Frau zu töten, während die Geisterfrau Mrs. Patterson zur Untreue verleiten will. Plötzlich ist auch Donovans Geist da und bekämpft die Dämonen. Das gibt Callum die Möglichkeit, den Fluch zu brechen, woraufhin die Brosche verschwindet.
DIE MEINUNG
Wieder einmal ein Heimspiel für Callum und seine Mannschaft. Die Geschichte ist recht unspektakulär, auch wenn es wie oft bei Richard Wunderer ein paar nette Ideen gibt. Die, wenn man sie näher betrachtet, im Format Heftroman verschenkt werden.
Die Grundidee böte durchaus Stoff für einen viel interessanteren Horrorroman für Erwachsene. Eine Frau bricht die Ehe, der Mann tötet sie und den Liebhaber, dann verflucht er die Brosche. Der Geist der Frau verführt/beeinflusst ihr weibliches Opfer zu einem sexuell zügellosem Leben und entfacht Sehnsüchte, der Geist des Mannes führt diese Bilder dem Partner vor Augen und stachelt ihn zu rasender Eifersucht an, damit er sie umbringt. Eine Menge Material, mit der sich ein Roman mühelos mit einem packenden psychologischen und handfesten Drama füllen ließe, in dem das übersinnliche Element die Beteiligten in eine ganz besondere Hölle führt.
Aber das wird hier alles natürlich nur angedeutet und nicht weiter vertieft. Der Roman ist routiniert erzählt, auch wenn die Action relativ gebremst ist. Die Darstellung der dämonischen Aktivitäten ist ebenfalls deutlich zurückgenommen und blutleer. Anscheinend war das fröhliche Gemetzel mit scharfen Gegenständen früherer Bände nicht mehr erwünscht.
Dafür tritt das detektivische Element mehr in den Vordergrund. Das ist oft aber eher unfreiwillig komisch, weil unsere Helden unter einer Befragung verstehen, potenzielle Zeugen durch die Androhung negativer Presse unter Druck zu setzen. Das erfüllt teilweise schon den Tatbestand der Nötigung. Manche Szenen sind auch schlichte Zeilenschinderei. Da bricht sich Sin Tao in einer komplizierten Undercoveraktion beim Arbeitgeber des toten Wächters einen ab, um Informationen und Adresse zu erfahren. In dieser Situation wäre die Pressekarte zur Abwechslung mal einsichtig gewesen. Die Tatsache, dass sich Callum danach mit Inspektor Hobson in Verbindung setzt, um ungestraft in der Wohnung des Toten schnüffeln zu können, macht die Aktion erst recht absurd. Hobson hätte die Informationen in 2 Minuten beschaffen können. Solche Szenen machen immer wieder deutlich, wie oberflächlich diese Romane konstruiert sind.
Routiniert erzählt, solide und mit einer Prise Sex versehen ist das ein durchschnittlicher Gruselroman, der viel besser hätte sein können.
CHINA GIRL
Sin Tao und Jack dürfen sich in aller Ruhe mit einer für das Format recht ausführlich beschriebenen Morgennummer amüsieren, und nur die Katzen sind Zeugen.
DAS TITELBILD
Das nächste Agenturbild. Ein beliebiges Gruselmotiv für einen beliebigen Gruselroman.
DIE MONSTRÖSE KONKURRENZ
In diesen Wochen erschienen unter anderem am Kiosk: