Aus Anlass des vierzigjährigen Jubiläums der Dämonenkiller-Serie habe ich eine Chronik erstellt, die sich mit der Geschichte der Serie beschäftigt.
Schon ein Tag nach DK-Exposé 81 – am 12. November 1975 – schrieb Ernst Vlcek das Dämonenkiller-Exposé Nummer 82 für sein Alter-Ego Paul Wolf. - Viel Spaß beim Lesen ...
DIE ZEIT DER TROLLE
AUSGEBURTEN DER HÖLLE
HÖLLENBRUT
Dämonenkiller 82
Schauplatz: Paris/Basajaun und Umgebung
Zeit: bis Ende Mai
Termin: 10.12.75
Autor: Vlcek-Wolf
Titelbild: (liegt als Farbfoto vor)
Bild in schwarz-braun gehalten. Im Vordergrund ein dunkler Hügel auf dem ein Totenkopf ohne Unterkiefer liegt. Eine Kette ist durch das rechte Auge gezogen, durch die der Totenschädel festgehalten wird, Kette hängt an zwei Nägeln. Eine winzige Gestalt in Umhang erhebt einen Stock oder ein Schwert gegen den Totenkopf, der etwas größer ist als diese Gestalt. Im Hintergrund ragt die Silhouette einer Burg auf. Das ist Castillo Basajaun, der Zwerg ist Don Chapman.
!!Foto behält Autor!!
Vorbemerkungen:
Da Vlcek-Wolf die undankbare Aufgabe übernimmt, die aufgelaufenen Daten unter einen Hut zu bringen, wird in diesem Exposé weniger auf den roten Faden der Handlung, sondern eben mehr auf die Daten eingegangen, die für alle Autoren bindend sind.
Das Handlungsgerüst für die nächsten Bände steht fest. Die Suche nach dem "Stein der Weisen" geht weiter. Dorian hat sich in diese Idee verrannt, das Geheimnis des Lebens zu ergründen, zumal er in seinem Leben als Michele da Mosto viele diesbezügliche Erfahrungen gesammelt hat und ebenso viele Enttäuschungen erlebt hat. Dieser und der Folgeband wird sich mit den klassischen Methoden der Erschaffung von Leben befassen - Homunkulus und Golem, modernisiert und aufgemöbelt und entfremdet durch die Gegenwartsepisoden, die in diesem Band das Hauptgewicht bilden.
Es wird besonders auf Don Chapman eingegangen - er soll für eine Weile in den "Mikrokosmos"(symbolisch) abgeschoben werden und sein Glück mit Dula suchen.
An alle Autoren: Aus den letzten Exposés geht hervor, daß wir immer mehr ins Phantastische abgleiten, ohne eigentlich der Fantasy nahezukommen. Dieses Vordringen in Phantastische Bereiche - schrittweise - ist unvermeidlich, wenn wir dem Leser Neues und Abwechslungsreiches bieten wollen. Wir müssen ihm aber dabei auch Horror bieten, und ich meine, man sollte, egal welches Thema man bearbeitet, gänsehautfördernde Situationen immer mehr ausschlachten, als andere Aspekte. Es soll eine gesunde Mischung aus Phantastischem und Gruseligem gefunden werden.
Nochmals Achtung:
Die Autoren sollen nicht glauben, daß der Exposéschreiber ein Sadist ist, weil er ihnen die Arbeit durch ineinandergreifende Handlung und Ausknobeln längerer Zyklen schwerer macht. Für den Exposéschreiber ist das ja auch eine Mehrarbeit, die er sich nur macht, weil die Leser nach längeren Zyklen schreien. Und sie bringen ein stichhaltiges Argument vor: Wenn sie Einzelabenteuer lesen wollen, dann können sie zu Vampir greifen, aber bei gleichbleibenden Helden verlangen sie auch eine durchgehende Handlung.
Von den Zyklen hat erwartungsgemäß der Zamis-Zyklus am besten abgeschnitten, aber auch Drudenfuß und Inka schneiden nicht schlecht ab.
Daten über Castillo Basajaun werden gesondert erstellt!
Handlung:
Castillo Basajaun wurde zu einer Bastion gegen Dämonen ausgebaut, mit Dämonenbannern und allem Drum und Dran. Außer Don Chapman, Phillip, Tirso Aranaz, Cro-Magnon, Dorian Hunter, Coco sind dort als ständige Besatzung sechs Brüder der Magischen Bruderschaft stationiert.
Cro Magnon mußte im Verlies in einer ausbruchssicheren Zelle untergebracht werden, denn manchmal wird er renitent, tobt dann, daß die Burg wackelt. Man bemüht sich sehr um ihn, versucht ihm das Sprechen beizubringen - er lernt schnell und macht gute Fortschritte, doch manchmal bringt er Worte verschiedener Sprachen durcheinander, weil man ihn nicht nur Englisch lehrt, sondern auch Französisch, Deutsch und Spanisch mit ihm spricht. Bei dieser bunt zusammengewürfelten Mannschaft läßt es sich nicht vermeiden, daß er so vielen verschiedenen Einflüssen ausgesetzt ist. Aber Cro Magnon ist intelligent - eigentlich beängstigend intelligent -, und es schadet ihm nichts.
Nur manchmal dreht er durch. Psychosen oder Magie? Wahrscheinlich ist das eine aufs andere zurückzuführen.
Jeff Parker hat wieder einmal der Wandertrieb gepackt.
Tirso Aranaz, der blauhäutige, haarlose Zyklopenjunge hat nun die Größe und das Aussehen eines Zehnjährigen. Er hat sich zu einem richtigen Lausbuben gemausert. Durch die schrecklichen Erlebnisse in Band 74 wurden seine magischen Fähigkeiten durch ein Trauma verdrängt. Man versucht, seine Gabe zu wecken, indem man Versuche mit ihm anstellt... In die Handlung einfließen lassen, wie es ihm schon gelingt - das ist ein Fortschritt! - durch den bloßen Blick seines eines Auges Zunder in Brand zu stecken.
Don Chapman hat Depressionen. Er hat kein Lebenszeichen mehr von Dula gehört - seit einem halben Jahr nicht mehr.
Dorian will Cro Magnons Geheimnis lüften, weil er dann auch mehr über Hermes Trismegistos erfahren würde. Coco unterstützt ihn in seinen Bemühungen. Dorian muß den "Stein der Weisen" in seinen Besitz bringen, bevor er in falsche Hände gerät, sprich: Olivaro oder andere Dämonen der Schwarzen Familie.
Die Mystery Press in London wurde eingeschaltet, doch Trevor Sullivans Ausbeute ist gering: er schickt Dorian immer nur Meldungen über einen Isländer mit Namen Magnus Gunnarsson, der in Kreisen Eingeweihter eine Berühmtheit ist und als magisches Genie gilt. Aber darum will sich Dorian nicht kümmern, er will sich auf sein Problem konzentrieren und sich durch nichts ablenken lassen.
Guillaume Fernel, Franzose, unbestimmbaren Alters, seltsamer Kauz, Großmeister aus Paris, ist einer der sechs "Brüder" auf Basajaun. Er fachsimpelt sehr gern mit Dorian über Homunkuliden, scheint viel zu wissen und belächelt Dorian, weil er ihn für einen Laien hält.
Fernel zeigt sehr großes Interesse an Don Chapman und redet dem Puppenmann ein, daß es sicher Mittel und Wege gäbe, ihm zu seiner ursprünglichen Größe zu verhelfen.
Aber das ist ein Geheimabkommen zwischen den beiden! Niemand weiß etwas darüber.
Den Roman damit beginnen, daß sich Coco Sorgen macht. Es verschwinden ständig irgendwo Dämonenbanner, als gäbe es auf Basajaun jemand, der sie nicht ertragen könne. Coco kann aber keine speziellen dämonischen Ausstrahlungen herausfiltern, weil die Aura von Tirso und Cro-Magnon alles überlagert.
Man vermutet auch, daß hinter dem Verschwinden der Dämonenbanner Tirso stecken könnte: Lausbubenstreiche!
Der leugnet aber.
Don Chapman beobachtet, wie Guillaume Fernel die Dämonenbanner beseitigt, will Meldung machen. Doch Fernel erwischt ihn. Don sagt ihm, daß er ein Dämon sei. Fernel bestreitet, behauptet, die Dämonenbanner nur entfernt zu haben, weil ihr Einfluß auf sein großes Experiment störend sei. Welches Experiment? Will Don wissen.
Nun, Zwerg, um dir zu normaler Menschengröße zurück zu verhelfen. Don glaubt, einen Verrückten vor sich zu haben, will von diesem Experiment nichts wissen, doch Fernel will ihn zu seinem Glück zwingen. Don verliert das Bewußtsein.
In dieser dramatischen Situation umblenden zu Dorian. Es wurde Alarm gegeben, irgendetwas ist in die Burg eingedrungen. Einer der Brüder hat ein winziges, schleimiges Welsen entdeckt, man findet eine schleimige Spur. Die Suche beginnt. Da entdeckt man Dula!
Dorian ist überzeugt, daß sie noch immer dem Zyklopenjungen (Band 74) nach dem Leben trachtet. Alles wird zu seinem Schutz unternommen.
Doch in einer Umblendung zu Dula wird gezeigt, daß sie ein ganz anderes Ziel verfolgt: Sie sucht Don.
Und sie findet ihn: in die Apparatur eingespannt, in der Fernel durch alchimistische Methoden seinen Vergrößerungsprozeß einleiten wollte.
Aus Chapmans Warte zeigen, wie er zu sich kommt und Dula vor sich sieht. Doch sie ist nicht allein. In ihrer Begleitung sind ein halbes Dutzend fußgroße, grotesker Gestalten.
Dula ist überschwenglich. Sie deutet Don kurz an, daß es viele solcher Wesen wie sie sind gäbe. Don brauche nicht mehr unter Riesen zu sein. Er soll mit ihr kommen, sie werden ihr eigenes, unabhängiges Leben leben.
Don ist beim Anblick der winzigen Schauergestalten skeptisch: Das eine sieht aus wie ein verwachsenes Embryo, das andere ist ein Mischwesen, eine wieder völlig ungestalt, der dort hat einen Insektenkopf etc. - der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt. Aber aus Angst, Dula wieder zu verlieren, schließt er sich an.
Man flüchtet aus der Burg. Dabei wird einer der häßlichen Gnome jedoch von einem "Riesen" getötet. Die anderen entkommen.
Aus der Warte des DK weitererzählen. Als er das zertretene Ding, das gelebt hat, sieht, erinnert er sich, daß er als Michele da Mosto in Paris ein ähnliches Geschöpf gesehen hat, das der Retorte eines Alchimisten entstammte.
Vergangenheit:
Paris 1572.
Nach seinem Mißerfolg (Band 78) ist Michele nach Paris gezogen, um hier den berühmten Guillaume Postel kennenzulernen. Paris ist aber durch die Hugenottenkriege ein Pulverfaß, an dem die Lunte brennt. Michele kümmert sich jedoch nicht um solche Dinge. Er hat ganz andere Interessen - und findet bald Zugang zu einem Kreis gleichgesinnter.
Ein Alchimist hat es ihm besonders angetan, der behauptet, daß er Leben im Glaskolben erschaffen könne. Sein Name: Alexander Belot.
Er will schon etliche Homunkuliden erschaffen haben. Aber er gibt auch zu, daß seine Geschöpfe allesamt unfertig waren.
Ihnen fehlte das letzte Etwas, das aus ihnen gottgleiche Menschen gemacht hätte.
Michele da Mosto hat in Paris ein Mädchen kennengelernt, das als Hexe, die sich in einen Wolf verwandeln kann, verfolgt wurde. Er erkannte ihre Unschuld und nahm sie bei sich auf. Er stellt sie auch Alexander Belot vor, und als man wieder auf die Homunkuliden zu sprechen kommt, meint Belot, er könnte einige seiner Geschöpfe zu dem Mädchen schicken, damit sie ihr, die sie oft tagelang eingesperrt ist, Gesellschaft leisten. Michele lacht über diesen vermeintlichen Scherz.
Achtung: Gleich bei Micheles Ankunft in Paris schildern, daß das Gerücht geht, die Menschen dieser Stadt würden von Quälgeistern heimgesucht. Einige Menschen starben bereits, andere sind übel zugerichtet worden. Aber diese Gerüchte werden nicht ernst genommen.
Als nun Michele zu Belot in die Alchimistenküche kommt, um der Erschaffung eines Homunkulus beizuwohnen, sagt der Alchimist, er habe seine Geschöpfe bereits zu Micheles Freundin geschickt.
Als Michele sieht, daß im Glaskolben eine Flüssigkeit brodelt, worin sich tatsächlich ein menschenähnliches Wesen bildet, glaubt er Belot. Und auf einmal erkennt er, daß die Quälgeister von Paris allesamt Belots Homunkuliden sind. Entsetzt bricht er nach Hause auf um seine Freundin vor den Quälgeistern zu beschützen. Er weiß nun, daß Belot wahre Teufel erschaffen hat, ohne es zu wollen, die die Menschen traktieren.
Michele also nach Hause. Der Weg ist gefahrvoll, denn die Geschehnisse laufen vor dem Hintergrund der Bartholomäusnacht ab. In dieser Nacht werden in Frankreich 20.000 Hugenotten ermordet, davon allein in Paris 3000. Schreckliche Szenen spielen sich ab.
Endlich erreicht Michele sein Haus. Als er seine Freundin findet, ist sie bereits tot. Ein Rudel der fußgroßen Teufel sind über sie hergefallen. Er kann einige töten, die anderen Gnome-Schauergestalten wie jene in Dulas Begleitung - können fliehen. Sie werden in dieser Nacht ungestört ihr Unwesen treiben können, denn heute sterben auch sonst viele Menschen.
Michele kehrt gebrochen zum Haus des Alchimisten zurück. Es steht in Flammen. Belot kann von Michele aus den Flammen gerettet werden, doch er stirbt in seinen Armen. Mit seinen letzten Worten sagt er, daß er die Erschaffung seines vollkommensten Wesens nicht mehr erleben durfte. Er sei drauf und dran gewesen, ein echtes Ebenbild des Menschen zu erschaffen.
Michele ist froh, daß alle Geschöpfe Belots ein Raub der Flammen wurden...
In der Gegenwart muß Dorian jedoch erkennen, daß die fußgroßen Homukuliden des Alchimisten weiterlebten und sich bis in die Gegenwart erhalten haben.
Und wie es scheint, haben sie Don Chapman in ihr Reich entführt.
Umblenden zu Chapman:
Er kommt mit Dula in eine phantastische Welt zwischen Baumwurzeln und unter Steinen: hier ist das Reich der grotesken Geschöpfe. Dula meint, hier könnten nun auch sie leben.
Chapman ist nicht sonderlich begeistert. Die Gnome sind ihm unheimlich. Lieber wollte er eine halbe Portion unter Menschen sein, als mit diesen Scheusalen zusammenzuleben.
Es kommt auch bald zu Unstimmigkeiten.
Der Anführer der Homunkuliden begehrt Dula. Bisher konnte die Puppendame ihn sich vom Leibe halten, doch er sieht in Don einen Nebenbuhler, und alles Angestaute bricht durch. Wilde Verfolgung durch das Gnomenreich. Dula wird erwischt und in den übergroßen Totenschädel vom Titelbild gesperrt... Don wird nicht nur von den Scheusalen bedrängt, sondern auch verschiedene Kleintiere stellen eine Gefahr für ihn dar.
Jetzt erkennt er erst, wie herrlich das Leben in der Dämonenkillerclique war. Aber er erkennt auch etwas anderes, daß er dort nur dahinvegetiert hat: denn Leben bedeutet Kampf. Hier, in dieser Welt, hat er den Kampf, den er zum Überleben braucht.
Er muß Dula befreien.
Da beobachtet er, wie Guillaume Fernel mit den scheußlichen Gnomen ein Gespräch führt. Er hört heraus, daß sie ihn, Don Chapman in Frieden lassen sollen; denn: "Auf dem Puppenmann lastet ein Fluch. Sein Schicksal ist besiegelt."
Don erinnert sich der Behandlung, die er von Fernel bekam, hat das etwas mit diesem Fluch zu tun?
Don rettet Dula aus dem Totenkopf. Als er neben ihr steht, merkt er plötzlich, daß sie um einen Kopf kleiner ist als er. Der Puppenmann wächst schnell!
Als er Dula dazu überredet, nach Basajaun zurückzukehren, und sie in die Burg eindringen, ist er bereits doppelt so groß wie tags zuvor. Die Gnome versuchen, sie am Betreten der Burg zu hindern... Don kommt kaum durch die Schlupflöcher mehr hindurch.
Umblenden zu Dorian:
Der DK trifft fast der Schlag, als ihm Don Chapman fast in normaler Größe gegenübertritt. Chapman berichtet - er ist seiner Größe gar nicht froh. Jetzt hat er Dula endlich wieder - sie sitzt auf seiner Handfläche - und er ist ein Riese geworden.
Ist das der Fluch des Guillaume Fernel? Chapman hält jedenfalls vorerst bei seiner ursprünglichen Größe.
Nun beginnt der Kampf des Dämonenkillers gegen Fernel. Dorians Vermutung, daß es sich um den Alchimisten Belot handelt, trifft nicht zu, sondern, wie Fernel selbst sagt, ist er das Geschöpf, das gerade in Belots Retorte gedieh, als das Haus in Flammen stand. Doch konnte er sich und alle Unterlagen Belots retten. Er, der Homunkulus, hat nun selbst Leben erschaffen und wurde zu einem treuen Verbündeten der Dämonen.
Als solcher ist er auf Burg Basajaun gekommen.
Achtung: Er hat alles Mögliche angestellt, um die Dämonenbanner zu beseitigen, hat vielleicht sogar Tirso dazu angestiftet etc., weil er deren Ausstrahlung nicht ertragen konnte, ebenso wie er Phillip immer aus dem Wege ging und vor diesem auch flüchtete, als der Hermaphrodit ihm nachstellte. Damals konnte man sich das nicht erklären.
Fernels Auftrag war es, der Dämonenkillerclique zu schaden.
Er tat es, indem er Chapman scheinbar behilflich war, ihn zum Wachsen brachte, und zwar dann - was das Teuflische ist! -, als dieser seine ursprüngliche Größe gar nicht mehr zurückwünschte.
Dies könnte Hekate inszeniert haben.
Nun kommt es zum Finalkampf, bei dem Fernel mit seinen Gnomen unterliegt. Die DK-Clique erhält von vorerst unbekannter Seite Schützenhilfe - bitte, eine entsprechende Todesart für Fernel ausdenken, der noch vor seinem Ableben verkündet, daß der Fluch auch nach seinem Tode noch auf Chapman lasten wird.
Und dann erfährt Dorian, wer eingegriffen hat.
Es war Hermes Trismegistos. Die Geistesstimme ertönt - oder die Worte werden optisch projiziert - und verkündet:
"Dies ist die stärkste aller starken Kräfte, denn sie überwindet alles Feine und durchdringt das Grobe. Darum werde ich Hermes Trismegistos genannt (heiße ich...), und wer sich mit mir mißt, der muß unterliegen."
Das kann nur bedeuten, daß der dreimalgrößte Hermes Fernel bestraft hat, weil er als alchimistisches Wesen, das der "Chemischen Hochzeit" entsprang, strafte, als es über Menschen richten wollte - oder auch weil es sich mit H.T. messen wollte.
Dorian versucht mit H.T. einen Dialog, doch vergeblich. Der DK muß nun fürchten, daß mit Chapman noch etwas Schreckliches passieren wird. Er will dagegen etwas unternehmen, bevor es noch zum Ausbruch der Krise kommt.
Darüber hinaus keine weiteren Aussagen machen.
Achtung: Phillip darf im Roman nicht vergessen werden.
Hier die oben erwähnten Daten über das Castillo Basajaun und deren Besatzung:
Castillo Basajaun:
Lage:
Die Burg liegt in einem Seitental des Valira del Norte, am Ende einer 3 km langen Schotterstraße, zwischen Ordina und El Serrat. Man zweigt von der N3 nach links ab und muß eine alte, schmale Steinbrücke überqueren.
Geschichte:
Fernandes Hernando de Alicante, Baske, baute die Burg 1550, nachdem, er als reicher Mann aus der Neuen Welt zurückkam. Die Burg blieb bis 1763 im Besitz dieser Familie. Damaliger Burgherr war Manuel Etzarch de Alicante, ein grausamer, sadistischer Bursche, aber kein Dämon, wie der Inquisitor Enrique Quintano Bonifaz behauptete. Quintano rechtfertigte damit sein Tun - er rottete die de Alicante aus, um sich in den Besitz der Burg zu bringen. Die Quintano hielten die Tradition über zwei Jahrhunderte hoch, verfolgten alle Nachkommen derer, die je auf der Burg gewohnt oder gedient hatten.
Isidor Quintano wurde in Band 77 vom DK als "letzter Hexenjäger" und Folterknecht zur Strecke gebracht - die Burg hatte aber nicht mehr ihm gehört. er war nur noch Verwalter.
Beschreibung:
Castillo Basajaun ist mit keiner der spanischen Burgen zu vergleichen, weder vom Baustil her noch von der Anordnung der Gebäude.
Einige Gebäude und die Ringmauer, die die Burg einst umgab, sind längst schon verfallen und nur noch auf Gemälden zu sehen, die in den verschiedenen Räumen des Wohngeschosses hängen.
Die Burg besteht nur noch aus dem Hauptgebäude mit u-förmigem Grundriß, die Vorderfront ist achtzig Meter lang, die Seitentrakte um etwa ein Drittel kürzer, einer dicken hohen Mauer mit Zinnen, Wehrgängen und Schießscharten, die die Seitentrakte verlängert und den rückwärtigen Abschluß bildet, und in der Mitte des Innenhofes, dem vierkantigen, das Hauptgebäude überragenden Burgfried (Torre del Homenaja).
Das Hauptgebäude hat, ebenso wie die Burgmauer, etliche Turmaufsätze, die Ecktürme sind wuchtiger, rund - haben Wendeltreppen. Über die Ecktürme kann man, wie durch den Burgfried, die unterirdischen Gewölbe erreichen, die weit verzweigt sind und ein wahres Labyrinth bilden.
Die Schotterstraße führt bis zur Vorderfront mit dem Eingang. Dem gegenüber wurde anstelle des verfallenen Schuppens eine Garage gebaut, aus Stein. Darin ist neben dem Landrover "Range Rover" (Vierradantrieb, geländegängig) auch ein Transporthubschrauber untergebracht. Parker hat ihn spendiert.
Der Eingang der Burg ist ein Doppeltor, dicke Bohlen, eisenbeschlagen. Nur das rechte Tor wird benutzt, der Türklopfer besteht aus einem zwanzig Pfund schweren, bronzenem Drachen (geflügelte Schlange, geringelter Schwanz).
Ober dem Tor befindet sich ein Portal und ein Tympanon - ein hohes Giebelfeld mit Reliefs - und links und rechts eindrucksvolle Portalgewände. Die Reliefs stellen seltsame Fabelwesen wie Sirenen und andere Tiermenschen dar - und dazu kommen noch Szenen mit Hexen und Teufeln, Folterungen, Sabbaten etc.
Durch geringfügige "Retuschen" wurden daraus wirkungsvolle Dämonenbanner.
Durch das Tor kommt man in eine große Halle mit 24 Säulen. Ungefähr die Hälfte der Säulen sind glatt. haben nur Kapitelle. die ebenfalls schaurige Dämonen oder magische Ornamente darstellen. Die anderen Säulen sind voll mit Reliefs, Dorian nennt sie "Bestiensäulen".
Von dieser Halle führt im Hintergrund eine breite Steintreppe nach oben. Links und rechts sind Hallengänge in die Seitentrakte. Links neben der Treppe ist eine Tür zum Rittersaal (in den es insgesamt drei Eingänge gibt) mit einer zwanzig Meter langen Tafel und vierzig Sitzplätzen. An den Rittersaal grenzen die Nebenräume wie Küche und Vorratsräume.
1. Stock:
Hier spielt sich das Hauptgeschehen ab.
Im Haupttrakt (Vorderfront) befindet sich ein langer Korridor mit der "Ahnengalerie". Auf der einen Seite befinden sich die Porträts der de Alicante - diesen gegenüber die der Quintanos, von Enrique bis Isidor. Angrenzend die große Bibliothek mit der Burgchronik, von den Quintanos handschriftlich verfaßt.
Linker Seitentrakt: Hier sind die Büros untergebracht. Ein Raum davon ähnlich wie die Mystery Press mit Fernschreiber und Telefonzentrale - Telefonanschlüsse in allen wichtigen Räumen und den Unterkünften.
Rechter Flügel: Hier sind die Arbeits- und Forschungsräume für moderne Magie. Damit meine ich: zeitgemäße Labors, ein Vortrags- und Diskussionsraum - wo auch Tirso unterrichtet wird. (u.U. der Cro-Magnon Unga) - Arbeitsräume für die Parapsychologen, die hier übernatürliche Phänomene erforschen, latente Fähigkeiten wecken wollen (etwa die des Zyklopenjungen).
2. Stock und 3. (nicht voll ausgebaut):
Hier sind die Unterkünfte für die Burgbewohner und Gäste. Die Räume sind groß, in ihnen sind große Gemälde, die die Geschichte der Burg darstellen. In Dorians Zimmer (das er mit Coco teilt) hängt über die eine Wand eine Schinken, der die Eroberung der Burg durch die Quintano zeigt.
Unterirdische Gewölbe:
Zu ihnen gelangt man über die Wendeltreppen der Ecktürme, des Burgfried und die Haupttreppe, die neben dem Rittersaal liegt. In Band 77 wurden sie als winkeliges Labyrinth beschrieben, in dem Ratten hausen und wo man an die Wand gekettete Skelette antrifft.
Das wurde so belassen.
In Gegensatz zu Band 77 gibt es jetzt aber überall elektrisches Licht.
Von der Haupttreppe kommt man in einen langen Gang, der ins Verlies führt (die Eisengitter sind nicht mehr verschlossen). Es gibt in dem Gewölbe zwanzig enge Zellen mit niedrigen Eisentüren (1,50 m), die Sichtklappen haben. Zwei solcher Zellen wurden zu einer gemacht, darin ist Unga untergebracht gewesen, solange er seine Tobsuchtsanfälle hatte. Natürlich fehlte es ihm an keinen Annehmlichkeiten, die er sich aber nicht zu schätzen wußte.
Vom Verlies führt eine Tür in die Folterkammer, ein großes, langgestreckte Gewölbe, vollgestopft mit allen möglichen Folterinstrumenten. Es gibt noch einen zweiten Eingang, hinter dem ein Geheimgang liegt, der im Wald endet. Von der Folterkammer erreicht man auch einen Raum mit der "Eisernen Jungfrau", die in Band 77 eine besondere Rolle spielte.
Vom Verlies zweigt nach linke ein Gang ab, aber den man eine ehemalige romanische Kapelle erreicht. Diese wurde in den Tempel der Magischen Bruderschaft umgebaut, mit allen erforderlichen Nebenräumen.
Zwei Geschosse unter der Erde gibt es auch eine Krypta. Dort stehen in Wandnischen vierhundertneunundvierzig Urnen mit der Asche der von den Quintanos in zwei Jahrhunderten auf dem Scheiterhaufen Verbrannten.
Das 450. Opfer - die Hexe Sixta - entkam Isidor Quintano und endete nicht auf dem Scheiterhaufen - entgegen der Aussage in Exposé 77!
Natürlich wurden überall, an allen Zugängen (auch den geheimen und unterirdischen), Schießscharten, Zinnen und Fenstern Dämonenbanner angebracht. Viele der ursprünglichen Reliefs und Schnörksel ließen sich durch kleine Abänderung in Dämonenbanner umfunktionieren.
Neue Personen - Besatzung Basajaun:
Alle diese Personen sind untereinander und mit ihren Schützlingen und Dorian, Coco und Jeff Parker per Du!
Hideyoshi Hojo, vertraulich "Yoshi" genannt. 30, Japaner aus Kyoto, 1,60 m, zierlich, bürstenkurzes Haar, um die Ohren ausrasiert, glattes Gesicht, bringt einen Hauch fernöstlicher Mystik in die Burg, Shintoist, aber eigentlich konfessionslos, glaubt aber an eine höchste Macht (wenn auch nicht religiös. Parapsychologe, der übernatürlichen Phänomenen mit unkonventionellen Methoden zuleibe rückt. Practicus (in der M.B. Er wird auf Basajaun als Chef akzeptiert, ohne gewählt worden zu sein.
Er hält Weihwasser und Kruzifix für untaugliche Mittel zur Dämonenbekämpfung, weil diese Relikte aus der christlichen (katholischen) Religion stammen und deshalb nicht wirksam auf alle Dämonen sein können. Bei einem "regional" japanischen Dämon, der mit dem katholischen Glauben noch nicht in Berührung kam, würde man mit einem Kruzifix nichts ausrichten, weil er dieses Symbol nicht kennt.
Burkhard Kramer, genannt "Burke", 28, 1,77 m, Brillenträger (auch Kontaktlinsen) langes Pferdegesicht (ähnlich. Fernandel, nur hat er nicht dessen aufdringliches Grinsen), Typ zerstreuter Professor, weltfremd, Frauen gegenüber schüchtern, tollpatschig, schlaksig, Nichtraucher, Nichttrinker, lebt auch sonst wie im Zölibat, eine männliche Jungfrau.
Ethnologe aus Frankfurt, die Nummer 2 auf der Burg, Spezialgebiet: Magie der Primitiven (auch die vorchristlichen Kulturen).
Theoreticus der M.B. Von Thomas Becker nach Basajaun geschickt.
Abraham „Abi" Flindt, 25 Däne, 1,85 groß, blond, hübsches Gesicht, aber kalte blaue Augen. breitschultrig, muskulös, keine besondere Bildung, wortkarg, verschlossen. Dämonenhasser aus privaten Gründen (hat seine Frau durch Dämonen in den Flitterwochen verloren, spricht aber nicht darüber). wäre auch für den Außendienst" geeignet.
Von Jeff Parker in die M.B. gebracht und für Basajaun empfohlen. Lehrling.
Virgil Fenton, 27, Amerikaner, 1,85 m, durchschnittliche Erscheinung, Jungengesicht, das ehrlich und treuherzig wirkt, braunes Haar, breites Gesicht "babyface", blaue Kinderaugen, besitzt gutes Einfühlungsvermögen in die Psyche anderer, gibt anderen scheinbar immer recht, bevor er seine Einwände vorbringt und dann die anderen von seiner Meinung überzeugt, wenn sie richtig ist.
Linguist, spricht perfekt Deutsch und beschäftigt sich mit uralten Sprachen, ist sicher, daß es schon lange vor der Keilschrift andere Schriften gegeben hat, die man nur nicht mehr als solche erkennen kann.
Von Tim Morton geschickt. Tirso Hauslehrer. Lehrling.
Colonel Bixby, 37, 180 cm, beleibt, schneeweißes Haar, dunkler Teint, dunkle Augen, entrückter oder nach innen gekehrter Blick, in Indien geboren, lebte seit frühester Jugend in Tibet, vertiefte sich in die Lehren des Lamaismus. Kam nach Europa, um in London eine eigene Sekte zu gründen, scheiterte, wurde von George Mansfield für die Magische Bruderschaft angeworben. Die Abgeschiedenheit von Basajaun kommt ihm sehr entgegen. Theoreticus, der eine angeborene magische Begabung zu haben scheint.
Burian Wagner, 33, 1,70 m, stämmig, sieht so aus, als hielte er den Weltrekord im Knödelessen, Ur-Bayer mit entsprechendem Temperament, der ohne seinen Schnupftabak nicht auskommt, risoge Wangen wie von Rouge, strotzt vor Gesundheit und lebt auch so -gesund, d. h. nicht, daß er nicht säuft wie ein Loch, er ist Naturheilpraktiker gewesen, hatte schöne Erfolge zu erzielt, bis ihm ein Patient durch das Einwirken eines Dämons starb. Er scheint ein Gespür für alles Heilsame aus der Natur zu haben. will aber nichts davon wissen, daß er eine übernatürliche Begabung habe. Urwüchsig, geradeheraus, nimmt sich kein Blatt vor dem Mund.
Ersetzt Guillaume Fernel (Band 82), will aber nichts von einem Beitritt in die M.B. wissen. Kann aber der 6. bei Faust-Beschwörungen sein.
Ira Marginter, 29, 1,70, blond, schlank, tolle Figur. Kölnerin. Restaurateurin, die natürlich nicht zur M.B. gehört, sondern ursprünglich von Becker hergeschickt wurde, um die Kunstschätze von Basajaun zu restaurieren, doch über die Bildsymbolik und das Geschehen um sie sofort der Magie verfiel, sprich: dem Kampf gegen die Schwarze Magie. Sie will von Männern nichts wissen, ist aber auch nicht anders herum. Nur scheinbar frigid, aber ein klasse Kumpel. überaus intelligent, spitze Zunge. Scheint für Burkhard Kramer einen Mutterinstinkt entwickelt zu haben, denn er ist der einzige Mann, mit dem sie sich auch privat völlig versteht und dem sie sich anvertrauen könnte.
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